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![]() : Die Sitten der Völker Dritter Band Liebe Ehe Heirat Geburt Religion Aberglaube Lebensgewohnheiten Kultureigentümlichkeiten Tod und Bestattung bei allen Völkern der Erde by Buschan Georg - Ethnology; Manners and customs@FreeBooksThu 08 Jun, 2023 s anderen erlaubt ist. Der erstgeborene Zwilling wird stets auf dem rechten Arm, der zweitgeborene auf dem linken getragen. So oft die Mutter gegr?sst wird, muss sie zweimal danken, f?r jedes Kind einmal, und wenn sie selbst jemanden gr?sst, dann muss sie dies zweimal tun, damit kein Kind etwas vers?ume. Aus demselben Grunde muss sie mit beiden H?nden essen, sonst w?rde das eine Kind in seiner Ern?hrung zur?ckbleiben; sie erh?lt auch doppelte Geschenke, damit nicht das eine Kind sich zur?ckgesetzt f?hle, erkranke oder gar sterbe. Man glaubt allgemein, dass Erkrankung oder Tod eines der Zwillinge auf eine solche Vernachl?ssigung von seiten der Mutter zur?ckzuf?hren sei. Von den Zwillingen selbst wird erwartet, dass sie zusammen lachen oder weinen und auch sonst stets die gleiche Gem?tsverfassung bekunden. Die Bopoto stellen bei einer Zwillingsgeburt zu beiden Seiten des Weges, der in das Dorf f?hrt, je ein Gef?ss in das gablige Ge?st eines Pfahles, um dadurch etwaigen b?sen Einfl?ssen vorzubeugen, die den Zwillingen schaden k?nnten . Wenn sich Sternschnuppen zeigen, dann schliessen die M?tter ihre Kinder schleunigst in den H?tten ein, aus Furcht, die Sternschnuppen, die sie f?r am Firmament spielende Geister halten, k?nnten auf die Kinder fallen und in sie hineingehen, wodurch die Kinder nat?rlich von einem b?sen Geiste, dem Ndoki, besessen w?rden. Der erste Zahn, den ein Kind verliert, wird gegen die aufgehende Sonne geworfen und dabei die Bitte ausgesprochen: ,,Bring mir einen neuen Zahn, wenn du wiederkommst." Ausserdem wird ein St?ck Holzkohle gegen Westen geworfen mit der Bemerkung: ,,Nimm meinen alten Zahn fort; ich will ihn nicht wieder haben." Wenn sich dann mit der Zeit ein neuer Zahn einstellt, wird dies dem Einfluss der Sonne zugeschrieben. -- Wenn ein Kind sich sehr eigensinnig oder ungehorsam geb?rdet, dann schneidet sein Vater ein St?ck von seinem eigenen Zeug ab, wickelt von seinem Haar etwas hinein und verbrennt das B?ndel mit dem +Fluche+: ,,Du sollst niemals reich werden, sondern Gegenstand des Ungl?cks sein." Die Kinder haben eine schreckliche Angst vor einem solchen Fluch; jedes Ungl?ck, das sich daraufhin einstellt, etwa eine Wunde, ein Unfall, eine Krankheit oder etwas derart, wird ihm schuld gegeben. Manchmal ?ndert ein Knabe in solchem Fall sein Betragen und erweist sich den W?nschen seiner Eltern zug?nglicher; er bittet dann auch darum, dass der Fluch wieder von ihm genommen werde. Der Vater tut dies, indem er drei kleine Staubh?ufchen auf jedes Knie legt, den Knaben vor sich niederknien und ihn die H?ufchen hinwegblasen l?sst, wobei der Vater zu ihm sagt: ,,Ich vergebe dir. Ich habe dir nicht mit dem Herzen, sondern nur mit meiner Zunge geflucht, und nun werde fortan reich." Sollte der Vater sterben, bevor er seinen Sohn von seinem Fluche befreit hat, dann sucht dieser einen Namensvetter seines Vaters, mit dem letzterer auf freundschaftlichem Fusse stand, auf, bringt ihm ein Huhn und bittet ihn, ihn von dem Fluch in der geschilderten Weise zu erl?sen. Der Kongoneger kennt auf der anderen Seite auch wieder +Segensw?nsche+ f?r seine Kinder, die er aus besonderen Anl?ssen, entweder wenn sie eine l?ngere Reise antreten oder der Familie ganz besondere Freude bereitet haben, ?ber sie ausspricht. Dies geschieht in der Weise, dass der Vater oder auch die Mutter auf das Kind ausspeien und dabei feierlich ausrufen. ,,M?gest du besitzen alles, was ein Mensch besitzen soll; m?ge dir Segen und Gl?ck zuteil werden und m?gen deine Worte Anerkennung bei den Menschen finden." Ein solcher Segen wird von den jungen Leuten sehns?chtig begehrt. Kongoknaben und -m?dchen m?ssen auch gewisse +Familientabus+ beobachten, die ersteren ihr ganzes Leben lang, die letzteren nur bis zu ihrer Verheiratung; denn dann nehmen sie die Verbote ihrer M?nner an. Diese anererbten Tabus bestehen zum Beispiel in dem Verbot des Genusses aller V?gel und Fische, die Flecke oder Zeichen haben. Wird ein solches Familientabu verletzt, dann glaubt man, dass als Strafe der ?bertreter von einer b?sen Hautkrankheit befallen werde. Ausser diesen st?ndigen Tabus kommen auch vor?bergehende vor. So legt zum Beispiel ein Medizinmann einem kranken Kinde ein Tabu auf und nimmt es ihm sp?ter wieder ab. Der verbotene Genuss kann eine Schweineschnauze, ein Ziegenkopf, ein bestimmter Fisch oder eine besondere Pflanzensorte sein; der Gegenstand solchen Verbotes ist rein willk?rlich und steht ausser Zusammenhang mit der Krankheit. Im ganzen Kongogebiet treiben die +heranwachsenden Kinder+ allerlei +Spiele+, wobei sie den Grossen nach?ffen; sie gehen im Scherz auf die Jagd, treiben Handel, kochen, k?mpfen miteinander und dergleichen. Sonstige Spielsachen kennen sie wenig, ausser dem, was sie sich aus den ihnen zur Verf?gung stehenden Gegenst?nden selbst herstellen, wie Modelle von H?usern oder Kanus, ferner Schilde und Speere f?r ihre Schlachten. In mondhellen N?chten beteiligt sich die Jugend mit den Alten am +Tanz+ oder f?hrt auch eigene Wettt?nze auf; T?nze von allerlei Art sind ?berall sehr beliebt und werden bei allen m?glichen Gelegenheiten unter l?rmender Musikbegleitung abgehalten . In dunklen N?chten hocken sie um das Feuer und erz?hlen einander unter lebhaftem Geb?rdenspiel allerhand Tiergeschichten, die in grosser Zahl in ihren K?pfen herumspuken, oder sie geben sich gegenseitig R?tsel auf. Auch +Fadenspiele+ sind bei alt und jung sehr beliebt; gross und klein bekundet eine grosse Geschicklichkeit in dem Abnehmen des Fadens, der ein Band von ein paar Meter L?nge vorstellt. Man hat bis zu sechzig verschiedene Arten dieses Spiels gez?hlt. -- Die jungen Leute haben sich vielfach Reifezeremonien zu unterziehen . Die +Heirat+ kommt unter den Kongonegern durch Neigung zustande. Jedoch herrscht allgemein die Sitte, dass man nur in einen bestimmten Klan hineinheiraten darf. Die Grade des Verbots schwanken sehr zwischen den Bewohnern des unteren Kongogebiets, wo noch das Mutterrecht herrscht, und denen des oberen, wo bereits das Vaterrecht Geltung hat. Bei den ersteren darf ein junger Mann, der seine Wahl getroffen hat, weder mit seinem M?dchen sprechen noch ihm Geschenke machen. Um es zu gewinnen, muss er dagegen dem Onkel des M?dchens m?tterlicherseits zun?chst eine Kalabasse Palmwein darbringen und ihm vortragen, was er auf dem Herzen hat. Zeigt sich der Onkel geneigt, ihm Geh?r zu schenken, dann dankt er dem jungen Manne und trinkt den ihm gebrachten Wein; dies ist aber nur ein Zeichen f?r seine Geneigtheit, ohne zun?chst den Onkel zu weiterem zu verpflichten. Hat er den Wein getrunken, dann setzt er dem J?ngling Speise vor und bestimmt einen Tag, an dem dieser sich seine Antwort holen kann. Am festgesetzten Tage findet sich der Bewerber mit einer noch gr?sseren Menge Palmwein ein und erh?lt von dem Onkel des M?dchens, nachdem dieser davon getrunken, Bescheid, ob er damit einverstanden ist, dass der junge Mann seine Nichte eheliche. Gleichzeitig verst?ndigt er sich mit ihm ?ber den Kaufpreis, der etwa in tausend, unter Umst?nden auch in f?nftausend Paketen blauer Perlen -- in jedem Paket befinden sich hundert Schn?re mit je hundert Perlen zum Preise von zwei Schilling f?r das Paket -- zu bestehen pflegt, je nach der Stellung und dem Reichtum der Familie des Bewerbers. Man feilscht oft um die H?he des Preises, und der Onkel erm?ssigt ihn dann wohl auch. Jetzt ist es Sache des Br?utigams, die geforderte Summe durch Handelsreisen aufzubringen. Gelingt ihm dies, dann benachrichtigt er den Onkel, dass die Summe bereit liege, entweder in Gestalt von Perlen oder in einer entsprechenden Menge von Ziegen, Schweinen, Stoffen und so weiter. Der Onkel sucht jetzt das Dorf auf, wo der junge Mann wohnt, und nimmt dazu seinerseits Palmwein mit. Hier z?hlt er das Hochzeitsgeld nach und setzt, falls alles zu seiner Zufriedenheit ausgefallen ist, einen Tag fest, an dem der Vater des M?dchens seinen zuk?nftigen Schwiegersohn aufsuchen und ihn kennen lernen kann. Bei dieser Gelegenheit bringen Onkel und Vater des M?dchens dem Bewerber K?rbisflaschen voll Palmwein mit. Der J?ngling ruft seine Freunde zusammen, und man trinkt gemeinsam den Wein, zun?chst den des Onkels, dann den des Schwiegervaters, worauf das Brautgeld vor Zeugen ausgezahlt wird. Der Vater erh?lt nur einen geringen Bruchteil davon, er spielt ?berhaupt bei der ganzen Angelegenheit eine v?llig nebens?chliche Rolle. Wenn alles so weit vorbereitet ist, dann muss noch die Zustimmung der Schwiegermutter eingeholt werden, ehe die Hochzeit stattfinden kann. Bei der +Hochzeit+ pflegt man eine +gewaltsame Entf?hrung+ in Szene zu setzen. Der Br?utigam begibt sich am festgesetzten Tage mit ein paar Freunden in die Stadt der Braut; sie schiessen beim Herannahen mit ihren Flinten, schreien und bem?hen sich, m?glichst viel L?rm zu machen. Damit soll nicht nur die gesellschaftliche Stellung des Br?utigams kundgetan, sondern auch die zuk?nftige Herrin geehrt werden. Bei der Ankunft im Dorf findet ein Scheinkampf statt mit dem Ausgang, dass die Braut mitgenommen wird. Die Gesellschaft zieht sich nun wieder in ihre eigene Stadt zur?ck, wo f?r die n?chsten zwei bis drei Tage ein lustiges Leben herrscht. Grosse Menschenmassen sammeln sich an, viel Wein wird getrunken, zahlreiche Ziegen und Schweine werden verzehrt, es wird geschossen und gesungen und unter Trommelschlag getanzt. Am Tage vor der Hochzeit nimmt die Braut keine Nahrung zu sich. Wenn die Menge sich verzogen hat, geben die Alten das M?dchen in die H?nde des jungen Mannes unter ernsthafter Ermahnung in Zeugengegenwart. Der Frau pr?gen sie ein: ,,Du sollst deinen Mann und seine Familie achten und dich in deinem Hause anst?ndig betragen" und zu dem jungen Manne sagen sie: ,,Du sollst deine Frau und ihre Familie gleichfalls achten; du darfst sie nicht hart anfahren, auch nicht wie eine Sklavin behandeln, nicht auf ihre Sachen treten, sie selbst nicht mit F?ssen stossen." Darauf fasst der junge Mann einen der Zeugen beim Handgelenk, reibt eine Flintenkugel in dessen Handfl?che und sagt darauf: ,,Ich habe alles, was gesagt wurde, geh?rt; sollte ich das Eheleben vernichten, dann m?ge mich diese Kugel treffen." Die Frau leistet denselben Eid, worauf die Alten das Haus der Neuverm?hlten betreten, die Herdsteine zurechtstellen und die Braut ?ber ihre Pflichten als Hausfrau belehren. Die Verwandten der jungen Ehefrau werden schliesslich beschenkt und in artiger Weise nach Hause komplimentiert. -- Bei weniger wohlhabenden Leuten spielt sich die Hochzeit unter geringerem Gepr?nge ab; Festgelage, Tanz und sonstige Feierlichkeiten fehlen bei ihnen. Unter den Negern des oberen Kongo herrschen wiederum andere +Werbungs-+ und +Hochzeitsgebr?uche+; innerhalb dieser Gruppe stimmen sie aber mit geringen ?rtlichen Abweichungen untereinander ziemlich ?berein. Bereits ganz +junge M?dchen+, selbst S?uglinge werden manchmal einem jungen Manne +f?r die Ehe versprochen+. Der Zuk?nftige legt zum Zeichen dessen in Gegenwart von Zeugen ein messingenes Armband um den Arm des Kindes, wobei er sein Versprechen best?tigt mit den Worten: ,,Dies ist meine Frau." Sobald das M?dchen das heiratsf?hige Alter erreicht hat, wird es seinem Gatten ?bergeben und diesem dabei Zuckerrohrwein zum Geschenk gemacht. -- Auch unter Erwachsenen spielen sich die F?rmlichkeiten ganz einfach ab. Gef?llt einem jungen Manne ein M?dchen, so kann er zuerst entweder mit ihm oder mit dessen Vater reden. Sind beide mit der Werbung einverstanden, dann ruft der J?ngling seine Freunde herbei, die ihn zum Hause des Schwiegervaters begleiten. Nachdem das M?dchen geholt ist, tritt der J?ngling mit einem Speer in die Mitte der Gruppe, st?sst ihn in den Boden und ruft aus: ,,Wenn das M?dchen mich lieb hat, dann soll es diesen Speer herausziehen." Empfindet das M?dchen Neigung, dann zieht es den Speer heraus und tr?gt ihn zu ihrem Vater mit den Worten: ,,Ich liebe ihn." Nach diesem Gest?ndnis wird das Brautgeld, bestehend in einer Axt, einem Spiess, etwas Stoff, einem Spiegel und anderen Kleinigkeiten, dem Vater der Braut oder seinem Vertreter ?berreicht. Damit ist das +Verl?bnis+ geschlossen. Die Eltern des M?dchens wachen ?ber ihre Tochter so lange, bis der Br?utigam imstande ist, das ganze oder wenigstens den gr?sseren Teil des Hochzeitsgeldes -- etwa im Werte von zweihundert Mark gleich dem Preise von zwei m?nnlichen oder weiblichen Sklaven -- zu entrichten. Inzwischen darf er seiner Verlobten Geschenke machen, die sie gelegentlich erwidert, indem sie dem jungen Manne Gerichte kocht und zusendet. Oft genug lebt das Paar auch schon vor der Hochzeit zusammen, da beide Teile sich schon f?r gebunden halten. Ist das Hochzeitsgeld ganz oder zu erheblichem Teile bezahlt, dann begeben sich die Eltern der Braut mit ihr, verschiedenen Nahrungsmitteln und einer Kalabasse voll Zuckerrohrwein zum Hause ihres Schwiegersohnes, wo der Brautvater seine Tochter in Gegenwart von Zeugen dem Br?utigam ?bergibt. Die Teilnehmer erhalten ihren Anteil an Speise und Trank -- das Mitbringen derselben durch die Eltern soll ein Zeichen daf?r sein, dass sie ihre Tochter dem Manne nicht als Sklavin, sondern als freie Frau verkauft haben --, tanzen zu Ehren des jungen Paares und dichten aus dem Stegreif Loblieder auf dasselbe. Nach Beendigung dieser Feier reibt sich die junge Frau mit Palmwein ein, bestreut sich mit Rotholzpulver, beh?ngt sich mit m?glichst viel Putz, den sie sich von ihren Freundinnen geliehen hat, auch mit Federn, und geht mit ihrem Mann im Dorfe auf und ab, damit alle sehen k?nnen, dass sie nunmehr Frau geworden ist. Hat der Gatte bereits andere Frauen, dann beh?ngen diese die neue Gattin mit ihrem eigenen Schmuck und begleiten sie auf der Strasse. Dieser Honigmonat dauert etwa zwei bis drei Wochen; w?hrenddessen versorgt der Gatte seine Frau mit dem n?tigen Essen. Nach Ablauf dieser Zeit nimmt die Jungverm?hlte wie die ?brigen Frauen an der Feldarbeit teil. Bei den Kongonegern darf der Mann +so viel Frauen nehmen wie er erhalten kann+; er ist verpflichtet, einer jeden eine eigene H?tte zu errichten, ihr gelegentlich Geschenke an Stoff zu machen und eine bestimmte Menge Fisch oder Fleisch im Jahre zu gew?hren. -- Am ganzen Kongo besteht f?r den verheirateten Mann die Forderung, dass er seine +Schwiegermutter niemals zu Gesicht bekommt+. Sobald er erf?hrt, dass sie in der N?he ist, muss er sich verstecken, oder eines von beiden muss kehrtmachen, um dem anderen aus dem Wege zu gehen. L?sst es sich nicht vermeiden, dass beide zusammenkommen, um eine wichtige Angelegenheit zu besprechen, so haben sie sich in einiger Entfernung und die R?cken einander zugekehrt auf verschiedenen Seiten der Mauer oder des Hauses aufzustellen. Wie oben gezeigt wurde, f?hren die Kongoneger alles Ungemach, das sie trifft, auf Hexerei zur?ck; auch den Tod schreiben sie ihr zu. Da sie sich dementsprechend, solange sie nicht behext sind, f?r unsterblich halten, so machen sie sich bei Lebzeiten um den Tod wenig Sorge. Kein Schuss kann sie treffen, kein Krokodil sie verletzen und keine Krankheit sie t?ten, sofern nicht etwa die Kugel, das Krokodil oder die Krankheit Zauberei in sich birgt. Daher l?sst sich ein Mensch auch nicht zur?ckhalten, in den Kampf zu ziehen, solange er weiss, dass keine b?se Vorbedeutung damit verbunden ist, oder einen Fluss zu durchschwimmen, der mit Krokodilen angef?llt ist, solange er in dem Glauben lebt, dass sie ihm nichts antun werden, oder in das Haus eines Pockenkranken sich unn?tigerweise einzudr?ngen, solange er das sichere Gef?hl hat, dass die Kraft seines Fetisches aller Hexerei entgegenwirken und ihn vor Krankheit sch?tzen werde. Ist ein Kongoneger +gestorben+, so ist es selbst bei Leuten von nur geringer Bedeutung Sitte, dass alle Frauen , die seiner Familie angeh?ren, sich aus den umliegenden D?rfern zusammenfinden, um bei dem Begr?bnis behilflich zu sein. Sie lassen ihren Haushalt im Stich und wandern scharenweise nach dem Trauerhause, sitzen dort Tag f?r Tag, erteilen den Hauptleidtragenden allerlei Ratschl?ge und loben die Taten des Verstorbenen in Ges?ngen. Merkw?rdig ist die Totenwache der Frau bei der Leiche ihres Mannes. Sie schl?ft dicht neben ihr auf einer Matte und hat ausserdem die Aufgabe, die sich absondernde Fl?ssigkeit nach M?glichkeit mit dem Finger aus dem K?rper herauszudr?cken; sie tut dies so lange, bis der K?rper zusammengeschrumpft ist. Ein Ehemann muss in ganz derselben Weise mit der Leiche seiner Frau verfahren, sofern sie aus guter Familie war. Wenn die Leiche soweit behandelt ist, wird sie auf ein Brett gelegt und ?ber ein Feuer gestellt, damit sie noch gr?ndlicher austrockne. Manchmal bewahrt man die Leiche zwei bis drei Jahre oder auch noch l?nger auf, ehe man sie begr?bt. Das +Begr?bnis+ eines vornehmen Mannes ist ziemlich kostspielig. Mancher macht schon bei Lebzeiten Ersparnisse, um sich ein vornehmes Begr?bnis zu sichern. Monate hindurch bem?ht sich die Familie, alle H?hner, Ziegen und Schweine auf den M?rkten der Umgebung zu einem annehmbaren Preise aufzukaufen. Ist gen?gend Vieh auf diese Weise angesammelt worden, dann werden Einladungen versandt, und einer jeden Einladung wird ein Geschenk in Gestalt eines Huhnes bis zu zwei Ziegen, je nach der Stellung des Eingeladenen, beigef?gt. Jeder, der eine solche Einladung erh?lt, bringt so viel Frauen, Sklaven und sonstiges Gefolge mit, als er nur kann; denn je gr?sser sein ganzer Tross, um so h?here Achtung geniesst er unter seinen Mitmenschen. Sind in Wirklichkeit nur etwa vierzig bis f?nfzig Personen eingeladen worden, so finden sich doch zu dem Begr?bnis mehrere Hunderte ein, die alle auf Kosten der Familie des Verstorbenen bewirtet werden. Ausserdem aber bringt jeder Eingeladene f?r die trauernde Familie ein Geschenk mit, das unter Umst?nden wertvoller sein kann als die Ziegen, die die Einladung begleiteten; die Gr?sse desselben h?ngt von dem Ansehen, das der Gast im Dorfe geniesst, und von seinem Rang ab. Trotz dieser Geschenke kommen die Angeh?rigen bei den Feierlichkeiten, die mehrere Tage dauern und wegen des reichlichen Essens und Trinkens viel Geld verschlingen, nicht auf ihre Kosten. Free books android app tbrJar TBR JAR Read Free books online gutenberg More posts by @FreeBooks![]() : Lovis Corinth by Corinth Lovis Artist Biermann Georg - Corinth Lovis 1858-1925@FreeBooksThu 08 Jun, 2023
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