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Munafa ebook

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Read Ebook: Yussuf Khans Heirat by Heller Frank Franzos Marie Translator

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Ebook has 1579 lines and 66231 words, and 32 pages

Translator: Marie Franzos

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Anmerkungen zur Transkription

Der vorliegende Text wurde anhand der 1919 erschienenen Buchausgabe so weit wie m?glich originalgetreu wiedergegeben. Typographische Fehler wurden stillschweigend korrigiert. Ungew?hnliche und heute nicht mehr gebr?uchliche Schreibweisen bleiben gegen?ber dem Original unver?ndert; fremdsprachliche Zitate und Ausdr?cke wurden nicht korrigiert. Umlaute in Grossbuchstaben werden durch ihre Umschreibungen dargestellt .

Die Seitenzahlen des Inhaltsverzeichnisses wurden, falls notwendig, entsprechend des jeweiligen Kapitelanfangs in der Buchausgabe korrigiert. Die dort aufgef?hrten Kapitel?berschriften stimmen nicht in allen F?llen mit den ?berschriften im Text ?berein; dies wurde aber so belassen.

Das Original wurde in Frakturschrift gesetzt. Besondere Schriftschnitte wurden mit Hilfe der folgenden Sonderzeichen gekennzeichnet:

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Frank Heller / Yussuf Khans Heirat

Autorisierte Uebertragung aus dem Schwedischen von Marie Franzos

Frank Heller

Yussuf Khans Heirat

Roman

M?nchen 1919 bei Georg M?ller

Inhalt

Erstes Kapitel

Lyrischer Prolog 7

Zweites Kapitel

Vorsicht bei Eisenbahnfahrten 21

Drittes Kapitel

Das grosse Hotel 57

Viertes Kapitel

Yussuf Khan, Maharadscha von Nasirabad 82

F?nftes Kapitel

Das grosse Hotel 92

Sechstes Kapitel

Das Loch in der Wand und das Loch im Boden 108

Siebentes Kapitel

Ein Verschwinden mit Nebenumst?nden 143

Achtes Kapitel

Mynheer van Schleetens Erlebnisse 162

Neuntes Kapitel

Yussuf Khans Wiederkehr 187

Zehntes Kapitel

Die Nachwirkung einer tollen Nacht auf F?rsten und Poeten 211

Elftes Kapitel

das seinen Zweck erf?llt, den Leser zu verwirren 239

Zw?lftes Kapitel

Ein Fest und sein Abschluss 256

Dreizehntes Kapitel

Yussuf Khans Heirat 269

Vierzehntes Kapitel

Einfach, Nasirabad 286

Lyrischer Prolog

Held eines Romans, Held einer Folge von Abenteuern -- klingt das nicht wie t?richter Nonsens? Wer glaubt an Romane im wirklichen Leben, wer glaubt daran, dass es noch Abenteuer gibt? Die Abenteuer, sagte man im achtzehnten Jahrhundert, sind vor zweihundert Jahren ausgestorben. Zur Zeit der Renaissance, +da+ gab es Abenteuer!

Sie sprechen heute von Abenteuern, wiederholt man im neunzehnten Jahrhundert, ha ha! Sie entschuldigen schon ... Die Abenteuer sind mit Napoleon ausgestorben, dem leibhaftigen Abenteuer in Fleisch und Blut. Zu Napoleons Zeit gab es Abenteuer. Aber +jetzt+! Nein wirklich, Sie m?ssen schon entschuldigen.

Herrn Allan Kraghs Zeit fiel in das zwanzigste Jahrhundert, das heisst jener Teil seines Lebens, den er wirklich so nennen konnte. Er war n?mlich 1885 geboren; und wenn auch die ersten f?nfzehn Jahre unseres Lebens sp?ter fast immer mit einem Seufzer zu den gl?cklichsten gerechnet werden, ist es zweifelhaft, ob sie w?hrend ihres Verlaufes auch in dieser Weise aufgefasst werden. H?chst zweifelhaft. Ja, warum sollte man Haeckels ber?hmte These vom Leben des Individuums als Resum? des Lebens der Gattung nicht darauf anwenden k?nnen? Genau wie es f?r die meisten Menschen ein Glaubensartikel ist, dass alles Romantische sich zur Zeit Roms, zur Zeit der Renaissance, zur Zeit der Revolution zugetragen hat und auf jeden Falls jetzt, seit der eigene kleine Privatlebensbetrieb des Betreffenden begonnen hat, so ferne und tot ist, wie ein geologisches Zeitalter -- genau in derselben Weise denkt man mit dreissig Jahren an die Zwanzig zur?ck , mit F?nfzig an die Dreissig, und ?berhaupt die ganze Zeit, seit man lange Hosen oder R?cke zu tragen bekommen hat, an die unaussprechlich fr?hliche, spannende, romantische Kindheit, die jetzt tot und begraben ist, und nie zu einem armen Teufel wiederkehrt, der in einem grauen, uninteressanten Alltagsleben verk?mmern muss.

Und dabei sind die ganze Zeit die Abenteuer da, f?r den, der sie zu finden weiss. Sie sind ?berall da, wie Sonnenschein und Regen, aber im Gegensatz zu diesen mehr oder weniger ungleichm?ssig verteilt auf Gerechte und Ungerechte. Es gibt Individuen, in deren Leben die Abenteuer sich geradezu h?ufen, ohne dass sie eigentlich etwas daf?r k?nnen, und es gibt andere, die in die Grube fahren, ohne dass ihnen ein Abenteuer begegnet ist. Wer weiss? Vielleicht begegnet es ihnen dort!

Dass Allan Kragh Abenteuer erlebte, lag sowohl an ihm selbst wie an den Umst?nden, deren Verlauf wir in K?rze skizzieren wollen. Sein Dasein begann so uninteressant als nur m?glich; denn was ist uninteressanter als ein junger Mann, dessen Leben im Alter von einundzwanzig Jahren schon Punkt f?r Punkt arrangiert vor ihm liegt, wie ein Konzertprogramm? Zuerst ein Einzugsmarsch: einige flotte Studienjahre; ein Walzer: eine bessere Verlobung; Stimmungsst?ck: die Ehe beginnt, und so weiter bis zum Schlussmarsch hinter dem Sarg. So sah es aus, als sollte Allan Kraghs Leben sich gestalten, und dann kam von dem urspr?nglichen Programm eigentlich nur der Einzugsmarsch zur Ausf?hrung.

Herrn Allan Kraghs Studien interessieren uns nicht im besonderen Grade. Schon zur Zeit M?cenas' gab es solche, die Freude daran hatten, den olympischen Staub der Rennbahn mit dem Rade aufzuwirbeln; andere wiederum, die gr?sseres Interesse daran fanden, in wechselndem Metrum den von K?nigen herstammenden M?cenas zu preisen. Allan Kragh zeigte sich bald von der erstgenannten dieser beiden T?tigkeiten gefesselt; er wirbelte recht viel Staub auf seiner akademischen Rennbahn auf, w?hrend Personen seiner Umgebung, ohne seine Genealogie von so hohem Ursprung wie die M?cenas' abzuleiten, ihn doch als geeigneten Gegenstand f?r Huldigungsoden erkannten und ihn ihren Schutz und Schirm nannten.

Was sagt doch der Dichter von einem achtj?hrigen rauschenden Gelage? Allan Kragh brachte es nicht weiter als bis zu sechs Jahren an der Universit?t, aber dass diese von rauschenden Festen erf?llt waren, h?tte nur ein sehr weitgehender J?nger Zenos bezweifeln k?nnen. Jedenfalls nicht die Kellner der Universit?tsstadt oder ihrer Umgebung, auch nicht die Kellermeister, auch nicht die Schneider. Und schon gar nicht die Bank, wo seine F?nfzigtausend standen und sich nicht nur hartn?ckig weigerten, sich zu verzinsen, sondern vielmehr eine unheimliche Tendenz zeigten, zum Kassagitter hinauszurutschen.

Schon in seinen ersten Studienjahren lernte er Hermann Bergius kennen, der der Feldmarschall bei den Feldz?gen von Allans sechsj?hriger Glanzzeit wurde. Hermann Bergius war ein sp?tgeborener Spr?ssling der grossen Freibeuterf?hrer; die verweichlichten Zeiten hinderten ihn, gleich diesen mit dem Schwert zu k?mpfen und sich zu bereichern; er stritt deshalb mit der Zunge. Jahr um Jahr war vergangen, eine Generation war der anderen an der Universit?t gefolgt, der ungest?me Strom der Zeit war vorbeigebraust, und jede neue Generation fand Hermann Bergius da, wo er, wenn nicht tausend, so doch f?nfzehn runde Jahre gestanden hatte, den Blick, zwar nicht in den tr?ben Strom der Zeit, so doch in den des Punsches versenkt. Wie gewisse griechische Philosophen vor Sokrates teilte er den Weg in eine unendliche Anzahl kleiner Teilchen; und so wie jene auf diese Art nachwiesen, dass Achilles die Schildkr?te nicht einholen konnte, bewies Hermann Bergius auf seine Weise, dass die Zeit ihn nie zu erreichen vermochte. Seine Bildung war umfassend, sein Humor ungew?hnlich, sein Appetit unermesslich, sein Durst noch gr?sser; seine F?higkeit, Strapazen und Ausschweifungen gleich gut zu ertragen, des Gr?ssten aller R?mer w?rdig.

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