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Munafa ebook

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Read Ebook: Polnische Geschichte by Brandenburger Clemens

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Ebook has 171 lines and 76643 words, and 4 pages

Sammlung G?schen

Jede Nummer in eleg. Leinwandband 80 Pf.

G. J. G?schen'sche Verlagshandlung, Leipzig

Zweck und Ziel der ,,Sammlung G?schen" ist, in Einzeldarstellungen eine klare, leichtverst?ndliche und ?bersichtliche Einf?hrung in s?mtliche Gebiete der Wissenschaft und Technik zu geben; in engem Rahmen, auf streng wissenschaftlicher Grundlage und unter Ber?cksichtigung des neuesten Standes der Forschung bearbeitet, soll jedes B?ndchen zuverl?ssige Belehrung bieten. Jedes einzelne Gebiet ist in sich geschlossen dargestellt, aber dennoch stehen alle B?ndchen in innerem Zusammenhange miteinander, so dass das Ganze, wenn es vollendet vorliegt, eine einheitliche, systematische Darstellung unseres gesamten Wissens bilden d?rfte.

Ein ausf?hrliches Verzeichnis der bisher erschienenen Nummern befindet sich am Schluss dieses B?ndchens

Geschichtliche Bibliothek

Sammlung G?schen

Polnische Geschichte

von

Dr. Clemens Brandenburger

Leipzig G. J. G?schen'sche Verlagshandlung 1907

Alle Rechte, insbesondere das ?bersetzungsrecht, von der Verlagshandlung vorbehalten.

Spamersche Buchdruckerei in Leipzig-R.

Inhalt.

Seite

Literatur.

Erstes Buch.

Die Entstehung des polnischen Reiches.

Die Anf?nge der Polen sind noch immer in Dunkel geh?llt. Als sie zum ersten Male mit den Deutschen in Ber?hrung kamen, zur Zeit der Wiedereindeutschung des Landes zwischen Elbe und Oder durch die Sachsenkaiser, hatten sie offenbar bereits eine gewisse Periode volklicher Entwicklung hinter sich.

Wahrscheinlich nahm in Kruschwitz alsbald ein Hofbischof seinen Sitz. Ausserdem ?bertrug Otto der Grosse das in Posen urspr?nglich f?r die Liutizer errichtete, der slawischen Missionszentrale Magdeburg unterstellte Bistum nunmehr auf Mieszkos Reich. Der erste Bischof war der Deutsche Jordan. -- Schon vor Mieszkos Taufe hatte es Christen im Lande gegeben. Sie waren durch J?nger der beiden Slawenapostel gewonnen worden, hielten sich also zum altslawischen Ritus. Durch die offizielle Annahme des Christentums in der lateinischen Form aber, die durch die R?cksicht auf die deutsche Waffenmacht bedingt war, ward Polen f?r immer in den abendl?ndischen Kulturkreis einbezogen und im Gegensatz zu Russland mit den Schicksalen des germanisch-romanischen Europas eng verkn?pft. Obwohl sp?terhin Polens nat?rliches Streben nach Osten gehen musste, behielt infolge des lateinischen Ritus der westliche Einfluss doch stets die Oberhand. Hierdurch befand sich Polen gegen?ber Russland im Kampfe um L?nder mit orthodoxer Bev?lkerung von vornherein im Nachteil.

Zweites Buch.

Die Ersch?tterung der monarchischen Macht.

Innere Streitigkeiten unter den Nachfolgern des Boles?aw Chrobry.

Die Nachbl?te unter Boles?aw Schiefmund.

Die Teilf?rstent?mer. Die Eindeutschung Schlesiens.

An der S?dostgrenze vermochte Boles?aw die Erstarkung des russischen F?rstentums Halicz zu einem m?chtigen Reiche und somit die Ausschaltung des polnischen Einflusses nicht zu verhindern.

Der Deutsche Ritterorden. Die Tataren.

In jenes Jahrhundert schwerer innerer Wirren fallen zwei Ereignisse, die wir bisher, um die Thronstreitigkeiten im Zusammenhange darstellen zu k?nnen, nur fl?chtig gestreift haben: die Berufung des Deutschen Ritterordens und die Einf?lle der Tataren .

Der Erfolg des livl?ndischen Ordens der Schwertritter veranlasste den Herzog Konrad von Masowien , f?r sein von den heidnischen Preussen und Litauern schwer bedr?ngtes Land eine ?hnliche Gr?ndung zu versuchen, nachdem zwei Kreuzz?ge nach Preussen erfolglos geblieben waren. Doch wurde dieser ,,Christi-Orden", nach dem ihm zu Eigentum verliehenen Schlosse Dobrzyn auch ,,Dobriner Br?der" genannt, schon im ersten Kampfe mit den Preussen fast bis zur Vernichtung geschlagen .

So war in einem halben Jahrhundert vom rechten Weichselufer bis zum Peipussee ein deutsches Reich entstanden, das kulturell, wirtschaftlich und technisch den beiden benachbarten Slawenreichen ?berlegen war, sie vom Meere abschnitt und eine schwere Gefahr f?r sie bedeutete. Zu den russischen F?rsten trat der Orden sehr schnell in ein gespanntes Verh?ltnis, da er ebenso wie jene Absichten auf Litauen hatte. Die Beziehungen zu Polen waren anfangs dagegen durchaus freundlich. Die polnischen F?rsten beteiligten sich sogar eifrig an den Heerz?gen des Ordens: man hatte dort in den kleinlichen inneren K?mpfen den Blick f?r die grossen Interessen des Landes verloren, w?re auch zu schwach gewesen, sie durchzusetzen. Nach dem Verluste des Oderweges durch die Aufgabe Pommerns und die Eindeutschung Schlesiens war nunmehr auch der Weichselweg f?r Polen gesperrt. Sobald Polen wieder in geordnete Zust?nde gelangte, musste diese Unterbindung der Hauptverkehrsader zur Todfeindschaft wider den Orden f?hren. Dieser Zeitpunkt liess nicht allzulange auf sich warten.

Nachdem Batu im Jahre 1240 Kijew erobert hatte, teilte er seine Scharen in vier Heere, von denen er das eine unter Pajdar gegen Polen sandte. Lublin, Zawichost, Sandomir wurden im ersten Anlaufe genommen . Von Sandomir aus drang ein Teil nordw?rts, um Kujawien zu verw?sten, der andere nahm den Weg auf Krakau. Der Krakauer Wojewode W?odzimierz trat ihnen entgegen, wurde aber bei Tursko und bei Chmielnik geschlagen. Krakau fiel, und erst auf der Walstatt bei Liegnitz brach sich der Ansturm der Horde.

Ein zweiter Einfall erfolgte im Jahre 1259 unter Burondaj, dem Feldherrn des Khans von Kiptschak, im Verlauf der K?mpfe K?nig Daniels von Klein-Russland. Wiederum wurden Sandomir und Krakau verbrannt und Tausende von Einwohnern in die Sklaverei geschleppt. Weniger schwere Einf?lle wiederholten sich in der Folgezeit oftmals. Sie erhielten namentlich im s?dlichen Polen den kriegerischen Geist lebendig und liessen das Schwert nicht in die Scheide kommen. Sie lenkten die Bestrebungen der polnischen Politik, die sich an der Ostsee zur Unt?tigkeit verurteilt sah, nach den Gestaden des Schwarzen Meeres. In der Abwehr der Tataren hat Polen sp?terhin eine weltgeschichtliche Aufgabe erf?llt: es hat als Grenzwall Europa vor ihnen gesch?tzt und viel zu ihrer Schw?chung beigetragen.

Die inneren Zust?nde. Die deutsche Kolonisation.

F?r die Zeit der Teilf?rstent?mer fliessen die Angaben, aus denen sich ein Bild der inneren Zust?nde des Landes konstruieren l?sst, reichlicher.

Die F?rsten, auf die Hebung ihrer sinkenden Einnahmen bedacht, folgten bald dem Beispiel der Kl?ster, und die anderen Grundbesitzer blieben nicht zur?ck. Die Ver?dung weiter Landstriche durch die Tatareneinf?lle diente ebenfalls als Antrieb zur Kolonisation.

Es ist klar, dass deutsche Siedler nicht ins Land gekommen w?ren, wenn sie dieselbe rechtliche oder vielmehr rechtlose Stellung h?tten einnehmen sollen, wie die polnischen Bauern. Demgem?ss wurde ihnen eine weitgehende Selbstverwaltung zugesichert. Der Grundherr setzte sich gew?hnlich mit einem Unternehmer in Verbindung, der ihm auf Grund eines Lokationsprivilegs, das die Ansiedelungsbedingungen festsetzte, die gew?nschte Anzahl Kolonisten zuf?hrte. Daf?r erhielt er im allgemeinen 2-3 Hufen Landes, Befreiung vom Grundzins, 1/6 vom Zins der Ansiedler und h?ufig noch andere Bez?ge, ausserdem aber das Schultheissamt erb- und eigent?mlich. Gemeinsam mit sieben Sch?ffen ?bte er die niedere Gerichtsbarkeit nach deutschem Recht aus. Nur dreimal j?hrlich hielt der Grundherr die grossen Gerichtstage ab. W?hrend in den slawischen D?rfern die Wirtschaftseinheit 60 oder gar 90 Morgen betragen zu haben scheint, erhielten die deutschen Ansiedler nur eine Hufe Landes, und zwar in Schlesien und Kleinpolen fl?mische und fr?nkische Hufen, in Grosspolen, Kujawien und Masowien die um die H?lfte kleinere kulmische Hufe . Aber trotz dieser bedeutend geringeren Gr?sse war der Ertrag infolge der Anwendung eiserner Pfl?ge an Stelle der h?lzernen, infolge der Einf?hrung der Dreifelderwirtschaft und rationeller Bewirtschaftungsmethoden bedeutend h?her als in den polnischen D?rfern. Die Ansiedelung erfolgte sehr oft im Walde, seltener, namentlich in ausgestorbenen Ortschaften, auf Land, das bereits unter dem Pfluge gewesen war. Diese letzteren sind noch heute an der Form des alten slawischen Rund- oder Haufendorfes erkennbar, w?hrend die neuen Ansiedelungen Geh?ft neben Geh?ft als Reihendorf die Dorfstrasse entlang liegen, mit den ?ckern in langen Streifen hinter dem Hof. Die Lasten an den Grundherrn wurden im Gr?ndungsprivileg genau begrenzt: gew?hnlich 12 Groschen j?hrlicher Abgabe von der kulmischen, 16 oder 18 Groschen von der fr?nkischen Hufe, ferner zu den hohen Festtagen geringe Naturallieferungen. Sofern Arbeitsleistungen festgesetzt wurden, so betrugen sie 2-4 Tage j?hrlich. Im allgemeinen begn?gte sich der Grundherr mit Abgaben, und nur wenn bei der Aufmessung des Landes ,,?berschar" blieb, kamen jene Spanndienste in Betracht.

Die Einwanderung war sehr stark: allein im Gebiet der jetzigen Provinz Posen kann man noch heute f?r das 13. Jahrhundert 106, f?r das 14. Jahrhundert 149 deutsche Dorfgr?ndungen nachweisen. Trotzdem deckte sie den Bedarf nicht, und so wurden allm?hlich auch polnische Bauern nach ,,deutschem Recht" angesiedelt, was zugleich eine Ansiedelung nach deutscher Wirtschaftsweise bedeutete. So trat nach und nach wieder eine gewisse wirtschaftliche und rechtliche Hebung des Bauernstandes ein, ein Prozess, der dann durch Kasimir den Grossen seine Kr?nung, allerdings auch seinen Abschluss fand.

Die Gerichtsbarkeit wurde ausge?bt durch einen Gerichtshof, bestehend aus dem Vogt und gew?hnlich sieben Sch?ffen, die allj?hrlich gew?hlt wurden. Die St?dte hatten auch die hohe Gerichtsbarkeit. Die Berufung ging anfangs stets, sp?ter meist an den F?rsten. In wichtigen Angelegenheiten aber wandte man sich an die Mutterstadt um ein Urteil oder um Rechtsbelehrung. Auf diese Weise blieb der Zusammenhang mit den deutschen St?dten und der deutschen Rechtsentwicklung gewahrt.

F?r die Verwaltung stand wahrscheinlich von vornherein dem Vogt ein von der Gemeinde gew?hlter Rat von vier bis acht Ratsherren zur Seite. Auch der Rat wurde meist j?hrlich neu gew?hlt. In einigen St?dten lag die Ernennung auch in den H?nden des Stadtherrn.

Charakteristisch f?r die deutschen St?dte ist die Anlage: ein viereckiger Marktplatz, von dessen Ecken parallele Strassen nach den Stadttoren f?hren. In der heutigen Provinz Posen lassen sich f?r das 13. Jahrhundert 29, f?r das 14. Jahrhundert 48 deutsche St?dte nachweisen. Bei den wenigen schon bestehenden polnischen St?dten wurden deutsche Neust?dte angelegt, die deutsches Recht erhielten, w?hrend die alten St?dte bei ihrer bisherigen Verfassung bleiben mussten. So entstanden die deutschen St?dte Breslau , Posen , Liegnitz , Sandomir , Krakau , Gnesen , Kalisch , Wieliczka , ??czyca , Lublin .

Deutsche Sprache und Kultur verbreiteten sich damals ?beraus rasch in Polen. Die meisten Piasten waren deutschfreundlich gesinnt; einzelne, nicht nur die schlesischen, konnten ?berhaupt nicht Polnisch sprechen. Mancher verdankte seine Herrschaft seinem guten Verh?ltnis zu seinen deutschen St?dten. Die schlesischen Piasten konnten sich nur deshalb einige Zeit auf dem Grossf?rstenthron behaupten, weil alles, was deutsch hiess, zu ihnen hielt. Die dreifache Einwirkung durch das Reich, durch den Orden und durch die Deutschen im Lande h?tte bei einer ungest?rten Entwicklung der Dinge ganz Polen mit Sicherheit dem Beispiel Schlesiens folgen lassen.

Drittes Buch.

Der Sieg des Adels.

Das Zeitalter Kasimirs des Grossen.

Den Rest seines Lebens widmete er dem Kampfe gegen den Deutschen Orden, den er richtig als den gef?hrlichsten Feind Polens erkannte, nachdem die b?hmische Gefahr vor?ber war. Er strengte gegen den Orden einen Prozess wegen Pomerellens an und erreichte die Einsetzung einer p?pstlichen Kommission, die unter dem Bischof Gerward von Kujawien im Jahre 1321 zu Hohensalza entschied, dass der Orden Pomerellen zu r?umen habe, -- eine Entscheidung, die nat?rlich auf dem Papiere blieb, da keine Machtmittel ihr Nachdruck verliehen, und die der Orden sp?ter wieder r?ckg?ngig zu machen wusste. Durch B?ndnisse mit den skandinavischen K?nigen, durch die Verheiratung seiner Tochter Elisabeth mit dem Ungarnk?nig Karl Robert von Anjou und seines Sohnes Kasimir mit einer Tochter Gedymins von Litauen suchte sich ?okietek Helfer zu schaffen. Der Orden aber hatte B?hmen und Brandenburg auf seiner Seite.

Bei den ununterbrochenen Einf?llen und Verheerungen, die von 1326 bis zu ?okieteks Tode dauerten, litten die polnischen Grenzlande Masowien und Kujawien namenlos und wurde 1331 auch Grosspolen von dem Ordensmarschall Dietrich von Altenburg verw?stet. Aber trotz der Niederlage, die der K?nig dem Orden im selben Jahre bei P?owce beibrachte, konnte er nicht verhindern, dass von den Rittern 1332 Kujawien behauptet wurde, dass Johann von B?hmen einen Feldzug nach Litauen durch Polen unternahm, sich von dem F?rsten von P?ock huldigen liess und Posen belagerte. Endlich kam durch die Bem?hungen des p?pstlichen Nunzius ein Waffenstillstand zustande, nach dessen Abschluss ?okietek starb. 73 Jahre ist dieser zweite Erneuerer Polens alt geworden, und wenn sein Leben auch scheinbar mit einem Misserfolge endigte, so zeigte sich unter der n?chsten Regierung doch, dass das Reich gefestigt war.

Dem ersten Vertrag von Visegr?d folgte 1339 ein zweiter, zwischen Ungarn und Polen. Da n?mlich Kasimir keinen Sohn hatte, bem?hte sich Karl Robert, seinem Sohne Ludwig unter ?bergehung der ?brigen Linien des Piastenhauses die polnische Krone zu sichern. Kasimir musste einerseits daran liegen, durch diesen Erbvertrag sich in seinen ausw?rtigen Unternehmungen die Hilfe Ungarns zu sichern, andererseits hatte die Geschichte der letzten Jahrhunderte ihn gelehrt, dass Polens St?rke davon abhing, ob die Thronfolge geregelt war und der Erbe seine Anspr?che mit Nachdruck vertreten konnte oder nicht. Aber er schlug zur Erreichung dieses Zieles einen Weg ein, der in der Folgezeit gerade zum Gegenteil f?hrte. Denn da die Erbfolge des Schwestersohnes wider Landesrecht war, so konnte Kasimir diesen Vertrag nur gew?hrleisten, wenn er ihm die Anerkennung derer sicherte, die in den Wirren der letzten Zeit stets den Ausschlag gegeben hatten, der Magnaten. Die aber forderten Gegenleistungen, und so musste Ludwig versprechen, 1. dass er die verlorenen Gebiete, insbesondere Pommern, f?r Polen wiedergewinnen, 2. dass er ?mter und W?rden nur an Polen vergeben, 3. dass er neue Abgaben nicht auferlegen und die bestehenden Privilegien achten werde.

Kasimir glaubte um so eher auf den Zugang zur Ostsee verzichten zu k?nnen, als sich ihm die Aussicht auf den Besitz der Schwarzmeerk?sten er?ffnete.

Kasimir besetzte 1340 Halicz und Lemberg, Lubart Wolynien. Mit Ungarn verst?ndigte sich Kasimir im Hinblick auf den Erbvertrag leicht. Karl Robert trat ihm in einem Vertrag von 1350 Klein-Russland ab, behielt sich aber vor, im Falle Kasimir noch m?nnliche Nachkommenschaft erhielt, das Land f?r 100000 Gulden zur?ckzukaufen. Auch die Tataren allein, die verw?stend in Ungarn und Polen eingefallen waren, konnten ihm nicht mehr dauernd gef?hrlich werden, denn er hatte die unzufriedenen Bojaren f?r sich gewonnen und ihren F?hrer, Dmitry Detko von Przemy?l, zum Starosten von Klein-Russland gemacht, womit er sich erprobte Helfer gegen die Tataren gewann. Gegen die Litauer freilich k?mpfte er 26 Jahre mit wechselndem Gl?ck. Anfangs kamen ihm die nach dem Tode Gedymins ausbrechenden inneren Streitigkeiten und die Niederlage der Litauer in ihren K?mpfen mit dem Orden sehr zustatten. Er konnte dem Lubart Wolhynien abnehmen. Aber bald gewannen die Litauer das Verlorene wieder, ja sogar Lemberg fiel in ihre H?nde. Zwei polnisch-ungarische Feldz?ge in den Jahren 1351 und 1352 blieben fruchtlos, und als die Litauer sich gar mit den Tataren verb?ndeten, fand es Kasimir ratsamer, sich zu vertragen. Litauen erhielt Wolhynien, Polen das Gebiet von Lemberg und Halicz .

Vierzehn Jahre hielt man sich auf beiden Seiten von entscheidenden Unternehmungen zur?ck, bestrebt, die neuen Besitzungen auf Kosten der Tataren zu vergr?ssern. Dabei hatten die Litauer mehr Gl?ck, denn ihr Grossf?rst Olgerd brachte 1362 den Tataren an den Blauen Wassern eine entscheidende Niederlage bei, die ihm Podolien und die Ukraine sicherte. Doch musste es notwendig wieder zu einem ernsten Zusammenstoss kommen, da sowohl Polen wie Litauen nach dem Schwarzen Meere strebten und um des Ordens willen streben mussten. Diesmal blieb Kasimir Sieger. Lubart wurde von den Seinen nicht unterst?tzt und musste das ganze westliche Wolynien mit Wladimir an Polen abtreten . So wurde die einstige Eroberung Boles?aw Chrobrys wieder an Polen gebracht.

Wenngleich auf diese Weise die Aufmerksamkeit Kasimirs und ?berhaupt die ganze polnische Politik in entscheidender Weise wieder dem Osten zugewendet wurde, blieb der K?nig doch auch im Westen nicht unt?tig. In Kriegen mit B?hmen eroberte er nach dem Kalischer Vertrag das schlesische Fraustadt, das nunmehr dauernd bei Polen verblieb . Gegen Verzicht auf die Lehenshoheit ?ber Schweidnitz erhielt er die Lehenshoheit ?ber Masowien zur?ck , das erst nach dem Aussterben der dortigen Piasten unmittelbar mit der Krone vereinigt wurde. 1364 verkaufte ihm der letzte selbst?ndige Piast in Kujawien, W?adys?aw Bia?y von Argenau , sein Herzogtum und ging ausser Landes. Im n?chsten Jahre erlangte er nach dem Tode Ludwigs des R?mers einen Teil der Neumark mit Driesen und Zantoch, 1368 auch Deutsch-Krone zur?ck. Die Bestrebungen freilich, die im Titel ,,Erbe von Pommern" zum Ausdruck kamen, den er trotz dem Kalischer Vertrage weiterf?hrte, hat er nicht mehr verwirklichen k?nnen.

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