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Read Ebook: A Coal From The Altar To Kindle The Holy Fire of Zeale In a Sermon Preached at a Generall Visitation at Ipswich by Ward Samuel
Font size: Background color: Text color: Add to tbrJar First Page Next PageEbook has 90 lines and 18294 words, and 2 pagesGRUNDZ?GE DER PAL?ONTOLOGIE VON KARL A. VON ZITTEL, PROFESSOR AN DER UNIVERSIT?T ZU M?NCHEN. ZWEITE VERBESSERTE UND VERMEHRTE AUFLAGE. MIT 1405 IN DEN TEXT GEDRUCKTEN ABBILDUNGEN. M?NCHEN UND BERLIN, DRUCK UND VERLAG VON R. OLDENBOURG. 1903. ALLE RECHTE VORBEHALTEN. Vorwort zur ersten Auflage. Als ich mich vor zwanzig Jahren mit dem Gedanken besch?ftigte, ein auf dem Boden der neueren Anschauungen stehendes Lehrbuch der Pal?ontologie zu schreiben, lag es zun?chst in meiner Absicht, Studierenden und Freunden dieser Wissenschaft eine kurze und ?bersichtliche Darstellung des Inhaltes der Versteinerungskunde zu bieten. Allein der damalige Mangel eines zusammenfassenden Kompendiums und die Schwierigkeit, aus der ?beraus umfangreichen, vielsprachigen und ungleichwertigen Literatur das Wichtigere herauszugreifen, veranlasste schon nach dem Erscheinen der ersten Lieferung eine ?nderung des urspr?nglichen Planes, und an Stelle eines Lehrbuchs entstand das 5 B?nde starke Handbuch der Pal?ontologie. Was nun anf?nglich beabsichtigt war, soll das vorliegende Werk bringen. Es folgt, wie fast alle neueren Lehrb?cher der Pal?ontologie, der im Handbuch eingeschlagenen Methode der Darstellung und Anordnung des Stoffes; aber nur wenige Abschnitte konnten in einfachem Auszug wiedergegeben werden. Die Entwicklung der Pal?ontologie ist eine so rasche, dass sich seit dem Erscheinen des Handbuchs in den meisten Gruppen, namentlich bei den Wirbellosen, tiefgreifende Ver?nderungen vollzogen haben, welche eine vollst?ndige Umarbeitung der betreffenden Teile erheischten, und auch bei den Wirbeltieren haben die letzten Jahre eine Anzahl wichtiger und unerwarteter Entdeckungen geliefert. Eine Hauptaufgabe der Pal?ontologie wird stets die Erzielung einer nat?rlichen, den morphologischen und phylogenetischen Erfahrungen entsprechenden Systematik bilden, derselben wurde darum auch besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Da jedoch der gebotene Raum nur eine ?usserst knappe Behandlung und lediglich eine Auswahl des Wichtigeren gestattete, so wurde auf den vorhandenen Formenreichtum innerhalb der verschiedenen Gruppen h?ufig nur durch einfache Anf?hrung von Namen ohne jede Beschreibung hingewiesen. Dadurch werden die Grundz?ge auch f?r die Besitzer des Handbuchs einen gewissen Wert erhalten, indem sie wenigstens andeutungsweise die neueren Fortschritte und die jetzige Gestaltung des Systems zur Anschauung bringen. Ausf?hrlichere phylogenetische Er?rterungen mussten in Hinblick auf den beschr?nkten Raum ausgeschlossen werden, auch wurde auf Wiedergabe oder Aufstellung von Stammb?umen verzichtet, da deren Begr?ndung eine F?lle von Detail beansprucht, welches hier nicht gegeben werden konnte. Da jedoch eine nat?rliche Systematik zugleich die Verwandtschaftsbeziehungen der Organismen zum Ausdruck bringen muss, so konnte der Stammesgeschichte durch geeignete Anordnung des Stoffes und durch kurze Andeutungen ?ber die genetischen Beziehungen der Angeh?rigen verschiedener Gruppen geb?hrende Rechnung getragen werden. Die Versteinerungen sind in diesem Werke vorzugsweise als fossile Organismen behandelt, w?hrend ihre Bedeutung als historische Dokumente zur Altersbestimmung der Erdschichten nur in zweiter Linie Ber?cksichtigung finden konnte. Auf die Aufz?hlung oder Beschreibung einzelner geologisch wichtiger Leitfossilien wurde darum verzichtet, doch sind dieselben bei Auswahl der Abbildung nach M?glichkeit bevorzugt. Durch Verwendung des ungemein reichen Materials an Klischees aus dem Handbuch, sowie durch Herstellung einer Anzahl neuer Abbildungen, konnten die Grundz?ge in ungew?hnlich reichem Masse mit Illustrationen ausgestattet werden. Der Umfang des Werkes ist dadurch allerdings, obwohl der botanische Teil ausgeschlossen wurde, in unerw?nschter Weise angeschwollen; um so dankbarer muss es anerkannt werden, dass die Verlagsbuchhandlung den Preis desselben so niedrig als m?glich angesetzt hat. Zu besonderem Danke bin ich auch Herrn Privatdozent Dr. ~Pompeckj~ verpflichtet, welcher mich bei Durchsicht der Korrekturbogen bereitwilligst unterst?tzte. ~M?nchen~ im M?rz 1895. #Dr. Karl A. v. Zittel.# Vorwort zur zweiten Auflage. Seit dem Erscheinen der ersten Auflage der >>Grundz?ge der Pal?ontologie<< wurde durch meinen ehemaligen Sch?ler und Freund Dr. Ch. ~Eastman~ in Harvard Mass. eine englische ?bersetzung oder besser Bearbeitung meines Werkes ver?ffentlicht. Neben einzelnen Abschnitten, welche in unver?nderter Form Eingang in die englische Ausgabe fanden, wurden andere von hervorragenden amerikanischen oder englischen Spezialforschern ?berarbeitet und teilweise wesentlich umgestaltet. Das englische >>Textbook of Palaeontology<< weicht namentlich bei den Crinoideen, Bryozoen, Mollusken und Trilobiten nicht unerheblich von den deutschen Grundz?gen ab und weist insbesondere in der systematischen Gruppierung des Stoffes bedeutende ?nderungen auf. Auch der Umfang einzelner Abschnitte ist in der englischen Ausgabe erheblich vergr?ssert. Die bis jetzt erschienenen Klassen der Wirbeltiere , welche einen zweiten Band bilden, schliessen sich enger an das deutsche Original an, sind aber ebenfalls von angesehenen Forschern ?berarbeitet und in mancher Hinsicht verbessert und erg?nzt. In der vorliegenden zweiten Auflage der >>Grundz?ge<< habe ich den Verbesserungen der englischen Ausgabe Rechnung getragen, jedoch in der Hauptsache an der urspr?nglichen Verteilung des Stoffes und an der in Deutschland eingeb?rgerten systematischen Gliederung desselben festgehalten. Einzelne Abschnitte, wie die Korallen und Pelmatozoen erheischten allerdings eine vollst?ndige Umarbeitung. Der Umfang des Buches wurde dadurch etwas vergr?ssert, und da eine ?hnliche ?berarbeitung auch bei den Wirbeltieren erforderlich ist, so erschien es r?tlich, das schon in erster Auflage etwas zu dickleibige Buch in zwei Abteilungen zu zerlegen, wovon die erste die Invertebraten, die zweite die Wirbeltiere umfasst. Jede Abteilung erh?lt ihr eigenes Register und bildet gewissermassen ein selbst?ndiges Werk. Wie bei der ersten Auflage der Grundz?ge, so hatte ich mich auch bei der zweiten der freundlichen Beihilfe der Herren Dr. ~Broili~ und ~Pompeckj~ bei Durchsicht der Korrekturbogen zu erfreuen. Zu besonderem Dank bin ich ferner Frau Dr. ~Gordon-Ogilvie~ verpflichtet, welche mir ein Manuskript ?ber die Strukturverh?ltnisse der Korallen zur Verf?gung stellte, sowie Herrn Professor Dr. ~Pompeckj~, welcher die Abschnitte der Cephalopoden und Trilobiten mit den Ergebnissen der neuesten Forschungen in Einklang gebracht hat. ~M?nchen~ im August 1903. #Dr. Karl A. v. Zittel.# Inhalt. Seite ~Einleitung~. Begriff und Aufgabe der Pal?ontologie 1-16 ~Systematik~ 17 Klasse #Rhizopoda# S. 18. 1. Ordnung Foraminifera S. 18. 2. Ordnung Radiolaria S. 36. Klasse #Spongiae# S. 41. Unterklasse ~Silicispongiae~ S. 45. 1. Ordnung Monactinellida S. 45. 2. Ordnung Tetractinellida S. 46. 3. Ordnung Lithistida S. 46. 4. Ordnung Hexactinellida S. 53. Unterklasse ~Calcispongiae~ S. 60. 1. Ordnung Pharetrones S. 61. 2. Ordnung Sycones S. 63. A. #Pelmatozoa# 124 B. #Asterozoa# 180 C. #Echinozoa# 195 Einleitung. Begriff und Aufgabe der Pal?ontologie. Die #Pal?ontologie# oder ~Versteinerungskunde~ ist die Wissenschaft von den Versteinerungen oder die Lehre von den alten Lebewesen . Sie besch?ftigt sich mit allen Fragen, welche die Eigenschaften, die systematische Stellung, die Verwandtschaft und Abstammung, die einstige Lebensweise, die r?umliche Verbreitung und die zeitliche Aufeinanderfolge jener alten Wesen betreffen, sowie mit den Folgerungen, welche sich aus diesen Untersuchungen f?r die Entwickelungsgeschichte der Organismen und der Erde ?berhaupt ergeben. Unter ~Versteinerungen~ versteht man diejenigen ?berreste oder Spuren von Pflanzen und Tieren, welche vor Beginn der jetzigen geologischen Periode gelebt haben und in den Erdschichten erhalten blieben. F?r die Zugeh?rigkeit eines in den Erdschichten vorkommenden organischen ?berrestes zu den Versteinerungen ist in erster Linie das geologische Alter massgebend, w?hrend dem Erhaltungszustand oder dem Umstand, ob dieselben von noch jetzt lebenden oder ausgestorbenen Arten herr?hren, nur untergeordnete Bedeutung beigelegt werden darf. Wenn auch die Mehrzahl der Versteinerungen mehr oder weniger durchgreifende Ver?nderungen w?hrend des Fossilisationsprozesses erfahren haben und h?ufig durch ihre Umwandlung in mineralische Substanz den Namen Versteinerungen rechtfertigen, so k?nnen doch unter besonders g?nstigen Bedingungen urweltliche Tiere und Pflanzen in nahezu unver?nderter Form ?berliefert werden. Die Leichen von Mammut, Rhinozeros im sibirischen Eis, die Insekten, Spinnen und Pflanzen im Bernstein sind echte Versteinerungen, obwohl sie keine Spur von mineralischer Durchtr?nkung erlitten haben. Eine nicht unbetr?chtliche Anzahl von echten Versteinerungen aus terti?ren und pleistoc?nen Ablagerungen geh?rt zu noch jetzt existierenden Pflanzen oder Tierarten, w?hrend die Reste gewisser in historischer Zeit ausgestorbener Formen ebenso wenig zu den Versteinerungen gerechnet werden als alle diejenigen organischen ?berreste, welche aus Ablagerungen stammen, die unter den jetzt herrschenden topographischen und klimatischen Verh?ltnissen gebildet wurden. Die Ver?nderungen, welche urweltliche Organismen durch den Fossilisationsprozess erleiden, sind teils chemischer teils mechanischer Natur. Durch Umwandlung oder Zerst?rung gewisser Bestandteile und durch Aufnahme fremder Stoffe tritt Verkohlung, Verwesung, Verwitterung oder Versteinerung ein. F?llt sich der urspr?nglich von Weichteilen eingenommene Raum z. B. im Innern einer Molluskenschale oder irgend eines anderen Tierk?rpers mit eingedrungenem Schlamm aus, und wird durch Verwitterung sp?ter die Schale oder Umh?llung zerst?rt, so entsteht ein innerer Ausguss oder ~Steinkern~, welcher in manchen F?llen, namentlich bei sehr d?nnschaligen Organismen , ein getreues Abbild der urspr?nglichen Form gew?hrt und ebenso sicher bestimmt werden kann als die Schale selbst. Nicht selten hinterlassen fossile Organismen nur die ~Abdr?cke~ ihrer Schalen oder Skelette, sehr selten ihres ganzen K?rpers in den Erdschichten; zuweilen wird ihre Existenz auch lediglich durch ~F?hrten~ oder ~Fussspuren~ angedeutet. ~Mechanische Ver?nderungen~ durch Verschiebung, Biegung, Zerquetschung oder sonstige Entstellung erleiden sehr viele Versteinerungen gleichzeitig mit den sie umschliessenden Gesteinen. Sie beanspruchen besondere Beachtung und m?ssen bei der Bestimmung fossiler Organismen sorgsam ber?cksichtigt werden. #Pal?ontologie# und #Biologie#. Obwohl die ?berreste der urweltlichen, als Versteinerungen ?berlieferten Lebewesen nur ein unvollst?ndiges Bild derselben gew?hren, fast niemals vollst?ndig erhalten und in der Regel mehr oder weniger ver?ndert sind, so lassen sie sich doch insgesamt in die grossen Fachwerke der zoologischen und botanischen Systeme einf?gen. Sie sind trotz aller Verschiedenheiten nach denselben Grundgesetzen gebaut wie die noch jetzt existierenden Organismen und ihre Bestimmung erfordert stets den sorgf?ltigen Vergleich mit den n?chstverwandten lebenden Pflanzen und Tieren. Die Methode der Untersuchung von Versteinerungen unterscheidet sich nicht von jener, welche der Zoologe oder Botaniker anwendet; allerdings verf?gt der Pal?ontologe nur ?ber die erhaltungsf?higen Bestandteile und muss nach Analogien mit lebenden Formen die zerst?rten Weichteile im Geiste rekonstruieren. Er ist aber auch gen?tigt, aus den vorhandenen Resten so viel Belehrung zu ziehen, als nur immer m?glich, und sieht sich darum nicht nur auf die ?usserliche und makroskopische, sondern auch auf die feinere mikroskopische und histiologische Untersuchung angewiesen. In manchen Abteilungen des Pflanzen- und Tierreichs ist die Pal?ontologie durch ausgiebige Verwertung histiologischer Merkmale der Botanik und Zoologie vorausgeeilt und bei den Wirbeltieren ist die vergleichende Anatomie des Knochenger?stes und der sonstigen erhaltungsf?higen Hartgebilde wesentlich durch Pal?ontologen auf ihre jetzige H?he gebracht worden. Das schon von ~Cuvier~ mit Gl?ck angewandte Erfahrungsgesetz der Korrelation, wonach alle Teile eines Organismus in gesetzm?ssigem Zusammenhang stehen und nicht ver?ndert werden k?nnen, ohne dass gleichzeitig alle anderen Teile eine entsprechende Umgestaltung erleiden, ist jetzt nicht nur bei den Wirbeltieren, sondern auch bei Wirbellosen und bei Pflanzen derart ausgebildet, dass h?ufig ein einziger Knochen, Zahn oder Hautschild, ein unansehnliches Fragment eines Geh?uses, eine Schale, ein Skelettfragment, ein Zweig, Stammst?ck u. s. w. gen?gen, um uns eine ungef?hre Vorstellung von dem ehemaligen Besitzer dieser Reste zu verschaffen. Die Pal?ontologie ist darum, soweit sie sich mit der Untersuchung und Systematik der fossilen Organismen besch?ftigt, nichts anderes als ein Teil der Zoologie, vergleichenden Anatomie und Botanik und zerf?llt in #Pal?ozoologie# und #Pal?ophytologie#. Sie hat das Material der beiden biologischen Disziplinen ganz erstaunlich vermehrt, zahlreiche L?cken im System ausgef?llt und unsere Kenntnis ?ber die Mannigfaltigkeit der Organisationsverh?ltnisse bei Tieren und Pflanzen unendlich bereichert. In den meisten ?berhaupt erhaltungsf?higen Abteilungen des Tier- und Pflanzenreiches ?bertrifft die Zahl der fossilen Formen die der noch jetzt existierenden betr?chtlich. Bei Foraminiferen, Spongien, Korallen, Echinodermen, Mollusken und Wirbeltieren, bei Gef?sskryptogamen, Cycadeen und Koniferen w?re ein nat?rliches System undenkbar ohne Verwertung des pal?ontologischen Materials; denn in einzelnen Gruppen ?bertrifft die Zahl der fossilen ausgestorbenen Formen jene der lebenden um das zehn-, hundert- oder tausendfache und dieses Verh?ltnis verschiebt sich immer mehr und mehr zu Gunsten der Pal?ontologie, da fast t?glich in den verschiedensten Teilen der Erde neue Fundst?tten von Versteinerungen entdeckt werden. #Pal?ontologie# und #Geologie#. Obwohl die Versteinerungskunde als biologische Wissenschaft sich nicht wesentlich von Botanik und Zoologie unterscheidet, so steht sie doch auch in ebenso innigem Zusammenhang mit Geologie und ist von jeher von Geologen nicht minder gepflegt worden als von Biologen. Das Material wird ihr fast ausschliesslich durch Geologen geliefert, denn die Versteinerungen finden sich in den geschichteten Gesteinen der Erdkruste und zwar enthalten die urspr?nglich als Sedimente im Wasser entstandenen oder die auf dem Festland durch Verwitterung und ?olische Einfl?sse gebildeten Gesteine keineswegs dieselben fossilen ?berreste, sondern jeder Schichtenkomplex, ja h?ufig jede einzelne Gesteinsbank ist durch besondere Arten ausgezeichnet. Je ?lter die Gesteine, desto fremdartigeren Charakter besitzen die Versteinerungen, je j?nger die Schichten, desto n?her stehen die darin vorkommenden Fossilien den noch jetzt existierenden Organismen. Da nun erfahrungsgem?ss Ablagerungen von gleichem Alter auch identische oder doch ?hnliche Versteinerungen enthalten, wenn sie unter ?hnlichen ?usseren Bedingungen entstanden sind, so liefern die Versteinerungen neben der durch die Aufeinanderlagerung festgestellten Reihenfolge das sicherste Hilfsmittel zur Erkennung gleichaltriger Schichtgesteine. Durch das Studium der aus gleichzeitig entstandenen Gesteinen stammenden Fossilien lassen sich schliesslich die verschiedenen Pal?ofaunen und Pal?ofloren, welche im Verlauf der Entwickelungsgeschichte unseres Planeten denselben bewohnt haben, rekonstruieren. Die mit Hilfe der Lagerung und der charakteristischen Versteinerungen chronologisch geordneten Schichtgesteine werden wieder in Unterabteilungen gegliedert, wovon jede einzelne durch besondere organische ?berreste gekennzeichnet ist. Die historische Geologie basiert darum der Hauptsache nach auf Pal?ontologie. Die Gesamtm?chtigkeit aller geschichteten Gesteine mit Ausschluss der ?ltesten kristallinischen Schiefergesteine , denen organische ?berreste fehlen und ?ber deren Entstehung noch mancherlei verschiedene Meinungen herrschen, betr?gt ca. 20-30000 m. Zur Bildung dieses gewaltigen Schichtenkomplexes war eine unermesslich lange Zeit erforderlich, die sich freilich nicht genau berechnen l?sst, weil sichere Anhaltspunkte ?ber die Geschwindigkeit der Sedimentbildung in fr?heren Erdperioden fehlen, und weil sich der Beginn, die Dauer und der Abschluss geologischer Ereignisse nicht mit astronomischen Vorg?ngen in Verbindung bringen lassen. Da jedoch die Erde ehemals von ganz anderen Gesch?pfen bewohnt war, als heutzutage, da die verschiedenen Pal?ofloren und Pal?ofaunen ?berall in gleicher Weise aufeinander folgen, da ferner in gewissen Schichten meist zahlreiche oder auch alle Arten gleichzeitig miteinander erscheinen und gleichzeitig verschwinden, so dass eine Fauna oder Flora nahezu in ihrer Gesamtheit durch die nachfolgende ersetzt wird, so ist es m?glich, die geschichteten Gesteine in eine Anzahl von gr?sseren und kleineren zeitlichen Abschnitten zu gliedern, welche von den Geologen mit verschiedenen Namen belegt werden. Der Beginn und das Ende irgend einer geologischen Periode wird in der Regel durch lokale Unterbrechungen in der Schichtenbildung bestimmt, welche durch Ver?nderungen in der Verteilung von Wasser und Land, durch vulkanische Eruptionen u. dgl. hervorgerufen wurden. Mit solchen St?rungen fand meist auch eine Ver?nderung in der Flora und Fauna statt. Die gegenw?rtig angenommene Einteilung der geschichteten Gesteine ist auf der Tabelle S. 6 zusammengestellt, worin allerdings nur die in den drei vorderen Reihen gebrauchten Bezeichnungen allgemeine G?ltigkeit besitzen, w?hrend die letzte Kolumne lediglich auf europ?ische Verh?ltnisse Bezug hat. Die Gesteine der ~arch?ischen~ Gruppe haben eine Gesamtm?chtigkeit von 40-60000 m. Sie geh?ren dem ?ltesten und l?ngsten Zeitalter in der Entwickelung unserer Erde an, zeichnen sich durch schieferige und kristallinische Beschaffenheit und durch den Mangel an Versteinerungen aus. Nach der Lagerung bildet im allgemeinen ~Gneiss~ die ?lteste, ~Glimmerschiefer~, ~Chloritschiefer~ und ~Talkschiefer~ die mittlere, ~Phyllit~ die oberste Abteilung der arch?ischen Gruppe. Die angeblich schon in der Gneissformation vorkommenden Organismen haben sich als mineralische Gebilde erwiesen. Die ~pal?ozoische~ oder ~prim?re Gruppe~ besteht aus dem kambrischen, silurischen, devonischen, karbonischen und permischen System, wovon jedes System wieder in mehrere Abteilungen, Stufen und Zonen zerlegt wird. Das ~kambrische~ System enth?lt vorherrschend Krustaceen , Mollusken, W?rmer, einige Pelmatozoen, C?lenteraten, Spongien und sehr undeutlich erhaltene Algen; im ~Silur~system sind alle Klassen des Tierreichs mit Ausnahme der Amphibien, Reptilien, V?gel und S?ugetiere und die Flora durch Algen vertreten. Unter den Tieren herrschen wirbellose Meeresbewohner vor, w?hrend die Wirbeltiere nur durch sp?rliche Reste von Fischen vertreten sind. S?mtliche Arten und fast alle Gattungen sind erloschen und geh?ren meist ausgestorbenen Familien oder Ordnungen an. Im ~devonischen~, ~karbonischen~ und ~permischen~ System sind im wesentlichen dieselben Abteilungen des Tierreichs, jedoch vielfach durch andere Gattungen und Familien vertreten. Im Devon entfalten die Fische eine grosse Mannigfaltigkeit, im Karbon beginnen die Amphibien , im Perm die Reptilien. Die Flora besteht haupts?chlich aus Gef?sskryptogamen sowie aus sp?rlichen Koniferen und Cycadeen. Die ~mesozoische~ Gruppe enth?lt drei Systeme . Zahlreiche im pal?ozoischen Zeitalter verbreitete Gruppen sind entweder g?nzlich oder gr?sstenteils erloschen, andere durch ganz andere Genera und Familien vertreten; unter den Wirbeltieren zeichnen sich die Amphibien durch Riesenformen , die Reptilien durch wunderbare Mannigfaltigkeit und teilweise gigantische Gr?sse aus. Die V?gel beginnen im oberen Jura , die S?ugetiere in der obersten Trias mit kleinen, wahrscheinlich marsupialen Typen. Unter den Pflanzen herrschen in Trias und Jura noch Gef?sskryptogamen, Koniferen und Cycadeen vor; in der mittleren Kreide beginnen die Dikotyledonen. Die ~k?nozoische~ Gruppe besteht aus Terti?r- und Diluvial-System. Unter den Wirbellosen sind die Ammoniten, Belemniten, Rudisten und die meisten Krinoideen verschwunden, die Amphibien und Reptilien stark zur?ckgegangen und wie die Invertebraten nur noch durch Repr?sentanten aus noch jetzt existierenden Ordnungen vertreten; dagegen gewinnen die V?gel und insbesondere die S?ugetiere eine starke Verbreitung und letztere entfalten einen solchen Formenreichtum und eine so rasche Umgestaltung in den verschiedenen Abteilungen des k?nozoischen Zeitalters, dass sie haupts?chlich als Leitfossilien verwertet werden. In der Flora herrschen dikotyle Gew?chse vor. Add to tbrJar First Page Next Page |
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