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Munafa ebook

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Read Ebook: Lovis Corinth by Corinth Lovis Artist Biermann Georg

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Ebook has 116 lines and 33433 words, and 3 pages

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Anmerkungen zur Transkription

Der vorliegende Text wurde anhand der 1922 erschienenen Buchausgabe so weit wie m?glich originalgetreu wiedergegeben. Typographische Fehler wurden stillschweigend korrigiert. Ungew?hnliche und heute nicht mehr gebr?uchliche Schreibweisen sowie Schreibvarianten bleiben gegen?ber dem Original unver?ndert, sofern der Sinn des Texts dadurch nicht beeintr?chtigt wird.

Besondere Schriftschnitte wurden mit Hilfe der folgenden Sonderzeichen gekennzeichnet:

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Liebhaber-Ausgaben

Nr. 107

K?nstler-Monographien

In Verbindung mit Anderen begr?ndet von H. Knackfuss

Lovis Corinth

Lovis Corinth von Dr. Georg Biermann

Mit 140 Abbildungen nach Gem?lden, Zeichnungen usw., darunter acht farbigen Einschaltbildern ? Zweite Auflage

Druck von Fischer & Wittig in Leipzig

Vorwort zur zweiten Auflage.

Die vorliegende Monographie erschien erstmalig im Jahre 1913. Nach dem Verlauf von beinahe zehn Jahren muss sie neu aufgelegt werden. Dieser Zeitraum aber ist f?r unsere Stellung zu keinem der f?hrenden deutschen K?nstler so entscheidend gewesen wie zu unserem Meister. Einmal, weil sich Corinths Bedeutung als sch?pferische Pers?nlichkeit fast vom Tage des Erscheinens dieses Buches an schrittweise immer st?rker im Bewusstsein unserer Zeit durchgesetzt hat, dann aber, weil der Verlauf gerade der j?ngsten expressionistischen Kunstrichtung das Werk des K?nstlers durchaus nicht beeintr?chtigt, vielmehr im Gegenteil immer nachdr?cklicher herausgehoben hat. So ist es nicht etwa durch die Jugend ?berholt worden, sondern diese hat das wahrhaft Unverg?ngliche seiner Kunst best?tigt und die ?berlegenheit seines sch?pferischen K?nnens immer eindrucksvoller dargetan.

Als dieses Buch zuerst erschien, hatte es zu keinem geringen Teil die besondere Aufgabe, Einf?hrung in das Werk eines Meisters zu sein, ?ber dessen Bedeutung damals die Urteile zeitgen?ssischer Kritik noch sehr weit auseinandergingen, und damit war auch sein Charakter im Sinne einer durchaus leidenschaftlichen Werbung f?r die Gr?sse des Malers von vornherein bestimmt. Nachdem im Verlauf jener zehn Jahre die Lage insofern gekl?rt worden ist, dass wohl bei niemandem ernstlich Zweifel gegen die kunstgeschichtliche Bedeutsamkeit dieses Werkes mehr bestehen, galt es nunmehr bei der Neubearbeitung dieser Abhandlung, von den inzwischen gegebenen Tatsachen aus objektiv die Wertung dieses Schaffens zu unternehmen, und es ist deshalb selbstverst?ndlich, dass die Bearbeitung der zweiten Auflage in mancher Beziehung vollkommen neugestaltet werden musste. Nicht zuletzt geh?ren auch die verflossenen zehn Jahre zu der fruchtbarsten und erfolgreichsten Periode im Leben des Meisters, und deshalb forderte gerade dieser Abschnitt eine besondere Behandlung. Dieser entspricht im wesentlichen auch die illustrative Neugestaltung des Buches, in dem etwa ein Dutzend weniger wichtiger Arbeiten, die in der ersten Auflage abgebildet waren, fehlen. Daf?r sind zweiundzwanzig neue Wiedergaben aufgenommen worden, die die Arbeit des K?nstlers im letzten Jahrzehnt wenigstens einigermassen illustrieren. ?ber den Graphiker Corinth ist inzwischen im Verlag von Fritz Gurlitt aus der Feder von ~Dr.~ Karl Schwarz ein sehr zuverl?ssig gearbeiteter Katalog erschienen, der diesen Teil der Corinthschen Lebensarbeit grundlegend umschreibt.

Hannover, im Februar 1922.

Lovis Corinth

Corinth, das ist ein starker Eckpfeiler im Tempel deutscher Kunst. Der tr?gt in sich Vergangenheit und Zukunft. Denkt ihn euch weg aus den Jahren der letzten Kunstbewegung, die heute bereits in die Geschichte eingeordnet, von Klassizit?t umweht erscheint -- und eine L?cke klafft auf, in die kein Gleichwertiger treten k?nnte, weil es keinen gibt. Corinth, das ist heute ein Begriff der Kunst, ein Wollen, eine Kraft, ein Temperament, ein Ganzes in sich. Kein Akademiker, der nach Rezepten malt, keiner, der wie andere bewusst an einem Punkte ankn?pft und in sich Entwicklung im Sinne des allgemeinen Werdens empfand, aber doch Geist seiner Zeit, Frucht des Bodens, der ihn gezeugt, Bejaher und Weltver?chter in eins, ein Riese nach K?nnen und Temperament, ein Kind nach Empfindung und Ehrlichkeit. Schwer, die letzte Harmonie seines Wesens in Worte zu fassen.

Zu Corinth kam die Kunst wie ein G?ttergeschenk. Schon als Knabe, da er Fetzen bunten Papiers zu mosaikhaften Bildern zusammenklebte, war er K?nstler. Seine kindliche Phantasie irrte in M?rchenwelten, und hart st?sst sich der J?ngling, der widerwillig in K?nigsberg die Schulbank dr?ckt, an der Realit?t des Lebens. Bei den Fischern da oben an der Nehrung wohnt f?r ihn die Freiheit, da sind Menschen ohne Konvention, eingespannt in den Kreislauf ihrer tr?gen Begierden und Leidenschaften. Mit denen sitzt er tagelang zusammen, versunken in das eint?nige Erleben dieser weltfernen Einsamkeit, ergriffen von der Urkraft der Sch?pfung, die an die D?nen brandet und Mitleid nicht kennt. Die w?chst ihm zum Gleichnis auf f?r den eigenen Lebensweg. Von hier aus hat er die Wanderung zum Berge der Kunst angetreten, klaren Auges, seiner Kraft sich bewusst. Ohne Straucheln, ohne abzuirren, hat er ?ber vierzig Jahre lang gemalt, in M?nchen, in Antwerpen und Paris, in K?nigsberg und wiederum in M?nchen, bis er sp?t in Berlin sesshaft wird, das ihn in entscheidenden Jahren zu den Seinen z?hlt.

Corinth, das ist die letzte Einheit aus Pers?nlichkeit und k?nstlerischer Kraft, die Synthese aus innerem Erleben und malerischem Gef?hl. In seiner Fr?hzeit, als er u. a. das lebensstarke Bildnis seines Vaters malt, liegt ihm noch ein Schuss reinen Akademikertums im Blute , aber das h?lt nicht lange vor. Das Beispiel der Alten, die ihm wesensverwandt sind, der Rubens und Hals vor allem, l?sst ihn schnell gesunden -- und so sehr ihn auch der Geschmack des Tages in Versuchung f?hrt und zu billigen Erfolgen lockt, er verharrt standhaft und fest, malt lieber ?berhaupt nicht, als dass er jenen Modemalern ein Zugest?ndnis machen m?chte -- und er bleibt so, was er immer gewesen -- Corinth.

Wie wenige K?nstler haben damals ?hnlich an ihrer Pers?nlichkeit festgehalten, wie wenige den Mut der Konsequenz besessen. An Talenten war gewiss kein Mangel, wie sp?te Entdeckungen l?ngst dargetan, aber sie sind weggesp?lt worden von der breiten Woge jenes schlimmen k?nstlerischen Banausentums, das die ?ffentliche Meinung beherrschte, das billigen Eintagserfolgen nachhing, das in jenen Tagen -- man kann es heute ruhig aussprechen -- speziell das Schicksal der s?ddeutschen Kunst gewesen ist. Corinth erkannte fast zu sp?t, dass in M?nchen seines Bleibens nicht mehr sei -- das war der Augenblick seiner letzten Befreiung.

Berlin hat ihm raschen Erfolg auch nicht gebracht. Aber es stellte ihn an der Seite der Leistikow und Liebermann mitten hinein in den Kampf, der oft aussichtslos erscheinen mochte und doch der N?hrsaft seines Temperamentes geworden ist. Denn diese Kraft brauchte zu ihrer Entfaltung den Widerstand, brauchte die Reibung, brauchte den von ?berlieferung unbeschwerten Boden riesenhafter Dimension, an deren Peripherie erst langsam die Morgenr?te neuzeitlicher Kultur aufd?mmert.

Heute ist Corinth, der Sechzigj?hrige, Gemeingut des k?nstlerischen Deutschlands. Mag vieles von dem in kommenden Zeiten vergehen und vor der Kritik nicht mehr standhalten, was Tagesmeinung und Geschmack auf scheinbar unerreichte H?he emporgehoben haben, Corinth wird bleiben, wird wie ein einsam ragender Fels in der Geschichte unserer Zeit immer bestehen. Weil das Beste seines Werkes, das sich nicht in ?bersprudelndem Reichtum der Welt mitteilte, die einsame Gr?sse unzeitlicher Bedingtheit besitzt. Wer Bilder wie den Florian Geyer oder die Totenklage, wer die Kreuzabnahme oder die Blendung Simsons im Geiste sieht , der f?hlt zugleich, dass in solchen Werken, unabh?ngig von Schlagworten gewisser Richtungen, Ewigkeitswerte verschlossen sind, die neben dem Besten aus den grossen Kunstepochen der Vergangenheit bestehen und auch die Zukunft ?berdauern m?ssen, weil sie zeitenlos im Gef?hl, die starke innere Leidenschaft haben, ohne die h?chste Kunst nicht zu denken ist. Auf solchen und ?hnlichen Bildern hat sich menschliche Empfindung ein Symbol f?r Ewigkeiten geformt. Und solche Dinge wuchsen auf aus der Reinheit einer Kraft, die nichts wollte als reine Kunst. Form-Erleben und malerisches Gestalten gaben die Mittel des k?nstlerischen Schaffens, aber die Quelle desselben sprang auf, sprudelte hervor aus jener h?heren Geistigkeit, die die Seele des K?nstlers ?berstr?men l?sst aus der F?lle innerer Gesichte. Die sind in Corinths Lebenswerk immer greifbar und offensichtlich, mag er auch als lachender Demokrit der Erb?rmlichkeiten dieser Welt spotten oder in den G?ttern Homers mit herzerquickendem Humor Gleichnisse bannen, die aller Pr?derie zum Trotz die Lacher auf seine Seite ziehen. Und dann die Radierungen, Zeichnungen und Lithographien: Das sind die t?glichen Bekenntnisse dieser reichen Imagination, die immer der Realit?t spottete, so sehr auf Leben eingestellt, auch rein ?usserlich ihre Vorw?rfe zum Teil ansprechen. Ohne diese Sch?pfungen, die des K?nstlers Meisterschaft im Technischen verraten, w?re der Blick in die letzten Winkel dieser K?nstlerseele doch verschlossen. Darum vor allem sind gerade sie uns teuer -- ungeachtet ihres reichen k?nstlerischen Gehaltes, weil sie einmal die Grundlagen f?r die Wertung des Menschen sind, der restlos auch den K?nstler offenbart, daneben aber im Sinne der allgemeinen Kunstentwicklung zu Momenten historischer Betrachtung hin?berleiten, die ihrerseits wiederum Corinths Stellung im Rahmen der gesamten Kunstgeschichte deutlich und vielsagend unterstreichen.

Corinth, das ist der K?nstler und sein Werk. Das ist Einf?hlung in das zeitlich unbegrenzte Kapitel des rein Menschlichen. Gewiss ist der Meister ein Kind unserer Zeit. Tiefe Religiosit?t, ein Erbteil seiner urgermanischen Rasse, durchweht, erh?ht hier und dort sogar mit den Strahlen Gr?newaldscher Imagination sein Werk, aber zeitlich ist er doch nur ganz bedingt zu verstehen. Wenn nach hundert Jahren sich gegen?ber der gegenw?rtigen Kunst der grosse Prozess der Umwertung vollzogen haben wird, wenn das Zuf?llig-Menschliche versunken ist und nur die k?nstlerische Leistung als solche noch zur?ckbleibt, dann erst wird man erkennen, wie dieser K?nstler als ein Riese in seiner Zeit stand, stark, knorrig, oftmals herb, aber immer unbeirrt im Drange seines reinen K?nstlertums, und wie die deutsche Kunst der letzten f?nfzig Jahre nie einen Gr?sseren besessen hat als Lovis Corinth.

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Dies ist ein zusammenfassendes Bekenntnis zu Corinth und seinem Werk, das einmal an anderer Stelle ver?ffentlicht, trotzdem diesem Buch den Auftakt geben soll, um den Blick des Lesers zun?chst auf das Gesamtwerk und die Einheit von Sch?pfung und Pers?nlichkeit hinzulenken. Denn nachdem gerade das letzte Jahrzehnt unzweideutig erwiesen hat, dass die moderne deutsche Kunst kaum ?ber eine malerische und zeichnerische Begabung verf?gt, die an Bedeutung derjenigen von Corinth gleichk?me, ist es notwendig, diese Tatsache ihrem ganzen Umfang nach allem ?brigen vorauszustellen, so sehr es auch immer Zweck dieses Buches bleibt, sie im einzelnen zu begr?nden. Heute steht das Werk auch nicht mehr wie damals, als die erste Auflage dieses Buches erschien, im Mittelpunkt kunstkritischer Gegens?tze. Es ist allm?hlich in die Zeit hineingewachsen und fast schon historisch geworden. Erst wenn man Corinths stattliches Lebenswerk ganz unabh?ngig von allen ?usseren Ber?hrungspunkten mit dem Werden der Zeit betrachtet, wenn man empfindet, wie sich auf all diesen Proben seines vielseitigen K?nnens auch der Mensch im K?nstler restlos offenbart hat, wie hier in einer selten erlebten Treue gegen sich selbst alles innerer Notwendigkeit, ja man kann sagen, einer ausgeglichenen Weltanschauung entsprungen ist, erst dann erscheinen auch die einzelnen Proben seiner Kunst als Teile einer grossen Gesamtharmonie, die trotz mancher Unausgeglichenheit im einzelnen immer wieder zur Bewunderung zwingt. Allein der Pers?nlichkeitswert gibt der Corinthschen Kunst seine besondere Note im Rahmen der Kunstgeschichte ?berhaupt; der stellt ihn im Nu auch ?ber hundert andere malende und vielleicht nicht minder bekannte Zeitgenossen; der wird auch noch nach drei und mehr Jahrzehnten berechtigen, den Meister modern zu nennen, so modern wie Rembrandt oder Hals sind oder alle K?nstler der Vergangenheit und Gegenwart, die das Kapitel der Kunst durch sich bedeutend erweitern und der Geschichte neue Gedanken vermitteln konnten, die vordem noch nicht zur harmonischen Erf?llung gekommen waren.

Man hat den Meister gar oft mit einigen der grossen K?nstler aus der Vergangenheit in Beziehung gebracht, ohne dass auch nur einer dieser Vergleiche das Wesensverwandte zu ersch?pfen verm?chte. An Rubens z. B. erinnert vielfach die beiden Malern innewohnende starke Sinnlichkeit, ihre Freude am menschlichen K?rper, ihr Hang zu vielfigurigen, von arkadischem Geist erf?llten Kompositionen. Und doch sind der bewegliche Flame und der schwerbl?tige Ostpreusse im Innersten so weit voneinander entfernt wie die Anschauungen zweier verschiedener Welten, die mehr noch als durch die Jahrhunderte selbst, durch innere Gegens?tze voneinander getrennt sind. N?her kommt der Eigenart unseres Meisters der Hinweis auf den lustigen Maler von Haarlem, Franz Hals, wenn man an das Milieu denkt, in dem beide aufgewachsen sind, an die dem Leben entnommenen Motive , in denen sich soviel frohe Daseinsbejahung und Urspr?nglichkeit der Empfindung widerspiegeln -- und wenn man nicht zuletzt auch an die technische Entwicklung beider K?nstler erinnert, die sich aus einer feinen koloristischen Art der malerischen Behandlung langsam zu jenem h?chsten impressionistischen Pinselstrich emporentwickelt hat, bei dem man die Malerei selbst nur noch als die souver?ne Kunst empfindet, mit den denkbar geringsten und bis zum ?ussersten eingeschr?nkten Mitteln die gr?sstm?glichen Wirkungen zu erzielen. Aber auch dieser Vergleich stimmt nur von ungef?hr, genau wie ein ?hnlicher Hinweis auf Gr?newald, den Meister des Isenheimer Altares, den man gern genannt hat, um den Grad der ernsten und herben, fast katholischen Wirklichkeitsmalerei anzudeuten, die einem vor den religi?sen Szenen eines Corinth zum Bewusstsein kommt. Wie wenig aber letzten Endes alle diese zur alten Kunst gesuchten Beziehungen im einzelnen das Charakteristische der Corinthschen Art zu ersch?pfen verm?gen, im ganzen gesehen bringen sie uns doch dem Sinn seines Wollens sehr nahe.

Denn eine so einfache und unkomplizierte Natur, als die Corinth auf diesem oder jenem Bilde wohl erscheint, ist der K?nstler beileibe nicht. Hat er schon als bestes Erbe seiner ostpreussischen Abstammung eine gewisse auf die Wirklichkeit eingestellte Art der Lebensanschauung ?bernommen, so ist er auf der anderen Seite doch auch ein Poet von st?rkster Innerlichkeit. Und wie er als Mensch eine fast seltsame Mischung von bullenhaftem Kraftgef?hl und einer fast kindlichen Gutm?tigkeit ist, so als K?nstler heute in all seinen Vorstellungen der Wirklichkeit verbunden und morgen ein phantasiebeschwingter Dichter, der mit ?berlegenem Humor zum klassischen Sagenschatz oder mit bitterem Ernst zu den Legenden des Neuen Testamentes greift. Heute ein K?mpfer f?r Recht und Wahrheit, wenn es darauf ankommt, dem Fortschritt in der Kunst die Wege zu ebnen, morgen ein stiller Tr?umer, der sich ganz in das weite Reich seiner Phantasie verliert. Immer aber als Mensch und K?nstler gleich sympathisch, weil er eine ungew?hnliche Erscheinung ist, die sich das stolze Recht ihrer Individualit?t im Kampfe und unter Verzicht auf die fr?her ?blichen ?usseren Ehren und die landl?ufige Anerkennung der Welt erobert hat.

Es muss schon an dieser Stelle vorgreifend daran erinnert werden, dass Corinth auch als K?nstler eine Doppelerscheinung ist, Maler und +Literat+. Der wurde er nicht durch Zufall, sondern genau wie es den Knaben schon zum Malerhandwerk trieb, aus innerer Notwendigkeit. Ein neuer Delacroix also, wenn man durchaus wiederum einen Hinweis bei jenem kleinen Kreis ?lterer K?nstler suchen muss, die neben dem Pinsel auch die Feder zu f?hren verstanden haben. Nur mit dem Unterschied, dass Delacroix' Kunst immer f?r sich bestehen wird und durch seine k?nstlerischen Abhandlungen keine Vertiefung erf?hrt, w?hrend der Literat Corinth -- sicher unbewusst -- auch das Verst?ndnis des Menschen und K?nstlers erleichtert. Man weiss, dass er im Jahre 1910 die Monographie seines Freundes und Kampfgenossen, des zu fr?h verstorbenen Walter Leistikow, ver?ffentlicht hat, ein Buch echter Freundschaft, das sp?ter einmal auch als Kulturdokument unserer Zeit wertvoll sein wird. Denn diese Schrift ist im Grunde die Geschichte der Sezession und gibt damit ein bedeutsames St?ck Berliner Kulturgeschichte, die von einem ihrer hervorragendsten Vork?mpfer aufgezeichnet wurde. Wir haben von Corinth ferner neben einem Dutzend in Zeitschriften verstreuter Aufs?tze ?ber alte und moderne Kunst, die nicht minder vielsagend f?r den K?nstler sind, ein Lehrbuch der Malerei, dessen starker Erfolg unbedingt auch f?r seine p?dagogische Begabung spricht und nicht zuletzt jene wundervollen ,,Legenden aus dem K?nstlerleben", die als Selbstbiographie authentischen Wert besitzen und die uns deshalb auch hier besonders willkommen sein m?ssen, wo es sich darum handelt, der Jugendentwicklung des Meisters nachzugehen. Gerade diese Geschichte des jungen Heinrich Stiemer, der das Pseudonym des Verfassers ist, f?hrt zugleich tief hinein in die Seele des K?nstlers. Hier sind alle Voraussetzungen aufgezeichnet f?r die Entwicklung, die der Maler in sp?teren Jahren genommen hat, und es ist nicht der schlechteste Beweis f?r die originale Gestaltungskraft des Literaten, wenn einem in diesem Buche wie von ungef?hr ein St?ck allgemeinen Menschenschicksals zu begegnen scheint, wenn man dies kleine Kapitel aus dem Leben eines K?nstlers verallgemeinernd ein K?nstlerleben ?berhaupt nennen darf. Was aber an dem Literaten Corinth im besonderen ?berrascht, ist die Tatsache, dass der oft als ungeschlacht gescholtene Kraftmensch sich als ein zarter Meister der Stimmung, als ein K?nstler auch des Wortes erweist. Freilich, wer Corinth seinem wirklichen Wesen nach kennt und liebt, findet ihn hier nicht anders wie auf all seinen Sch?pfungen: als eine Pers?nlichkeit von innerer Harmonie, als einen humorvollen Beobachter des Lebens, dessen derbes Lachen herzerfrischend auf uns eindringt, als einen ?berlegenen Demokrit, der der kleinen Umwelt von Grund aus spottet. Alles in allem, man muss den Literaten Corinth kennen gelernt haben, bevor man dem K?nstler wirklich so gerecht werden kann, wie es heute Pflicht ist. Sind schon die ,,Legenden aus dem K?nstlerleben" an sich eines der entz?ckendsten K?nstlerb?cher aller Zeiten, so wird dies Buch f?r Corinth als Selbstbekenntnis immer der Ausgangspunkt sein, von dem aus man sich am ehesten auch seinem malerischen Schaffen n?hern darf. Corinths gesammelte Schriften sind ?brigens 1921 von Fritz Gurlitt-Berlin in einer ebenso reichhaltigen wie typographisch vorbildlichen Publikation herausgegeben worden.

F?r die richtige Einstellung gegen?ber dem Meister erscheint noch ein zweites Moment besonders vielsagend, das auch hier allgemein vorweggenommen werden soll: die Vielseitigkeit der k?nstlerischen Arbeit selbst. Dabei ist zun?chst noch nicht an den Reichtum der sprudelnden K?nstlerphantasie gedacht, die gleich souver?n Wirklichkeit, mythologische G?tterwelt und die ?berlieferungen der Bibel durchschreitet und bildlich festh?lt -- auch nicht daran, wie auf diesen verschiedenen Stoffgebieten immer wieder der Mensch selbst nach einem Ausdruck seiner Weltanschauung ringt, sondern vielmehr an die mannigfache Bet?tigung im Technischen. Man kann Corinth ebensosehr einen Maler wie einen Graphiker nennen, man wird sogar dem Buchillustrator ein besonderes Kapitel widmen m?ssen und darf daran erinnern, dass er in den Anf?ngen der Reinhardtschen B?hne sogar f?r das Theater gearbeitet hat und eine seiner letzten Arbeiten auf diesem Gebiet die Faustinszenierung f?r das Lessingtheater gewesen ist. Aber auch in dieser seltenen Vielseitigkeit spricht sich doch nur jenes jedem grossen und echten K?nstler eingeborene Verlangen aus, die Welt mit allen nur erdenklichen Mitteln in den besonderen Kreis der pers?nlichen Vorstellung einzuzwingen, sie k?nstlerisch zu ?berwinden und zu neuen Formen umzudeuten. Aber selbst der Maler allein verf?gt wiederum ?ber eine ?hnliche Vielseitigkeit. Corinth ist Portr?tist, Landschafter, Stillebenmaler, Schilderer der Antike und der Legende, aber ?berall doch unverkennbar als Sch?pfer seiner Bilder, weil sich nirgends die Pers?nlichkeit verleugnet, der Strich seines Pinsels und die Freude am Gestalten, da er immer innerlich voll Figur ist -- um mit D?rer zu reden.

Eine der ganz wenigen grossen Erscheinungen unserer Kunst und der Kunstgeschichte ?berhaupt -- ein Meister, dessen technische K?nnerschaft l?ngst ?ber jede Kritik erhaben ist, der einen auch in kleinen Sch?pfungen immer in den Bann zieht, einerlei, ob man in ihnen ein St?ck erlebten allgemeinen Menschenschicksals erkennen will oder nur den zuf?llig von K?nstlerlaune gestalteten Ausdruck bewegten, unverg?nglichen Lebens.

Bevor indes die Geschichte dieses K?nstlerschicksals und das Werden dieser Kunst im einzelnen aufgezeichnet werden soll, sei zum besseren Verst?ndnis jener Stellung, die Corinth im grossen Rahmen aller Kunstentfaltung auch heute schon beanspruchen darf, r?ckw?rtsschauend kurz noch der Blick auf das Wesensstarke fr?herer Zeiten hingelenkt.

Jener Schar von K?nstlern n?mlich, die dem Geist ihrer Zeit ein Denkmal gesetzt haben, indem sie aus der Sehnsucht ihres Jahrhunderts heraus den h?chsten Ausdruck der Kunst erfanden und die Ideen jener Generation, der sie angeh?rten, in sich aufsogen und neugeformt auf die Leinwand bannten, steht eine andere Art von Malern gegen?ber, deren Werk allein der Wirklichkeit entwachsen ist. Beide Richtungen sind in der Kunstgeschichte in wechselnder Folge feststellbar. Ihre Wertung vollzieht sich dabei immer im Verh?ltnis der inneren Beziehungen, die die Gegenwart zu ihnen unterh?lt, und wenn wir heute z. B. wieder st?rker den grossen Primitiven fr?hmittelalterlicher Kunst zugewendet sind, so bedeutet das noch l?ngst nicht, dass Rembrandt und Velazquez rein k?nstlerisch weniger zu bedeuten haben. Da aber unsere Gegenwart zweifellos dem inneren Sein gegen?ber dem ?usseren Schein den Vorzug gibt, wird man vieles von dem, was auch Corinth geschaffen, heute weniger seiner technischen Bravour wegen, sondern mehr als Ausdruck und Bekenntnis des inneren Menschen werten. In diesem Sinne eben ist seine Modernit?t unabh?ngig von dem Geschmack und der Vorliebe der Zeit. Denn gerade die besten Sch?pfungen dieses Meisters bleiben als Bekenntnisse der Pers?nlichkeit, die oft den Blick nach innen gekehrt h?lt, so unverg?nglich wie jede grosse Kunst, die nicht der Allt?glichkeit erwachsen ist.

Darf deshalb in diesem Sinne von der Modernit?t der Corinthschen Kunst gesprochen werden, weil ihr, ganz unabh?ngig von den Motiven, ein unerh?rt starkes malerisches Bewusstsein und zugleich Bekennertum eigen ist, so verdichtet sich der Begriff noch in dem Gef?hl, wie gerade das Werk dieses Meisters reine Kunst verschliesst, die an Zeitgrenzen ?berhaupt nicht gebunden ist. Man wird einige seiner Portr?ts sehen, z. B. den Florian Geyer, die des literarischen Entstehungsgedankens l?ngst spotten, die etwa wie der Ritter Willem von Heythusen der Br?sseler Galerie, den wir einem Frans Hals danken, weniger den Ausdruck eines individuellen Menschenschicksals als vielmehr einen Menschen in seiner Potenz -- als Typ im allgemein Menschlichen festgehalten haben. Und ganz ?hnlich ergeht es uns vor anderen Werken des Meisters, die wie die Szenen der ,,Kreuzigung" oder selbst die burleske ,,Erziehung des Zeus" unserem Geschlecht ?ber die Spanne der Jahrhunderte hinaus Gedanken schlechthin vermittelt haben, die immerfort symbolisch sein werden. Ja solche Bilder sind gerade bei Corinth fast ohne jede Voraussetzung, die sonst wohl die Tradition gibt, geworden. Sie sind nur das Ergebnis der sch?pferischen Pers?nlichkeit. Und das Neue liegt bei ihnen weniger im Motiv als in der Art, wie die k?nstlerische Phantasie den Blick auf allgemein menschliche Dinge hinlenkt.

Wollte man aber -- wie es schon einmal angedeutet wurde -- Corinth selbst auf irgendeine Linie einstellen, die aus der Vergangenheit heraus mit sicheren Polen in die Gegenwart weist, man w?rde ihm bitteres Unrecht tun und seine Pers?nlichkeit nutzlos verkleinern, einerlei ob man ihn zu Rubens oder Hals in Beziehung bringen wollte. F?r andere K?nstler besteht in viel h?herem Masse der Satz zu Recht, dass sie irgendwo eine fr?her gegebene Ankn?pfung aufgegriffen und weiter entwickelt haben, ja ganze Kunstepochen sind nur durch den engen Anschluss an Vergangenes geworden ; Corinth aber ist nur durch sich selbst, seine Malerei nur aus seinem Temperament heraus geworden, und darum ist auch seine Stellung im Rahmen der modernen Kunst durchaus ungew?hnlich, viel mehr als die eines Liebermann, der ?berall fremde Einfl?sse aufgegriffen und verarbeitet hat, der bei Menzel, Munkacsy, Israels und zuletzt bei den Franzosen in die Schule ging und in der Tat oft nur die Anregungen jener K?nstler mit der ihm eigenen Routine pers?nlich umformte. Damit soll nicht gesagt sein, dass Corinth nicht auch von den Lehrern der Vergangenheit befruchtet worden ist, aber diese Einfl?sse verschwinden wie von selbst unter dem Eindruck des absolut Eigenen und Neuen, unter dem zwingenden Gef?hl, dass er in jedem Bilde ein St?ck von sich selbst gestaltet hat, unter der Bewunderung vor der grossen Ehrlichkeit und Urspr?nglichkeit seines Wollens. Die Folgerichtigkeit seiner k?nstlerischen Entwicklung ist deshalb auch der beste Teil seines interessanten und vielseitigen Lebenswerkes, und die Empfindung, dass diese Kunst fast unabh?ngig von der ?brigen Entfaltung der neuzeitlichen Malerei eigenwillig und stark geworden ist und so werden musste, wie sie sich heute darstellt, stempelt ihn selbst als Pers?nlichkeit im Rahmen unserer Zeit zu einem Typ f?r sich, der ohne Parallele ist.

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Lovis Corinth ist am 21. Juli 1858 in dem ostpreussischen Flecken Tapiau geboren und entstammt einer wohlhabenden Bauernfamilie, die ihren Stammbaum bis ins siebzehnte Jahrhundert zur?ckverfolgen kann. Der Vater des K?nstlers, Franz Heinrich, war der Sohn eines Gutsbesitzers zu Neuendorf und dessen Gattin Luise Stiemer . Er hat eine Zeitlang in Pregelswalde gewohnt, bis er nach Tapiau ?bersiedelte. Hier wurde er am 2. Oktober 1857 mit der Witwe des Lohgerbermeisters Fr. Wilh. Opitz, die elf Jahre ?lter als er war, getraut; sie brachte ihm ausser einer Lohgerberm?hle auch noch einige S?hne mit in die Ehe. Dieser ungleichen Vereinigung ist Lovis Corinth entsprungen, ein nachdenklicher, unter allzu strenger Erziehung etwas versch?chterter Knabe, von dem in seiner Jugend wohl niemand angenommen h?tte, dass er als K?nstler eines Tages den guten altpreussischen Namen seiner Familie zu hohen Ehren bringen sollte. -- Was in diesen Mitteilungen besonders interessant erscheint, ist die Tatsache, dass es echtes, gesundes Bauernblut war, dem unser Meister entstammt, ein bodenst?ndiges Geschlecht, das nie die besonderen Merkmale seiner Rasse verleugnet hat. Von seiner im ganzen freudlosen Kindheit inmitten eines ihm widerw?rtig und roh erscheinenden Milieus hat Corinth selbst meisterhaft erz?hlt. Wie die Ein?de des Ortes etwas Be?ngstigendes hatte, wie die langen Winterabende m?hsam dahinschlichen, wie hin und wieder nur die derben Sp?sse der Knechte und M?gde den Knaben nachdenklich aufhorchen liessen, wie im ganzen Strenge und Gottesfurcht das Zeichen dieses Hauses waren und der Knabe oftmals fr?stelnd im leichten Hemde auf dem von niedrigen Geb?uden eingefassten Hofe stand, in dem die roten Blutpf?tzen von noch triefenden Ochsenfellen seltsam bunte Flecken auf den Boden malten. Manches jener Gespr?che, das der Vater feilschend mit dem Schl?chter f?hrte, ist ihm in der Erinnerung haften geblieben, und auch dass er dem Zimmermann Bekmann, der des jungen Heinrich Stiemer besonderer Freund war, im Grunde -- wenn man so sagen kann -- die ersten, freilich recht primitiven k?nstlerischen Anregungen verdankte. Dieser Meister Bekmann kam oft an Winterabenden zu den befreundeten Nachbarn her?ber und er scheint an dem Jungen ein besonderes Gefallen gefunden zu haben, weil er ihm immer Tiere aufzeichnete, auch zuweilen Menschenfresser und anderes spukhaftes Zeug, das die Phantasie des Knaben m?chtig erregte. Und w?hrend der Vater, der inzwischen Ratsherr geworden war, gern die Gelegenheit solchen Besuches benutzte, um nach dem nahen Wirtshaus zu entschl?pfen, wo er mit den ?brigen Honoratioren der Stadt seine Partie Boston oder Whist spielte, spann die Mutter einsam in der Stube unerm?dlich und fleissig ihr Pensum zu Ende, bis auch sie die Ruhe suchte, die der Knabe, in dessen Phantasie Onkel Bekmanns Zeichnungen weiterlebten, so bald nicht finden sollte.

So streng auch sonst die Erziehung des kleinen im Sinne der Mutter sp?tgeborenen Nachk?mmlings war, so sehr scheinen doch die Eltern und ganz besonders der Vater an dem Jungen gehangen zu haben. Die ?lteren Stiefbr?der waren alle Handwerker geworden; er, der J?ngste, der vielleicht dem v?terlichen Stolz wie ,,von h?herer Art" erschien, sollte wie Rembrandt, des M?llers Sohn von Leiden, das gelehrte Studium ergreifen, und so kam der Junge mit dem achten Lebensjahre auf das Gymnasium nach K?nigsberg. Er wurde bei einer Schustersfrau, der Schwester seiner Mutter, untergebracht und trat nun -- reichlich versch?chtert -- in diese neue Welt ein. ,,Alles war dem kleinen Jungen neu: die feinen Jungens in der Klasse, das ewige Hochdeutschsprechen und die fortw?hrenden N?rgeleien ?ber seine falsche Aussprache, endlich die vielen grossen H?user. In seinem Kopf ging ein ganzes R?derwerk herum, wogegen die Lohm?hle zu Hause nichts war. Am besten gefiel es ihm noch beim Ohm am Schustertisch. Hier konnte er, ganz ernst mit dem Ohm und den Gesellen, ebenfalls auf einem Dreibein sitzend, h?lzerne Speilen in Reste von Sohlenst?cken hineinh?mmern." So erz?hlt Corinth selbst von den Eindr?cken dieser neuen Umgebung, und er hat in diesem Kapitel seines Buches ein Bild unverw?stlich humorvoller Wirklichkeitsmalerei gegeben, das wie ein Gem?lde des alten Jan Steen anmutet. Leider starb der gute Onkel schon wenige Monate nach der Ankunft des jungen Lovis, und nun begann eine schwere Zeit f?r den Knaben. ,,Die Schusterst?hle und der Tritt und die Glaskugel, die so komisch hell machen konnte, wurden weggeholt --. Das Leben mit der Tante wurde einf?rmig. Sie knauserte an allen Ecken und Kanten." Mit k?stlichem Humor schildert Corinth, wie er Eink?ufe machen musste, beim Fleischer z. B. ,,f?r anderthalb Dittchen Karbonade" einholte, die ihm die Ladnerin aus reinem Mitleid verkaufte, da der Vater wohl von der Fabrik sei. Wie er sich vor den Kameraden aus der Klasse sch?mte, wenn er die selbst gekneteten Brote zum Backen in den Laden des B?ckers bringen musste, und wie er endlich gegen die Tante zu revoltieren begann, als er Eimer von der Bleiche nach Hause tragen musste. In diesen Momenten packte ihn bitteres Heimweh, Tr?nen st?rzten ihm aus den Augen, aber er musste aushalten. -- W?hrend bei der Tante der gute Familienklatsch an Sonntagnachmittagen umgeht, sitzt Lovis still dabei und zeichnet. Das besorgt er auch, wenn die Tante glaubt, dass er Schularbeiten mache; es ist sein einziger Trost, ,,denn l?ngst war ihm die Schule und ebenso die Wohnung der Tante zum Greuel geworden." Aber das Leben am Pregel interessiert ihn gewaltig, und die vielen Schiffe und K?hne, die in seiner Einbildung nach fernen L?ndern, zu Menschenfressern, Indianern und Malaien hinsteuern, erregen seine Phantasie, und so ist auch K?nigsberg mit seinem bunten Durcheinander, das wie ein kleines Amsterdam im fernen Osten anmutet, nicht ohne Einfluss auf die k?nstlerische Entwicklung des Knaben gewesen. Am Schlossberg sah er die Soldaten exerzieren und an der Fischerbr?cke h?rte er die H?ndlerinnen ihre Waren laut anpreisen. Die Tante zog eines Tages fort aus ihrer Wohnung am Pregel zu ihrem Schwiegersohn. Der Knabe zog mit. Aber in der Schule wollte es durchaus nicht gl?cken. Der Ordinarius berichtete dem Vater nach Hause, dass der Junge immer mehr auf Abwege gerate, doch das ?nderte wenig an der Tatsache, dass dem jungen Menschen ,,der B?cherranzen immer schwerer und die Schulb?nke immer h?rter wurden".

Endlich gelangte Lovis aber doch in den Besitz des Berechtigungsscheines zum einj?hrigen Dienst, und nun willigte auch der Vater darein, dass er von der Schule abgehen und Maler werden durfte, so schwer dem alten Manne auch die Entt?uschung war, dass sein Sohn kein Studierter werden wollte.

Corinth bezog zun?chst die Akademie in K?nigsberg. In dem kleinen Verein der jungen Akademiker sang man, wie der Meister weiter erz?hlt, wohl spottend:

,,Der Storch steht oben auf dem Haus, Der Stiemer sieht sehr dammlich aus." --

Aber er machte sich wenig daraus, da sein Innerstes voller Ideen steckte. Und obwohl er all seinen Kameraden an K?nnen weit ?berlegen war, nahm er doch den Akademiebetrieb nicht sonderlich ernst. Gern verbrachte er seine Zeit bei einem seiner Verwandten, einem Fleischermeister, der ihn oft mit ins Schlachthaus nahm, wo der angehende K?nstler trotz dem Unwillen der hier besch?ftigten Leute gern malte. Ist auch aus dieser fr?hen Zeit von solchen Bildern nichts erhalten, so wird man doch diese Eindr?cke nicht gering veranschlagen, da Corinth sp?ter oftmals und gern die Fleischerl?den gemalt hat, die ihn malerisch ebenso lockten wie Rembrandt oder Ostade die Erscheinung eines aufgespannten toten Ochsen. Ja, man kann sogar weiter gehen und behaupten, dass in der Art, wie Corinth schon in diesen akademischen Lehrjahren unbewusst das Leben ?berall an seinen urspr?nglichen Punkten aufsucht, vorgreifend ein Teil seiner sp?teren k?nstlerischen Entwicklung angedeutet ist.

Wer wissen will, wie Corinth im ?brigen diese akademischen Lehrjahre verbracht hat, lese die oft etwas derb-drastischen Kapitel in den ,,Legenden aus dem K?nstlerleben" nach, wo sich ?berall eine un?bertreffliche Beobachtung der Wirklichkeit mit der Kunst meisterhafter, knapp und charakteristisch gehaltener Schilderung eint. Einer der pr?chtigsten Abschnitte dieses Buches gilt dem Leben in dem Fischerdorf Buxtehude auf der Frischen Nehrung, wo Corinth damals einen Sommer in s?ssem Nichtstun verbrachte. Jede Zeile ist hier ein Bild derber Urspr?nglichkeit, wie es vor Jahrhunderten ?hnlich die Steen, Hals, Ostade und Teniers im Holland des siebzehnten Jahrhunderts malerisch festgehalten haben, und man mag nur bedauern, dass uns gerade aus diesen Monaten der Maler Corinth sehr im Gegensatz zum Literaten nichts mitgeteilt hat. Die Erkl?rung daf?r gibt der Meister selbst an einer Stelle, wo er von einem Zwiegespr?ch mit einem frisch angekommenen Kollegen berichtet, der neugierig nach seinen Werken fragt. ,,Meistens" -- so erz?hlt er -- ,,habe ich die Zeit verbracht, indem ich den Charakter der hiesigen Fischer studierte, was ja auch seinen Reiz hat. Mit geschenktem Schnaps werden sie alle recht mitteilsam und zutraulich, und so habe ich vor lauter Studieren und Trinken keine Zeit gehabt, zu malen."

Mit dieser Schilderung aber von dem Leben und Treiben in dem Dorfe an der Nehrung schliesst auch der erste Teil seiner pr?chtigen Selbstbiographie, die im n?chsten Kapitel den Leser gleich hineinf?hrt in das Bouguereau-Atelier der Akademie Julian, in dem Corinth seine akademische Lehrzeit beenden sollte.

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Als eine seltene Probe seiner akademischen Lernjahre in K?nigsberg ist der m?nnliche Studienkopf des Jahres 1879 zu bezeichnen, der in der Malschule von Prof. G?nther nach einem der ?blichen Modelle gemalt ist. Als Arbeit eines Anf?ngers wird man sie nicht gering bewerten d?rfen, so unpers?nlich sie auch im ganzen anspricht .

Zwischen dem Weggang von K?nigsberg und dem in der Selbstbiographie anschliessenden Pariser Aufenthalt liegen die Jahre von 1880 bis 1884, die Corinth in M?nchen verbrachte, wo er ausserdem Gelegenheit hatte, als Soldat sein Jahr abzudienen. Es kann nicht ?berraschen, dass es den starrnackigen Ostpreussen damals nach der s?ddeutschen Residenz hinzog, weil der Ruf M?nchens als Kunststadt nie h?her gewertet worden ist als vielleicht gerade in jenen Jahren. Und mit Recht. Denn hier hat sich in der Tat die Erneuerung der modernen deutschen Kunst vorbereitet. Nicht weil Leibl und Tr?bner hier wirkten, die damals noch v?llig unbekannte Gr?ssen waren, sondern weil gerade der akademische Betrieb hier eine -- man kann sagen -- im ?brigen deutschen Kunstschaffen unbekannte Freiheit -- eine der Natur zustrebende Art der Bet?tigung hatte, aus der so viele unserer besten Meister als starke und eigenwillige Individualit?ten hervorgegangen sind. Es sei nur an die Verdienste des alten Piloty erinnert, der, selbst noch in traditioneller Kunstanschauung v?llig befangen, als Lehrer den Jungen jene prachtvolle Dosis Selbstbewusstsein, ja jene neuen Lehren vermittelt hat, die unmittelbar dem Aufschwung der deutschen Malerei vorgearbeitet haben. Desgleichen an Wilhelm von Diez und Ludwig L?fftz, in dessen Schule Corinth -- wie so viele seiner damaligen Kollegen -- eintrat. Aus dieser M?nchener Zeit sind uns ebenfalls nur sehr sp?rliche Proben seines K?nnens erhalten, so der Akt, der einen der Sch?cher einer Kreuzigungsgruppe darstellen soll und zweifellos nach einem Thema, das der Lehrer gestellt hat, gemalt ist. Sehr bedeutsam treten bei diesem im Besitz von Gerhart Hauptmann befindlichen Bild der Sinn f?r die Plastik des menschlichen K?rpers und doch auch ein gewisses selbstsicheres K?nnen hervor, wenn die Arbeit sonst auch noch keinen Blick in die Zukunft gestattet . Im ganzen aber ist Corinth auch in dieser Zeit noch wenig produktiv gewesen, wie es ?berhaupt als besondere Eigenart seines sich entwickelnden Talentes -- sogar noch im Verlaufe der n?chsten zehn Jahre -- betont werden muss, dass er ?berall lieber in sich aufgenommen als k?nstlerisch produziert hat. Vielleicht sind von keinem Maler der Moderne so wenige Fr?hwerke festzustellen und nachzuweisen wie von unserem Meister, und sicher ist es auch kein schlechtes Zeichen seiner erwachenden K?nnerschaft, dass er gerade in seiner Jugend mit seinen Kr?ften so sorgsam hausgehalten hat. Viel mag zu dieser Sparsamkeit der Bet?tigung auch ein gewisses mangelndes Selbstvertrauen beigetragen haben, das nur der etwas schwerf?lligen Art des Ostpreussen entsprach, ja es scheint psychologisch durchaus begr?ndet, dass Corinth eigentlich erst auf dem Boden Berlins, in dieser von echter Kampfesstimmung geh?hten Atmosph?re, sp?ter ganz aus sich herausging, als ihn das Beispiel der Kollegen und die bittere Notwendigkeit des Tages dazu zwangen. Einmal frei geworden aber in dieser neuen Umgebung, hat er versucht, alle Vers?umnisse der fr?heren Jahre doppelt wett zu machen und der F?lle der Gesichte, dem sprudelnden Reichtum seiner Phantasie wirklich freie Bahn zu schaffen. Die akademische Lehrzeit in M?nchen dagegen verschwindet in ein Nichts, empf?nde man nicht unbewusst, dass der Einfluss von L?fftz auch f?r ihn sein Gutes gehabt hat und dass gerade er ihn vorbereitend schon auf jene Themen hingelenkt hat, in denen er sp?ter wirklich ein Meister werden sollte.

In M?nchen war damals die sogenannte Anekdotenmalerei besonders in der Mode; die Technik sch?pfte vornehmlich von den alten Meistern, aber als ein beliebtes und billiges Mittel wurde auch viel mit Asphalt gemalt, weil sich dadurch die Lichtwirkung erh?hte. Im ganzen schwammen die Probleme der neuen Zeit doch erst auf der Oberfl?che, und gerade bei Corinth kann man feststellen, wie sie sich mehr in ?usserlichen Dingen ersch?pften und im Grunde immer noch akademisch waren. Es wurde nach Modellen gemalt und skizziert, aber die Themen waren in sich konventionell, und so ist es auch verst?ndlich, dass er im ganzen leer ausging und sich lieber in eine andere, wirklich neue Welt fortsehnte, von der aus seltsame Kunde nach dem deutschen S?den drang. Belgien und Frankreich importierten in jenen Jahren haupts?chlich nach Deutschland. Die modernen Flamen, speziell Leys und Gallait, hatten eine siegreiche Invasion versucht, und in der Tat waren sie ja die Vermittler zwischen einem neuen Realismus und jener halb noch idealistisch befangenen Kunstanschauung, von der zum mindesten die deutschen Akademiker noch nicht losgekommen waren. Das erkl?rt, warum Corinths n?chstes Ziel Antwerpen war, freilich ein Ziel ohne Erf?llung.

Es kann zun?chst ?berraschen, dass der Maler nicht gleich nach Paris ging, sondern erst den Umweg ?ber Antwerpen machte, wohin ihn vielleicht mehr das Gef?hl innerer Verwandtschaft, die seinen Heimatboden mit der entfernten fl?mischen K?ste verbindet, als die ?berzeugung hinzog, hier wirklich dem neuen befruchtenden Geist der Zeit n?her kommen zu k?nnen. Auch lockte ihn die gerade in den damaligen Jahren ausgesprochen preussenfeindliche Stimmung wenig, sogleich die franz?sische Hauptstadt aufzusuchen. Auf jeden Fall aber bedeutete diese endg?ltige Abkehr von M?nchen einen Akt gewaltsamer Selbstbefreiung, der sich als ungemein heilsam erwiesen hat. Denn nicht nur die Tatsache, dass jeden k?nstlerisch empfindenden Menschen in solchen Jahren des Reifens die Bekanntschaft fremder Rassen und L?nder von Grund aus erregen und anregen muss, ist auch f?r unseren Meister wichtig gewesen, sondern erh?hte Bedeutung hat f?r ihn der Umstand, dass sich sein Schritt einem Lande mit kraftvoller Eigenart und hoher k?nstlerischer Tradition zuwandte. Die Bekanntschaft der fl?mischen Sittenmaler vom Schlage der Brueghel, Teniers u. a., vornehmlich aber das Studium eines Rubens und Jordaens haben bewusst die weitere Entwicklung des Malers stark beeinflusst, st?rker als alles, was ihm vielleicht kurz nachher das moderne Frankreich vermitteln konnte. Man darf es auch unterstreichen, dass Corinth gerade in dem Heimatlande dieser K?nstler den starken Zusammenhang zwischen dem eigentlichen Boden dieser Kunst und dem Spezifischen ihres Wesens sehr schnell erkannt hat und dass ihn angesichts der Werke der alten Meister das begl?ckende Empfinden ihrer Bodenst?ndigkeit und der Treue gegen die eigene Pers?nlichkeit ?berkam. Denn wenn sichtbar ?berhaupt Einfl?sse irgendwelcher Art das Corinthsche Schaffen ber?hrt und in bestimmte Bahnen hingelenkt haben, so sind es h?chstens jene alten, ihm wesensverwandten Meister gewesen, die ihm zuerst in Antwerpen in der ganzen F?lle ihres Temperamentes, aber auch als Verk?rperer ihrer Rasse bewusst wurden. Dass Corinth schon in M?nchen diese Flamen kennen gelernt, will gegen?ber dem k?stlichen Gef?hl wenig besagen, das ihn gefangennahm, als er diese alten Meister erst in ihrem eigenen Lande wirklich neuentdeckte. Auch wir Nichtk?nstler haben ja das gleiche Gef?hl auf unseren Reisen so oft an uns erfahren; es ist vielleicht die einzige Genugtuung, die einem das Studium der Kunstgeschichte ?berhaupt bieten kann, weil es im Geiste die Scheide der Jahrhunderte wegzieht und dem Blick im Nu die ganze Pers?nlichkeit eines Malers in seiner Umwelt als feinen Interpreten auch seiner Zeit enth?llt. Hier in Antwerpen entstand jener ,,Othello", der wie ein Gegenst?ck zu dem von Hals gemalten Mulatten der Kasseler Galerie anspricht . Das ist nicht der elegante Held der Shakespeareschen Trag?die, sondern ein vom Schicksal in die belgische Hafenstadt verschlagener Neger, sicher aber als Portr?t eine hervorragende Leistung dieser fr?hen Zeit. Indes, f?r Corinth war die Reise durch Belgien und der kurze Aufenthalt in Antwerpen im ganzen nur ein Umweg nach Paris, das gerade damals das Ziel so vieler deutscher Maler gewesen ist, seitdem Millets Ruhm nach Deutschland gedrungen war, seitdem man in K?nstlerkreisen angefangen hatte, selbst in Manet einen neuen Wegweiser zu sehen, und man Bastien-Lepage als eine Art Vermittler zwischen den beiden genannten K?nstlern besonders bewunderte. Und in Paris gab es nur eine M?glichkeit, k?nstlerisch im Sinne dieser neuen Zeit gebildet zu werden, das war die Akademie Julian, deren Mitglied Corinth gegen Ende des Jahres 1884 wird. Er selbst hat den Eintritt bei Bouguereau, diesem ,,~fils naturel de Ribera~", k?stlich genug beschrieben: wie die Sch?ler sich um den Neuling dr?ngten, als er zum erstenmal das Atelier betritt, weil er ,,mit seinem struppigen dunklen Bart und viereckigen Gesicht bizarr genug von den anderen abstach", wie er sich zuerst geniert, seine Nationalit?t zu verraten, bis er doch das Zugest?ndnis machen muss, dass er aus M?nchen komme und dabei seinem Kollegen Bachmann vorgestellt wird, der ihm ?ber die erste etwas peinliche Situation hinweghilft. Bouguereau aber fand Gefallen an dem ,,~gros Allemand~" und liess ihn seine Anerkennung merken, obwohl er ihm neben anderen platten Weisheiten auch den Rat gab, mit zarten Pinseln zu arbeiten, w?hrend er selbst die entgegengesetzte Technik handhabte. Umgekehrt unterwies ihn im n?chsten Monat Tony Robert Fleury, ja mit kr?ftigen Pinseln zu arbeiten und Farbfleck neben Farbfleck auf die Leinwand zu setzen, w?hrend dieser Meister der Kunst selbst mit kleinen Pinseln malte und die T?ne ?ngstlich auf die Leinwand strichelte. -- ?ber seine Lehrzeit in der Akademie Julian hat Corinth in seiner Selbstbiographie skizzenhaft umrissene Schilderungen mit einer verbl?ffenden Beobachtungsgabe aufgezeichnet, in denen nicht nur der starke Eindruck widerklingt, den die Stadt, das Leben, die Menschen auf ihn machten, sondern sich auch manches kulturgeschichtlich interessante Zeitbild enth?llt. W?hrend der Tag der Arbeit geh?rte, durchzog man am Abend im kleinen Freundeskreis die ~Th??tres vari?t?s~, die ~Caf?s chantants~, besuchte im ~Quartier latin~ den ~bal Bullier~ und andere Lokalit?ten, ,,aber billig musste es sein, denn mit besonderen Gl?cksg?tern war keiner von ihnen gesegnet".

Sicher ist dieser fast dreij?hrige Pariser Aufenthalt f?r den Werdegang des Meisters von nachhaltigem Einfluss gewesen. Er hat viel und fleissig gearbeitet, und w?hrend das Leben der Grossstadt seinen geistigen Horizont nicht unbetr?chtlich erweiterte, gelang es ihm in Paris auch, die erste ?ffentliche Anerkennung in Form einer ,,~mention honorable~" zu erringen, die seinem ,,Komplott" vom Jahre 1884 im Salon des n?chstfolgenden Jahres zuteil wurde. Auch ?ber diesen Erfolg hat uns Corinth berichtet: von den endlosen Tagen ?ngstlicher Erwartung, ob seinem Bilde ein ,,~admis~" von seiten der Jury zuteil werden w?rde, von der tiefen Erregung, als endlich die sehns?chtig erwartete Nachricht eintraf, von dem Irren und Suchen in den S?len, in denen die tausend und mehr Bilder oft wie Briefmarken bis oben an die Decke hinaufhingen, und dem Moment, wo er endlich seine Arbeit hoch oben ?ber einem Riesenschinken fast v?llig unsichtbar wiederfand. Das war eine schlimme Ern?chterung f?r den jungen K?nstler, der nach der Annahme seines Bildes so stolz gewesen war. Das Bild selbst ist noch vor dem Einzug ins Atelier Bouguereaus in M?nchen entstanden; es ist in gleicher Weise typisch f?r den damals aufkommenden Drang nach realistischer Vertiefung und die von der Mode bevorzugte Genremalerei. Aber es hat Qualit?ten k?nstlerischer Art, die es bedeutsam aus dem ?brigen Schaffen dieser Jahre herausheben . Nicht nur weil die Gruppe der Verschw?rer ungemein lebenswahr gesehen ist, sondern weil hier auch der erfolgreiche Versuch gemacht ist, das Licht als eigentlichen Lebensfaktor des Gem?ldes zu verwenden. Prachtvoll gelungen ist besonders der Bernhardiner im Vordergrunde.

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