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Read Ebook: Die Laune des Verliebten Ein Schäferspiel in Versen und einem Akt by Goethe Johann Wolfgang Von
Font size: Background color: Text color: Add to tbrJar First Page Next Page Prev PageEbook has 277 lines and 11509 words, and 6 pagesEgle. Von deiner Z?rtlichkeit. Amine. Die, dacht ich, sollte nichts als Gegenlieb entz?nden. Egle. Du irrst; sei hart und streng, du wirst ihn z?rtlich finden. Versuch es nur einmal, bereit ihm kleine Pein: Erringen will der Mensch, er will nicht sicher sein. Kommt Eridon, mit dir ein St?ndchen zu verbringen, So weiss er nur zu gut, es muss ihm stets gelingen. Der Nebenbuhler Zahl ist ihm nicht f?rchterlich. Er weiss, du liebest ihn weit st?rker als er dich. Sein Gl?ck ist ihm zu gross, und, er ist zu belachen, Da er kein Elend hat, will er sich Elend machen. Er sieht, dass du nichts mehr als ihn auf Erden liebst, Und zweifelt nur, weil du ihm nichts zu zweifeln gibst. Begegn ihm, dass er glaubt, du k?nntest ihn entbehren; Zwar er wird rasen, doch das wird nicht lange w?hren, Dann wird ein Blick ihn mehr als jetzt ein Kuss erfreun; Mach, dass er f?rchten muss, und er wird gl?cklich sein. Amine. Ja, das ist alles gut; allein es auszuf?hren Vermag ich nicht. Egle. Wer wird auch gleich den Mut verlieren. Geh, du bist allzu schwach. Sieh dort! Amine. Mein Eridon! Egle. Das dacht' ich. Armes Kind! er kommt, du zitterst schon Vor Freude, das ist nichts; willst du ihn je bekehren, Musst du ihn ruhig sehn sich nahn, ihn ruhig h?ren. Das Wallen aus der Brust! die R?te vom Gesicht! Und dann - Amine. O lass mich los! So liebt Amine nicht. Dritter Auftritt Amine . Geliebter Eridon! Eridon . Mein M?dchen! Egle . Ach wie s?sse! Amine. Die sch?nen Blumen! Sprich, mein Freund, wer gab dir diese? Eridon. Wer? Meine Liebste. Amine. Wie? - Ah, sind das die von mir? So frisch von gestern noch? Eridon. Erhalt' ich was von dir, So ist's mir wert. Doch die von mir? Amine. Zu jenen Kr?nzen F?rs Fest gebraucht ich sie. Eridon. Dazu! Wie wirst du gl?nzen! Lieb' in des J?nglings Herz und bei den M?dchen Neid Erregen! Egle. Freue dich, dass du die Z?rtlichkeit So eines M?dchens hast, um die so viele streiten. Eridon. Ich kann nicht gl?cklich sein, wenn viele mich beneiden. Egle. Und k?nntest doch; denn wer ist sicherer als du? Eridon . Erz?hl' mir doch vom Fest; kommt wohl Dam?t dazu? Egle . Er sagte mir es schon, er werde heut' nicht fehlen. Eridon . Mein Kind, wen wirst du dir zu deinem T?nzer w?hlen? O sorge, gib ihr den, der ihr am liebsten sei! Amine. Das ist unm?glich, Freund, denn du bist nicht dabei! Egle. Nein, h?r nur, Eridon, ich kann's nicht mehr ertragen, Welch eine Lust ist das, Aminen so zu plagen? Verlass sie, wenn du glaubst, dass sie die Treue bricht; Glaubst du, dass sie dich liebt, nun gut, so plag sie nicht. Eridon. Ich plage sie ja nicht. Egle. Wie? Heisst das sie erfreuen? Aus Eifersucht Verdruss auf ihr Vergn?gen streuen, Stets zweifeln, da sie dir doch niemals Ursach gibt, Dass sie - Eridon. B?rgst du mir denn, dass sie mich wirklich liebt? Amine. Ich dich nicht lieben! Ich! Eridon. Wenn lehrst du mich es glauben? Wer liess sich einen Strauss vom kecken Damon rauben? Wer nahm das sch?ne Band vom jungen Thyrsis an? Amine. Mein Eridon! - Eridon. Nicht wahr, das hast du nicht getan? Belohntest du sie denn? O ja, du weisst zu k?ssen. Amine. Mein Bester, weisst du nicht? - Egle. O schweig, er will nichts wissen! Was du ihm sagen kannst, hast du ihm l?ngst gesagt, Er hat es angeh?rt, und doch aufs neu geklagt. Was hilft's dich? Magst du's ihm auch heut noch einmal sagen - Er wird beruhigt gehn, und morgen wieder klagen. Eridon. Und das vielleicht mit Recht. Amine. Mit Recht? Ich! Untreu sein? Amine, dir? Mein Freund, kannst du es glauben? Eridon. Nein! Ich kann, ich will es nicht. Amine. Gab ich in meinem Leben Dir je Gelegenheit? Eridon. Die hast du oft gegeben. Amine. Wenn war ich untreu? Eridon. Nie! das ist es, was mich qu?lt: Aus Vorsatz hast du nie, aus Leichtsinn stets gefehlt. Das, was mir wichtig scheint, h?ltst du f?r Kleinigkeiten; Das, was mich ?rgert, hat bei dir nichts zu bedeuten. Egle. Gut! nimmt's Amine leicht, so sag, was schadet's dir? Eridon. Das hat sie oft gefragt; ja freilich schadet's mir! Egle. Was denn? Amine wird nie andern viel erlauben. Eridon. Zu wenig zum Verdacht, zu viel, sie treu zu glauben. Egle. Mehr, als ein weiblich Herz je liebte, liebt sie dich. Eridon. Und liebt den Tanz, die Lust, den Scherz so sehr als mich. Egle. Wer das nicht leiden kann, mag unsre M?tter lieben! Amine. Schweig, Egle! Eridon, h?r auf, mich zu betr?ben! Frag unsre Freunde nur, wie ich an dich gedacht, Selbst wenn wir fern von dir get?ndelt und gelacht; Wie oft ich mit Verdruss, der mein Vergn?gen nagte, Weil du nicht bei mir warst, was mag er machen? fragte. O wenn du es nicht glaubst, komm heute mit mir hin, Und dann sag' noch einmal, dass ich dir untreu bin. Ich tanze nur mit dir, ich will dich nie verlassen, Dich nur soll dieser Arm, dich diese Hand nur fassen. Wenn mein Betragen dir den kleinsten Argwohn gibt - Eridon. Dass man sich zwingen kann, beweist nicht, dass man liebt. Add to tbrJar First Page Next Page Prev Page |
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