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Munafa ebook

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Read Ebook: Gänsemütterchens Märchen by Perrault Charles Dor Gustave Illustrator Krause Hans Translator

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Ebook has 489 lines and 22532 words, and 10 pages

ch sterben muss,<< so flehte sie, indem sie ihn mit tr?nenvollen Augen ansah, >>so gebt mir noch ein wenig Zeit, um zu beten!<<

>>Ich gebe dir eine halbe Viertelstunde,<< erwiderte Blaubart, >>aber nicht einen Augenblick mehr.<<

Als sie allein war, rief sie ihre Schwester und sagte zu ihr: >>Schwester Anne , ich bitte dich, steige hinauf auf die Spitze des Turmes und halte Ausschau, ob meine Br?der noch nicht kommen. Sie haben mir versprochen, mich heute zu besuchen; wenn du sie siehst, gib ihnen ein Zeichen, damit sie eilen.<<

Die Schwester Anne stieg auf die Spitze des Turmes, und die Arme rief in ihrer Angst von Zeit zu Zeit hinauf:

>>Anne, Schwester Anne, siehst du nichts kommen?<<

Und die Schwester Anne antwortete:

>>Ich sehe nichts als Sonnenstaub und Gr?sergr?n.<<

W?hrenddessen hielt Blaubart ein grosses Messer in seiner Hand und schrie aus Leibeskr?ften:

>>Steige sofort herab, oder ich komme dich holen!<<

>>Noch einen Augenblick<<, bat seine Frau und rief leise:

>>Anne, Schwester Anne, siehst du nichts kommen?<<

Und die Schwester Anne antwortete:

>>Ich sehe nichts als Sonnenstaub und Gr?sergr?n!<<

>>Steige sofort herab,<< schrie Blaubart, >>oder ich komme dich holen!<<

>>Ich komme<<, antwortete seine Frau.

Und dann rief sie:

>>Anne, Schwester Anne, siehst du nichts kommen?<<

>>Ich sehe,<< erwiderte die Schwester Anne, >>eine grosse Staubwolke, die von dieser Seite kommt.<<

>>Sind es meine Br?der?<<

>>Ach nein, meine Schwester, es ist nur eine Schafherde.<<

>>Willst du nicht herunterkommen?<< schrie Blaubart.

>>Noch einen kleinen Augenblick<<, bat seine Frau.

Und dann rief sie:

>>Anne, Schwester Anne, siehst du nichts kommen?<<

>>Ich sehe,<< erwiderte diese, >>zwei Reiter, die von dort herkommen, aber sie sind noch weit entfernt.<< Gleich darauf rief sie: >>Gott sei gelobt, es sind die Br?der. Ich gebe ihnen Zeichen, so gut ich kann, damit sie eilen.<<

Blaubart fing an, so laut zu schreien, dass das ganze Haus zitterte, und die arme Frau stieg hinab und warf sich ihm tr?nen?berstr?mt mit aufgel?sten Haaren zu F?ssen.

>>Das n?tzt nichts,<< sagte Blaubart, >>du musst sterben.<<

Dann packte er sie mit der einen Hand bei den Haaren und erhob mit der anderen das grosse Messer, um ihr den Hals abzuschneiden.

Das arme Weib wandte sich ihm zu, sah ihn mit todes?ngstlichen Augen an und bat um einen Augenblick, damit sie sich sammele.

>>Nein, nein!<< schrie er, >>empfiehl dich deinem Gott!<< dann hob er den Arm und ......

In demselben Augenblick pochte jemand so heftig an das Tor, dass Blaubart innehielt. Man ?ffnete, und sogleich sah man zwei Ritter, die mit Degen in den H?nden eintraten und sich geradewegs auf Blaubart st?rzten.

Er erkannte, dass es die Br?der seiner Frau waren -- der eine war Dragoner, der andere Musketier -- und ergriff die Flucht, um sich in Sicherheit zu bringen. Aber die Br?der verfolgten ihn so schnell, dass sie ihn einholten, bevor er noch die Freitreppe erreicht hatte. Sie stiessen ihm ihren Degen mitten durch den Leib und liessen ihn tot liegen. Die arme Frau war fast ebenso tot wie ihr Gatte; sie hatte nicht mehr die Kraft sich aufzurichten, um ihre Br?der zu umarmen. --

Es stellte sich heraus, dass Blaubart keine Erben hatte, und so blieb seine Frau Herrin aller seiner G?ter. Einen Teil verwendete sie dazu, ihre Schwester Anne mit einem jungen Edelmanne zu verheiraten, den diese schon seit langem liebte; mit einem anderen Teile kaufte sie ihren beiden Br?dern Hauptmannsstellen; das ?brige brachte sie selbst einem rechtschaffenen Manne mit in die Ehe, der sie bald die schlechte Zeit vergessen liess, die sie mit Blaubart verbracht hatte.

Moral:

Die Neugier ist die allerschlimmste Plage; Sie reizt den Wunsch und bringt dann b?se Pein. Man sieht das tausendmal an einem Tage. -- Der Drang zum Neuen ist zwar stark, allein Das Wissen selbst entt?uscht, und jedes Mal Ist die gerechte Strafe: bittre Qual.

Die Fee

Es war einmal eine Witwe, die hatte zwei T?chter. Die ?lteste glich ihr von Ansehn und Wesen so sehr, dass ein jeder, der sie sah, die Mutter zu sehen glaubte: sie waren alle beide so unausstehlich und so hochm?tig, dass man nicht mit ihnen zusammen leben konnte. Die j?ngere, in ihrer Sanftmut und Rechtschaffenheit das wahre Ebenbild ihres verstorbenen Vaters, war eines der sch?nsten M?dchen, das man je zu Gesicht bekam. Wie man nat?rlich immer seinesgleichen liebt, so war die Mutter wie vernarrt in ihre ?lteste Tochter; aber gegen die j?ngere hegte sie eine schreckliche Abneigung. Sie liess sie in der K?che essen und ohne Unterbrechung arbeiten.

Unter anderem musste das arme Kind zweimal am Tage eine gute halbe Meile weit Wasser holen, jedes Mal einen grossen Krug voll. Eines Tages, als sie wieder bei dem Brunnen war, kam eine arme Frau zu ihr, die bat um einen Schluck Wasser.

>>Gern, mein M?tterchen<<, sagte das gute Kind, sp?lte sogleich den Krug aus, sch?pfte an der sch?nsten Stelle des Brunnens und reichte ihr den Trunk, wobei sie immer den Krug unterst?tzte, um ihr das Trinken zu erleichtern. Als die gute Frau getrunken hatte, sagte sie:

>>Du bist so sch?n, so gut und so brav, dass ich dir etwas schenken muss.<< Es war n?mlich eine Fee, die hatte die Gestalt einer armen B?uerin angenommen, um zu sehen, wie weit die Rechtschaffenheit des jungen M?dchens gehe.

>>Ich schenke dir,<< so fuhr die Fee fort, >>die Gabe, dass mit jedem Worte, das du sprichst, eine Blume oder ein Edelstein aus deinem Munde kommt.<<

Als das M?dchen nach Hause kam, zankte die Mutter, weil sie so lange beim Brunnen geblieben war. >>Ich bitte um Verzeihung, Mutter,<< sagte das arme Kind, >>dass ich mich so versp?tet habe.<< Und w?hrend sie sprach, kamen aus ihrem Munde zwei Rosen, zwei Perlen und zwei grosse Diamanten. >>Was sehe ich,<< rief die Mutter ganz erstaunt, >>mir scheint, Perlen und Diamanten kommen aus deinem Munde! Woher hast du das, mein Kind?<< Es war das erstemal, dass sie zu ihr >>mein Kind<< sagte.

Das arme M?dchen erz?hlte in ihrer Einfalt alles, was sich zugetragen hatte, wobei wieder eine Menge Diamanten zum Vorschein kamen.

>>Wundervoll,<< rief da die Mutter, >>ich muss auch meine andere Tochter schicken. Sieh nur, Fanchon, was aus dem Munde deiner Schwester kommt, wenn sie spricht; w?rst du nicht gl?cklich, dieselbe Gabe zu besitzen? Du brauchst nur zum Brunnen zu gehen, um Wasser zu sch?pfen, und wenn eine arme Frau dich um einen Trunk bittet, ihn ihr recht h?flich zu reichen.<<

>>Zum Brunnen zu gehen,<< antwortete jene grob, >>das st?nde mir gut an!<<

>>Aber ich will, dass du gehst,<< entgegnete die Mutter, >>und zwar auf der Stelle!<<

Darauf ging sie, aber brummend und widerwillig. Sie nahm die sch?nste Flasche mit, die im ganzen Hause war. Kaum war sie am Brunnen angelangt, da sah sie eine pr?chtig gekleidete Dame, die aus dem Walde kam und sie um einen Trunk Wasser bat. Es war dieselbe Fee, die ihrer Schwester erschienen war, aber sie hatte jetzt Wesen und Kleidung einer Prinzessin angenommen, um zu sehen, wie weit die Unh?flichkeit dieses M?dchens gehe.

>>Bin ich hierher gekommen,<< sagte barsch zu ihr die Hochm?tige, >>um Euch einen Trunk zu reichen? Sollte ich eigens ein silbernes Fl?schchen mitgebracht haben, nur damit ich einer Dame daraus zu trinken geben kann? Meinetwegen trinkt allein, wenn Ihr wollt!<<

>>Du bist gar nicht h?flich,<< antwortete die Fee, ohne in Zorn zu geraten, >>und weil du so wenig gef?llig bist, verleihe ich dir die Gabe, dass mit jedem Wort, das du sprichst, eine Schlange oder eine Kr?te aus deinem Munde kommt.<<

Als ihre Mutter sie kommen sah, rief sie ihr entgegen: >>Wie ist es, mein Kind?<<

>>So ist es, Mutter,<< antwortete die Grobe und spie zwei Vipern und zwei Kr?ten.

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