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Munafa ebook

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Read Ebook: Der Aether gegen den Schmerz by Dieffenbach Johann Friedrich

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Ebook has 334 lines and 47975 words, and 7 pages

stems im Grossen und Ganzen eine Art von Ableitung f?r den leidenden Theil eintritt, aus dem schnellen, fast augenblicklichen Zustandekommen der Wirkung scheint jedoch hervorzugehen, dass die ?rtliche Action auf die Magen- und Darmnerven die Hauptsache sei.

Historischer Ueberblick

Es war dem Chemiker und Arzte Jackson, einem gelehrten Manne in Boston in den Nordamerikanischen Freistaaten, vorbehalten, in dem Schwefel?ther das grosse Mittel gegen den Schmerz zu entdecken. Als Arzneimittel in anderer Beziehung l?ngst gekannt, nahm Jackson zuerst bestimmter als Andere wahr, dass das Einathmen der Aetherd?mpfe in kurzer Zeit einen Zustand von Bewusstlosigkeit und eine pl?tzliche Aufhebung jeder schmerzhaften Empfindung herbeif?hre. Um diese interessante Erscheinung in Bezug auf schmerzhafte Operationen n?her zu erforschen und in allen ihren Beziehungen genauer zu pr?fen, stellte er vorl?ufig eine Reihe von Versuchen an, welche seinen Hoffnungen und Vermuthungen sp?ter die v?llige Gewissheit gaben.

Er nahm ein zusammengelegtes, mit Aether getr?nktes St?ck Leinewand, welches die Luft frei durchstrich, vor den Mund, und setzte das Einathmen so lange fort, bis er ohnm?chtig wurde, und in einem eigenth?mlichen schlaf- oder traum?hnlichen Zustande in den Stuhl zur?cksank. Dabei empfand er eine gewisse Frische und Heiterkeit, auf welche ein W?rmegef?hl folgte. Endlich trat vollkommene Bewusstlosigkeit ein. Erst bei einem sp?teren Versuche entdeckte er, dass dieser Zustand mit einer vollkommenen Unempfindlichkeit f?r den Schmerz verbunden sei: auf diese Bemerkung wurde er dadurch gef?hrt, dass ein heftiger Reizzustand in der Luftr?hre, welchen er sich durch das Einathmen von Chlord?mpfen zugezogen hatte, beim Einathmen der Aetherd?mpfe mit dem Eintritt der Bewusstlosigkeit sogleich aufh?rte, nachher aber wiederkehrte.

Wenn der Aether schwach ist, so hat er nach Jackson nicht den eigenth?mlichen Effect, der Kranke wird dann nur berauscht, und empfindet sp?ter einen dumpfen Kopfschmerz.

Immer aber war der Aether als Mittel noch nicht ins Leben getreten, und es fehlte Jackson an Gelegenheit, seine schmerzstillende Wirkung bei chirurgischen Operationen zu versuchen. Er forderte daher den Zahnarzt Morton auf, die Aetherd?mpfe beim Zahnausziehen zu pr?fen, und gab ihm eine mit denselben angef?llte grosse Flasche, in welche eine Glasr?hre m?ndete, als provisorischen Athmungsapparat. Schon bei den ersten Operationen best?tigte sich das vollkommen was Jackson erwartet hatte, denn das Ausziehen der Z?hne gelang ohne alle Schmerzempfindung.

Jackson und Morton, begl?ckt, sich zu Herren des Schmerzes gemacht zu haben, wollten auch ihrerseits durch Geheimhalten dieser grossen Entdeckung vorl?ufig in dem alleinigen Besitz derselben bleiben, und ein Patent darauf nehmen. Bei uns mag das auffallen, in Amerika aber weniger. Doch war dies die Veranlassung, dass s?mmtliche Chirurgen in Boston sich weigerten, gr?ssere chirurgische Operationen ohne vorherige Mittheilung des Bet?ubungsgeheimnisses vorzunehmen. Dar?ber waren Jahre seit der ersten Jackson'schen Entdeckung verstrichen, bis endlich der leicht erkennbare Aetherdunst zum Verr?ther des grossen Geheimnisses wurde, und die bei Mortons Zahnoperationen zugegen gewesenen Aerzte bald der verborgenen Spur folgten. Nachdem sie dieselbe entdeckt, berauschten sie Kranke nicht bloss beim Zahnausziehen, sondern auch bei gr?sseren Operationen mit demselben Erfolge wie Morton.

Da nun der Schleier des Geheimnisses gel?ftet war, traten Jackson und Morton frei mit ihrer Entdeckung hervor, suchten ihr jetzt die m?glichste Ausbreitung zu verschaffen und sich die wohlerworbene Priorit?t gegen die allenthalben nun aufstehenden Freibeuter zu sichern. Morton, welcher mittlerweile eine grosse Menge von Zahnoperationen in Boston und Massachusets vorgenommen hatte, meldete nun mit m?glichster Eile die Jackson'sche Entdeckung an Dr. Boot in London. Warren in Boston, welcher mittlerweile einige gr?ssere, gl?ckliche Operationen bei ?therisirten Kranken vorgenommen hatte, theilte in einem ausf?hrlichen Schreiben an Dr. Forbes in London, dem Herausgeber der Englischen und fremden mediz. Zeitung , seine erlangten Resultate und das ganze Verfahren dieser neuen Operationsart mit, und sagt nur in einer Nachschrift: >>die Entdecker des Mittels sind die Doctoren Jackson und Morton.<< Jackson aber hatte schon im November v. J. bei der Pariser Akademie zwei versiegelte Briefe niedergelegt, von denen der erste bekundete dass er schon vor 5-6 Jahren an sich selbst die bet?ubende Wirkung der eingeathmeten Aetherd?mpfe beobachtet habe, zuerst bei einem zuf?lligen Versuch, dann bei einem starken Catarrh, welchen er sich durch Einathmen von Chlorgas zugezogen hatte. Der zweite Brief enthielt Mittheilungen ?ber das schmerzlose Ausziehen der Z?hne bei ?therisirten Kranken.

So war also die neue Entdeckung nach Europa und zwar zuerst nach England gelangt.

Die ersten Versuche in London wurden von Boot und Robinson beim Zahnausziehen gemacht, sie fielen eben so g?nstig aus wie die von Amerika aus berichteten, wo seitdem auch von anderen Chirurgen gr?ssere Operationen mit Erfolg vorgenommen worden waren. Nach diesen ersten Versuchen Londoner Zahn?rzte begannen auch einige der ber?hmtesten Londoner Chirurgen, in ihren Krankenh?usern dies vielversprechende neue Mittel zu pr?fen; der treffliche, behutsame Key, und der k?hne Liston begannen nach neuer Weise zu operiren, und betraten als Neulinge die so oft betretene blutige Bahn.

Hatte die amerikanische Entdeckung den anglikanischen Boden erreicht, so verbreitete sie sich mit der Theilbarkeit des Aetherdunstes oder wie eine grosse politische Neuigkeit ?ber Frankreich und Deutschland. Ein reger Wetteifer ergriff die Aerzte aller L?nder, in denen die Wissenschaft sich regt, und heute, wo ich dies schreibe, wenige Monate nach der Entdeckung des Aetherdunstes als Schmerzstillungsmittel, sehen wir die Erfahrungen ?ber diesen Gegenstand so massenhaft aufgeh?uft, dass nur ein grosser Foliant dieselben in ihrem ganzen Umfange darstellen k?nnte.

Priorit?ts-Anspr?che

Es war wohl zu erwarten, dass bei einem so wichtigen, so grosses Aufsehen erregenden Mittel von mehreren Seiten her Anspr?che auf die Priorit?t gemacht werden w?rden, eine Erscheinung, welche wir niemals bei unbedeutenden, sondern immer bei wichtigen Entdeckungen sich ereignen sehen. Die Macht der Wahrheit aber ist so gross, dass dem wirklichen Entdecker wohl nur selten sein Eigenthum entrissen wird. So wird auch Jackson Niemand die Ehre rauben.

Granier de Cassagnac behauptet, schon vor siebzehn Jahren der Entdecker des grossen neuen Mittels gewesen zu sein, und ?ber 200 Versuche damit an sich selbst angestellt zu haben. Der Zufall f?hrte ihn beim Einathmen der D?nste aus einer grossen Aetherflasche darauf, und nach dem Eintritt der ersten, gew?hnlichen Erscheinungen an sich, wiederholte er seine immer l?ngeren Experimente, bis er in den uns bekannten seeligen Zustand gerieth. Dann experimentirte er an seinem Bruder, bei dem die n?mliche Erscheinung eintrat, und endlich kam er auf den Gedanken, eine Migraine, durch welche er seit Jahren geplagt war, ?fter dadurch zu beschwichtigen.

Man weiss nicht recht, ob man Cassagnac, welcher wirklich schon vor 17 Jahren dies Alles in dem politischen und litterarischen Journal von Toulouse bekannt machte, bedauern soll, dass ihm dies sch?ne Anrecht, der Entdecker des Aethergeheimnisses zu sein, durch Jackson entrissen worden ist, oder ob man ihm Vorw?rfe machen soll, dass er dieselbe nicht allgemeiner, als bei seiner eigenen Migraine benutzt, nicht mit seinem Mittel vorgeschritten, und das Anrecht auf seine Entdeckung fr?her geltend gemacht habe. Cassagnac scheint auf halbem Wege stehen geblieben zu sein. Er kam wohl nur etwas weiter als wir Alle, wenn wir bei heftigen Zahnschmerzen an eine Flasche mit K?llnischem Wasser oder an ein Fl?schchen mit Vitriolnaphta oder Campher oder an irgend eine andere geistige Substanz riechen, um uns zu bet?uben. Das Punctum saliens, die Aufhebung der Empfindung ?berhaupt, besonders des Wundschmerzes, blieb ihm, wie auch Anderen, aber g?nzlich verborgen. H?tte er diese auch gekannt und f?r sich behalten, so w?re er f?r die vielen Schmerzen, welche das arme Menschengeschlecht seit 17 Jahren durch chirurgische Operationen hat erdulden m?ssen, verantwortlich.

Eben so ist Ducros zu bedauern, dass ihm das Recht der Entdeckung nicht zuerkannt werden kann, welches er f?r sich begehrt und dieserhalb das Institut von Frankreich in Anspruch nimmt. Er beruft sich dabei auf eine i. J. 1842 von ihm herausgegebene Abhandlung: >>Effets physiologiques de l'?ther sulphurique etc.<<, in welcher er uns mittheilt, dass die ?usserliche Anwendung des Aethers bei den zum H?hnergeschlecht geh?rigen V?geln, einen schlaf?hnlichen Bet?ubungs-Zustand herbeif?hre. Aus dieser Beobachtung folgert er, dass dies Mittel auch bei Menschen in gewissen Krankheiten n?tzlich sei. Dies scheint aber nicht viel mehr zu sein, als was man schon vor ihm ?ber die Wirkung des Aethers wusste.

Endlich will Wells sogar im Jahre 1844 Jackson die Anwendung der Aetherd?mpfe gelehrt haben. Warum, fragen wir, hat er denn diese wichtige Sache nicht bekannt gemacht und ins Leben eingef?hrt?

Was indessen die ?rtliche Anwendung der Aetherd?mpfe bei nerv?ser Taubheit betrifft, so sind dieselben von Itard und Wolf wirklich fr?her angewendet worden.

Apparate zum Einathmen der Aetherd?mpfe.

Der erste zusammengesetzte Apparat, welcher zum Einathmen der Aetherd?mpfe angegeben wurde, da die urspr?nglichen Mittel, ein mit Aether angefeuchtetes Tuch oder ein Schwamm, nicht immer gen?gten, ist der von Morton. Er besteht aus einer gl?sernen Kugel mit zwei H?lsen; in ihr befinden sich mit Aether angef?llte Schw?mme. Mit dem einen Halse der Kugel ist ein mit einem Mundst?ck versehener Schlauch in Verbindung gebracht, durch welchen der Kranke die Aetherd?mpfe einathmet. Durch die andere Oeffnung tritt die Luft von aussen in die Flasche ein, wodurch das Verdunsten des Aethers bef?rdert wird. Der R?cktritt der wieder ausgeathmeten Luft in die Flasche wird durch ein hinter dem Mundst?ck angebrachtes Ventil verwehrt. Das Einathmen der ?usseren Luft durch die Nase kann durch das Zusammendr?cken derselben entweder mit einer Klemme oder mit dem Finger verhindert werden.

Dieser Apparat erfuhr seit der Zeit seines Bekanntwerdens schon mancherlei Ab?nderungen, da er seiner Einfachheit wegen Vielen nicht gen?gte, und weil sie glaubten, dass durch gr?ssere Complication gr?ssere Vortheile zu erreichen w?ren. So gaben Boot und Robinson in London eine Vorrichtung an, deren Haupttheil aus zwei ?bereinander befindlichen Glasbeh?ltern, von denen der obere nach unten sich verschm?lernd, mit diesem Theil in den weiten Hals der unteren Flasche hineingesteckt wird. Der obere Hals der oberen Flasche kann durch einen Glasst?psel beliebig geschlossen werden. In beiden Beh?ltern befinden sich mit Aether getr?nkte Schwammst?cke. Nahe dem Boden der unteren Flasche ist der Schlauch angebracht, welcher als Hals und Mundst?ck endigt, und mit einem Wulst zur genauen Umlagerung der Lippen versehen ist. Zwei Ventile, ein horizontales mit perpendicul?rer Bewegung, und ein perpendicul?res, haben verschiedene Bestimmungen. Jenes ?ffnet sich beim Ausathmen, und l?sst die ausgeathmete Luft heraus, dieses gestattet den D?mpfen den Austritt aus der Glasglocke, verwehrt aber ihren R?cktritt. Um die Menge der einzuathmenden Aetherd?mpfe vermehren, vermindern oder ganz unterbrechen zu k?nnen, dient ein Hahn in der N?he des Mundst?cks.

Von diesem wenig verschieden ist ein sp?ter von Robinson angegebener Apparat, welchen die Londoner Aerzte vorz?glich anwenden.

Der von Charri?re, einem ber?hmten Instrumentenmacher in Paris, angegebene Mechanismus kommt dem Morton'schen wieder nahe, da er nur aus einer von oben nach unten stark zusammengedr?ckten Flasche besteht. Ein durch den Hals bis auf die Tiefe der Flasche hin reichender Trichter, dient zum Nachgiessen des Aethers auf die in der Flasche befindlichen Schwammst?cke. Der Athmungsschlauch steigt neben dem Trichter aus dem oberen Rohr wieder heraus. Auch dieser Apparat ist mit Ventilen versehen. Auf eine sinnreiche Weise hat Charri?re alle die Stellen, aus denen der Aetherdunst entweichen kann, durch ein feines Drahtnetz wie bei der Davy'schen Lampe f?r Bergleute gesch?tzt, um einer Entz?ndung des Aetherdunstes bei Ann?herung des Lichtes, z. B. beim Abbrennen von Brenncylindern vorzubeugen. Dieses Apparats bedienen sich die meisten franz?sischen Wund?rzte. Bonnet ver?nderte denselben dahin, dass er den Aether aus einem besonderen Beh?lter in die Glocke hineintr?ufeln l?sst, dass die R?hre bedeutend weiter ist, dass Mund und Nase zugleich bedeckt werden, und dass ein besonderes Ventil anzeigt, wenn der Kranke nebenbei atmosph?rische Luft einathmet.

Ein anderer Apparat wurde von Luer in Paris an gegeben. Derselbe besteht aus zwei zinnernen oder blechernen Kasten. Ein gr?sserer viereckiger, schmaler Kasten ruht auf einem kleinen, flachen, aber breiten wie auf einem Postament: der obere, welcher den Aether enth?lt, ist durch unvollkommene Scheidew?nde wie bei den Z?gen eines Sparofens sechsfach eingetheilt. W?hrend die eine Scheidewand nicht ganz nach oben hinaufreicht, geht die andere nicht bis nach unten hinab. Das Athmungsrohr befindet sich an dem obern Seitenrande des grossen Kastens. Der untere Kasten muss durch eine Hals?ffnung mit warmem Wasser angef?llt werden. Drei in dem Dache des Kastens angebrachte Oeffnungen k?nnen mit St?pseln beliebig ge?ffnet und geschlossen, und dadurch die Kammern der Maschine abgesperrt oder mit einander in Communication gesetzt werden. Dies hat zum Zweck, die Aetherd?mpfe in geringerer oder gr?sserer Menge durch den Schlauch dem Kranken zuzuf?hren.

Dieser Apparat ist ganz unzweckm?ssig; theils durch seine betr?chtliche Gr?sse, theils durch seine Complication wird seine Anwendung erschwert. Auch ist, wovon bald beim Smee'schen Apparat die Rede sein wird, die durch das heisse Wasser zu bewirkende reichlichere Entwickelung der Aetherd?mpfe h?chst gef?hrlich.

Smee verwirft alle Glasflaschen und empfiehlt ein gerades zinnernes Rohr von 8 Zoll L?nge und 3 Zoll Weite wie eine Klystirspritze. Das hintere Drittheil der H?hle ist durch eine Wand von dem vorderen Raume getrennt. Jede dieser H?hlen ist nach aussen mit einer gehalseten Oeffnung versehen. In die vordere, weitere H?hle wird der Aether hineingegossen, die hintere, engere mit heissem Wasser, durch dessen Hitze der Uebergang des Aethers in Dunstgestalt beschleunigt wird, angef?llt. Die Oeffnung des Wasserbeh?lters muss bei der Anwendung des Apparats mit einem St?psel geschlossen werden. Die Oeffnung des Aetherbeh?lters dient, ausser dass der Aether durch sie eingegossen wird, auch zum Eintritt atmosph?rischer Luft. In der Aetherabtheilung befindet sich eine R?hre mit einem Ventil in der N?he des Mundst?cks. Dies Ventil ?ffnet sich beim jedesmaligen Ausathmen, so dass die ausgeathmete Luft entweichen kann. Das Mundst?ck ist mit einem ovalen Reifen von Gummi elasticum zum bequemen Anlegen an die Lippen umgeben.

Dieser Apparat gew?hrt keine besonderen Vorz?ge, was aber die schnellere Entwickelung der Aetherd?mpfe durch das in ihm angebrachte, mit heissem Wasser angef?llte Beh?ltniss betrifft, so ist dieselbe wegen des in zu grosser Menge ?bertretenden Dunstes f?r den Kranken ?usserst gef?hrlich. Heftige Reizung der Lunge und unerwartet schnell eintretende Bet?ubung werden hier leicht eintreten.

Reisig in Wien gab einen einfachen Apparat an. Er besteht aus einer h?lzernen, flaschenf?rmigen B?chse und w?rde etwa 1/4 Maas Fl?ssigkeit fassen k?nnen. Der untere breitere Theil kann abgeschraubt werden, In sie werden mit Aether getr?nkte Schwammst?cke oder Baumwolle gelegt, und dann dieser Theil an den siebf?rmigen Boden der oberen B?chse wieder angeschraubt. Wird nun das breite Mundst?ck des Apparats ?ber den Mund gedeckt, so steigen die D?mpfe durch das Sieb in den oberen Raum, aus dem sie eingeathmet werden.

Die Vorrichtung von Heller in Wien besteht aus einer fusslangen Blase von Goldschl?gerh?utchen, mit welcher eine R?hre und ein Mundst?ck von Buchsbaum im Zusammenhange stehen. Das Mundst?ck ist 2 Zoll breit und 3 Zoll lang; das Rohr hat eine L?nge von 4-6 Zoll und eine Weite von 4-6 Linien. Die Einfachheit dieser Vorrichtung geben demselben den Vorzug vor mehreren complicirten Apparaten, nur ist die R?hre zu eng.

Schauer fand, dass beim Einathmen der Aetherd?mpfe die schon eingeathmete Luft immer wieder in das Gef?ss zur?ckgetrieben, und dadurch der Sauerstoff zuletzt aufgezehrt wird. Diesem Uebelstande hilft er durch eine eigene Vorrichtung ab. Dieselbe besteht in zwei luftdicht ineinander geschraubten Cylindern von Holz, welche dem Munde m?glichst nahe an dem Athmungsschlauch angebracht werden. Der innere Cylinder ist in der Mitte schr?g durchgeschnitten und mit einer Klappe von d?nnem Leder und Holz bedeckt. Durch sie wird die Oeffnung vollkommen geschlossen, so dass dem Luftzug aus dem Gef?sse der Austritt, aber nicht der R?cktritt gestattet ist. In dem ?usseren Cylinder befindet sich ein Ausschnitt mit einer Klappe, welche die ausgestossene Luft herausl?sst, sich aber beim Einathmen wieder schliesst, w?hrend die innere Klappe sich ?ffnet, und die D?mpfe aus dem Gef?ss eingezogen werden k?nnen.

Bonnet und Ferrand gaben eine gef?tterte Maske mit Nasen- und Mund?ffnung an, welche in ein Rohr endet und in ein Gef?ss mit Aether geleitet wird.

Mayor empfiehlt eine lang herabh?ngende Kappe von Wachstuch vorn mit zwei Glasscheiben zum Hinein- und Heraussehen; unter diesem Kopfzelt soll der Patient den Aetherdunst aus einem offenen Gef?ss einathmen!

Ausser den hier angegebenen Athmungs-Apparaten sind noch eine Menge anderer, mehr oder minder von dem urspr?nglich Jackson'schen abweichende, angegeben worden. M?ge Jeder den w?hlen, welcher ihm der vorz?glichste zu sein scheint, der einfachste ist aber der beste.

Der Apparat, dessen ich mich bediene, unterscheidet sich von manchen anderen durch gr?ssere Einfachheit. Er besteht aus einer kugelf?rmigen, mit einem sehr weiten und einem engeren Halse versehenen Flasche von weissem Glase. Mit dem weiten Halse wird der elastische Schlauch, dessen L?nge 1/3 Elle und dessen Weite anderthalb Zoll betr?gt, in Verbindung gebracht. Dies geschieht durch eine am Schlauche befindliche, 1 Zoll weite R?hre von Horn, welche in den durchbohrten Korkst?psel des weiten Halses der Kugel hineingesteckt wird. Am anderen Ende des Schlauches befindet sich ein muschelf?rmiges, tief ausgeh?hltes Mundst?ck von Gummi elasticum, oder noch besser von Horn. Die Flasche ist zur H?lfte mit gr?sseren und kleineren, stark por?sen Schwammst?cken angef?llt. Der Aether wird vor dem Gebrauch des Apparats durch den weiten Hals in die Flasche gegossen, und die beiden Oeffnungen durch St?psel geschlossen, die Schw?mme umgesch?ttelt, der St?psel aus dem grossen Halse entfernt, und das Rohr darin gesteckt. Dann erst bringt man das Mundst?ck an den Mund. Der enge Hals dient zum Verkehr mit der ?usseren Luft, so wie zum Nachgiessen des Aethers, wenn es n?thig sein sollte; er kann durch den St?psel beliebig geschlossen werden.

Gl?serne Apparate mit beweglichem Rohr sind ihrer Durchsichtigkeit und Sauberkeit wegen den metallenen oder h?lzernen oder den Blasen vorzuziehen. Alle complicirten haben den Nachtheil, dass sie die Anwendung erschweren. Das, was auf den ersten Anblick an ihnen sinnreich zu sein scheint oder auch wirklich ist, verspricht einige Vortheile, gew?hrt aber diese nicht allein nicht, sondern ist ein Hinderniss beim Athmen. Dahin geh?rt das in dem muschelf?rmigen Lippentheile befindliche, eigentlich das Ende des Schlauches bildende Mundst?ck, welches der Kranke wie eine Cigarrenspitze zwischen die Z?hne nehmen soll. Theils ist dies h?chst l?stig, theils erlaubt die Enge der Spitze nur einer d?nnen S?ule der Aetherd?mpfe den Durchgang. Der ganze Schlauch bis zum Mundst?ck muss ?berall gleich weit sein. Alle Ventile oder Luftklappen sind unzweckm?ssig. Bei doppelten ?ffnet sich das eine beim Einathmen der Aetherd?mpfe, und verschliesst sich beim Ausathmen; dann thut sich das andere auf und l?sst die exspirirte Luft hinaus. Die Ventile vermehren die Anstrengung beim Athmen und machen ein klapperndes, unangenehmes Ger?usch, bisweilen gerathen sie in Unordnung, da sie durch ?ftere Anwendung schwerf?llig werden. Es tritt dann eine zu vermeidende St?rung in der Operation ein. Die Vereinigung des Schlauches mit der Flasche durch eine Schraube f?hrt beim Ansetzen und Abnehmen ebenfalls zu manchen Unterbrechungen, weshalb die angegebene Verbindung Vorzug verdient. Die Nasenklammern oder das Zusammendr?cken der Nase ist zu verwerfen, da dadurch die gr?sste Unbequemlichkeit entsteht; der Kranke soll durch den Mund ein- und durch die Nase ausathmen.

Die meisten Apparate sind, wie man aus der Breite ihrer Basis ersieht, zum Aufstellen neben dem Kranken bestimmt, doch ist es wegen m?glicher Unruhe des Patienten weit vorzuziehen, denselben bei der Anwendung von einem Geh?lfen am Halse halten zu lassen; das Umsch?tteln einer unten kugelf?rmigen Flasche r?ttelt die Schw?mme zur st?rkern Entwickelung der D?mpfe auch besser durcheinander, als dies bei einer Flasche von flach glockenf?rmiger Gestalt geschieht.

Unter Umst?nden, wo eine schnelle Anwendung der Aetherd?mpfe n?thig, und kein Apparat bei der Hand ist, kann man auf das einfache und kunstlose Verfahren Jacksons zur?ckkommen, und ein in Aether getauchtes Tuch oder einen Schwamm, nachdem beides geh?rig ausgedr?ckt ist, locker ?ber Mund und Nase decken, und der Kranke wird dadurch oft eben so schnell bet?ubt wie mittelst der kunstvollsten Vorrichtung. In mehreren F?llen habe ich dies bereits erfahren, auch B?hring wendet den Schwamm mit Nutzen an. Derselbe muss aber gross und hohl sein und mit der hohlen Seite aufgelegt werden. Man darf ihn nicht fest andr?cken, weil der Kranke dann schwer athmet, auch bei reizbarer Haut durch die Befeuchtung mit Aether leicht eine R?thung derselben entsteht. Bei Kindern ist der Schwamm immer vorzuziehen.

Anwendung der Aetherd?mpfe.

Man kannte die fl?chtig erregende Eigenschaft des Aethers schon lange, und wusste auch schon, dass kurzes Einathmen einen leichten Rausch erzeuge, doch wusste man vor Jackson nicht, dass dadurch die Schmerzen aufgehoben, und angenehme Tr?ume erzeugt w?rden. Weit entfernt, sagt Jackson, die Inhalation zu empfehlen, haben alle medizinischen Autorit?ten davor gewarnt und dieselbe f?r h?chst gef?hrlich erkl?rt. Dies gilt aber nur von dem gew?hnlichen, unreinen Aether, welcher ausser dem schweflicht-sauren Gase, noch Essig-, Ameisen- und Aldehyd-S?ure enth?lt. Der betr?chtliche Gehalt dieses gew?hnlichen Aethers an Alkohol ist nach Jacksons Erfahrung Schuld daran, dass dem dadurch erzeugten Rausche heftiger Kopfschmerz und Abspannung der Nerven folgt.

Der reine Aetherdampf ist nach Jackson irrespirabel. Wenn er die atmosph?rische Luft ganz aus der Lunge verdr?ngt, so muss er vollst?ndige Asphyxie durch Bet?ubung herbeif?hren. Hieraus folgt, dass man die Aetherd?mpfe mit einer geh?rigen Menge Luft vermischen m?sse, damit die Function der Lunge nicht gest?rt werde. Beim Eintritt von Erscheinungen der Erstickungsgefahr, theils als Folge einer schlechten Anwendung, eines unreinen Aethers, einer grossen Reizbarkeit, oder einer besonderen Neigung zu Congestionen nach der Lunge oder dem Kopfe r?th Jackson, sogleich Sauerstoffgas, welches dem Blute seine rothe, arterielle Beschaffenheit zur?ckgiebt, einathmen zu lassen. Man soll daher das Gas immer bereit halten, es in einem Gasometer aufbewahren und zum augenblicklichen Gebrauch in eine grosse Gummi-elasticum-Blase f?llen. Ducros empfiehlt den Galvanismus, Andere das Ammoniak.

Das Einathmen der Aetherd?mpfe geschieht mit H?lfe irgend eines Apparates entweder durch den Mund oder durch die Nase. Die erstere Art, wobei die Nase weder mit den Fingern noch mit einer Klammer andauernd geschlossen wird, ist f?r den Kranken am bequemsten, und es wird der Dunst auf dem breitesten und k?rzesten Wege durch die Luftr?hre in die Lungen gebracht. Jackson so wie die meisten englischen Aerzte wenden vorzugsweise diese Methode an. Das Einathmen durch die Nase, welches besonders die Franzosen empfehlen, ist wegen der Enge der Nasenl?cher und der gr?sseren Empfindlichkeit der Schleimhaut der Nase bisweilen mit grossem Reiz verbunden, und kann nur dann mit Erleichterung f?r den Kranken geschehen, wenn das eine Nasenloch an die Oeffnung einer Flasche, worin sich der Aether befindet, gehalten, das andere zugedr?ckt wird. Athmungsr?hren aber tiefer in das Innere der Nase hineinzuf?hren, w?rde einen heftigen Reiz der Theile verursachen. Bei Personen mit sehr engen Nasenl?chern und besonders mit engen Naseng?ngen, welche schon im gew?hnlichen Zustande schwer durch die Nase athmen, ist aber das Einathmen auf diesem Wege gar nicht anzuwenden. Bergson glaubt, dass man bei schwierigen Operationen besser durch den Mund, bei kleineren durch die Nase athmen lasse; ferner, dass bei jenem Verfahren der Aetherrausch leichter und vollst?ndiger eintrete, Beklemmung und Angst aber gr?sser seien, und alle st?renden Nebenerscheinungen auf Rechnung dieser Methode kommen: dagegen erzeuge das Einathmen durch die Nase nur den ersten und niedrigsten Grad des Aetherrausches, n?mlich den Verlust des Gef?hls und der Empfindung f?r den Schmerz und fast niemals jene erw?hnten Nebenerscheinungen. Hierbei m?chte aber wohl nicht zu ?bersehen sein, dass die gr?ssere Intensit?t des Mittels nicht von dem Mund- oder Nasenwege abh?ngt, sondern ob der Kranke ?berhaupt den Aetherdunst in gr?sserer oder geringerer Menge einathme. Wenn er also auf dem breiten Wege durch den Mund nur eine kurze Zeit einathmet, so w?rden auch nur die Zuf?lle des ersten Grades eintreten. Es f?hrt gewiss zur Vervollkommnung der Methoden ?berhaupt, wenn diese vielseitig gepr?ft, und alle Erfahrungen nach der einen oder anderen Methode bekannt gemacht werden. Bergson empfiehlt zum Athmen durch die Nase eine flache Flasche mit breitem Halse, in welcher sich mit Aether getr?nkte Schwammst?cke befinden. Sie ist durch einen Korkst?psel geschlossen; durch diesen l?uft eine h?lzerne R?hre, deren ?usseres Ende nach der Nasen?ffnung geformt ist.

Was aber die dritte Anwendungsart der Aetherd?mpfe durch Nase und Mund zugleich betrifft, so ist sie nicht minder unbequem als das Athmen durch den Mund mit verschlossener Nase. Gerade durch das Offenbleiben der Nase, welches h?chstens f?r einige Augenblicke durch das Zusammendr?cken derselben aufgehoben werden darf, wird das Athemholen erleichtert, und es kann nicht als Vorwurf dieses Verfahrens gelten, dass die Wirkung des Aethers dadurch verz?gert werde.

Stellung des Kranken beim Einathmen der Aetherd?mpfe.

Die meisten chirurgischen Operationen werden in sitzender oder liegender Stellung, einige in halb sitzender, halb liegender vorgenommen, und der K?rper je nach dem Operationsorte gewendet. Mit dieser Aufgabe ist nun das bequeme Einathmen der D?nste in Einklang zu bringen. Bei Operationen, welche nur im Sitzen vorgenommen werden k?nnen, l?sst man den Kranken, da er auch am leichtesten in dieser Stellung athmet, sich in einem Lehnstuhl bequem niedersetzen, darauf einen Geh?lfen mit dem Athmungsapparat an die linke Seite des Patienten treten, den Mundtheil auf den Mund des Kranken legen, und ?bertr?gt die Sorge f?r das gleichm?ssige Anschliessen an die Lippen einem zweiten Assistenten, welcher hinter dem Kranken steht und den Kopf zu unterst?tzen hat. Ist die Operation nur in liegender Stellung vorzunehmen, so darf der Kranke beim Einathmen des Aethers sich nicht legen, am wenigsten auf den Bauch, weil dadurch Beklemmung herbeigef?hrt wird, sondern er wird auf den unteren Rand eines durch ein Polster und Kopfkissen als Lagerst?tte vorgerichteten schmalen, l?nglichen Tisches gesetzt, der R?cken durch einen Geh?lfen, und die F?sse durch einen Stuhl ohne Lehne unterst?tzt. Jetzt beginnt er das Einathmen der D?mpfe. Tritt dann der Zustand der n?thigen Bet?ubung ein, so entfernt man den Apparat schnell vom Munde, legt den Kranken sanft nieder und beginnt die Operation. Die meisten Kranken w?nschen lieber, auf dem Stuhl sitzend ?therisirt und dann bewusstlos auf das Operationslager getragen zu werden, doch verfliegt ein Theil des Rausches w?hrend des zeitraubenden, m?hsamen Transportes des Bewusstlosen, und die Besinnung kehrt wohl zur?ck, ohne dass die Operation begonnen ist, so dass ein Nachathmen der D?mpfe n?thig wird. Dies muss aber immer dann Statt finden, wenn die Operation von der Art ist, dass sie nicht in einigen Augenblicken vollendet werden kann. Kehrt unter derselben das volle Bewusstsein und die Empfindung zur?ck, so muss der Kranke einige neue Athemz?ge thun, und wird er im Liegen operirt, so kann man ihn auch von Neuem in liegender Stellung nachathmen lassen, bis der Aether seine abermalige Wirkung zeigt, wozu gew?hnlich nur einige Augenblicke geh?ren.

Wirkungen des Einathmens der Aetherd?mpfe.

Die Wirkung der eingeathmeten D?mpfe besteht in einer Reihe der wunderbarsten Erscheinungen, deren schon im Allgemeinen gedacht worden ist. Hier will ich dieselben noch n?her angeben. Unmittelbar nach den ersten Athemz?gen stellt sich bei Vielen und besonders dann, wenn der Kranke, welcher schon vorher aufgeregt war, mit Hast das Athmungsgesch?ft beginnt, ein kurzer Husten ein, wodurch die Patienten veranlasst werden, den Apparat vom Munde wegzureissen. Dieser Husten ist die Folge der directen Einwirkung der Aetherd?mpfe auf die Luftorgane und wird sogleich dadurch beseitigt, dass man etwas atmosph?rische Luft wieder einathmen l?sst. Ist die Willenskraft aber stark genug, so h?rt der Husten beim fortgesetzten Einathmen der D?mpfe von selbst auf.

Die Wirkung der eingeathmeten Aetherd?mpfe tritt nun bei den verschiedenen Individuen, je nach Jugend oder Alter, grosser Reizbarkeit oder Unempfindlichkeit entweder schon nach den ersten Athemz?gen oder nach Verlauf einer geraumen Zeit, und am sp?testen bei Trinkern ein. Schon nach 1/3 Minute sah ich sie bei einem Individuum erfolgen, w?hrend bei einem anderen, an geistige Getr?nke gew?hnten nach 1/4 Stunde nicht die mindesten Ver?nderungen eintraten.

Die Erscheinungen, welche wir nun der Reihe nach beobachten, sind von sehr heterogener Art, und in den meisten F?llen die folgenden. Der Ausdruck der M?digkeit und bald darauf der eines bet?ubung?hnlichen Zustandes verbreitet sich ?ber das Gesicht. Der Kranke athmet langsam und kaum merklich, der Mund entgleitet dem Apparat oder schliesst sich gegen den Aether. Die Augenlider bedecken das Auge, welches nach oben rollt. S?mmtliche ?ussere Muskeln erschlaffen, der Kopf senkt sich auf die Seite, die Arme fallen herab, die Beine gleiten vorw?rts, der R?cken w?lbt sich, die Brust sinkt ein, die Bewegung der Ged?rme f?hlt sich durch die Bauchdecken langsamer. Das Athmen ist tief und ruhig, der Herzschlag oft kaum f?hlbar, mitunter ist der Athem schnarchend. Richten wir unsere Aufmerksamkeit auf die Sinnesth?tigkeiten, so bemerken wir, dass mit der Zunahme der Bet?ubung ein Sinn nach dem anderen verschwindet. Zuerst h?rt das Gef?hl auf. Der Kranke nimmt nicht wahr, dass er gekniffen oder mit einer Nadel gestochen wird. Alle ?brigen Sinne sind noch th?tig. Dann erlischt der Geschmack, der Aetherisirte empfindet und unterscheidet die Geschmackseindr?cke nicht mehr; dann das Gesicht, und darauf der Geruch, w?hrend das Geh?r noch th?tig ist. Endlich h?rt auch dieser Sinn, welcher oft bis dahin in gr?sster Feinheit fortbestand, auf, und v?llige Bet?ubung tritt ein. Dieser Zustand ist der gew?hnliche und allgemeine.

Mit dem Nachlassen der Aetherwirkung nach Verlauf mehrerer Minuten oder in einer unverh?ltnissm?ssig langen Zeit, kehren die Sinne in umgekehrter Reihe einer nach dem anderen zur?ck. Zuerst f?ngt der Bet?ubte wieder an zu h?ren, dann zu riechen, dann zu sehen, dann zu schmecken und endlich auch zu f?hlen, und zwar sind bei der R?ckkehr der einzelnen Sinne die Folgen noch genauer, regelm?ssiger, deutlicher und sch?rfer von einander getrennt.

Schon vor dem Beginn der Einathmung der Aetherd?mpfe ist das Athmen schwer, in Folge der geistigen Aufregung. Beginnt die Inhalation, so ist dasselbe gew?hnlich in Folge der Anlegung des Apparats ganz unregelm?ssig. Manche Kranke benehmen sich dabei sehr ungeschickt und ungelehrig, athmen bald zu schnell, bald zu tief ein und vermehren dadurch die schon durch den Aether bewirkte Reizung, so dass ein H?steln eintritt. Erst beim Beginn der Empfindungslosigkeit und noch mehr bei dem Schwinden der ?brigen Sinne wird der Athem tief und langsam, bisweilen schnarchend.

Das Auge dr?ckt schon vor dem Anfange der Einathmungen eine etwas besorgliche Aufregung aus, der Blick ist lebendiger, das Auge gl?nzend. Schon nach einigen Athemz?gen bemerkt man eine st?rkere Blutanf?llung der oberfl?chlichen Gef?sse und bei jungen, vollbl?tigen Personen oft eine leichte R?thung. Die Pupillen verengern sich gew?hnlich etwas im Anfange der Einathmung, erweitern sich dann wohl auf einige Minuten, um sich von Neuem zusammen zu ziehen, mit dem Eintritt einer tiefen Bet?ubung sind sie oft sehr erweitert. Da die Kranken gew?hnlich die Augen schliessen, so sind die Ver?nderungen an der Pupille ohne Aufheben des oberen Lides selten genau zu beobachten.

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