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Munafa ebook

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Read Ebook: Das Haus in der Sonne by Larsson Carl Jungbeck Gr Nland Ellen Translator

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Ebook has 168 lines and 9405 words, and 4 pages

Die Schuppen fielen mir von den Augen! Bis dahin hatte ich keine Form in mein sogenanntes Talent hineinbekommen, aber jetzt schuf ich, wie ich annehme, gleich ein kleines Meisterwerk.

Denn ich erhielt einen Preis f?r das Bild, ein Kaufangebot vom franz?sischen Staat und durch Vermittelung meiner Freunde Birger und Pauli wurde es telegraphisch an Pontus F?rstenberg verkauft.

F?r das Geld kaufte ich mir eine Uhr, und f?r das, was ?brig blieb, fuhr ich nach Hause und verheiratete mich. -- --

Karin war schon seit vielen Monaten zu Hause, um die Handt?cher zu s?umen. Und da wurden wir in den Kirchen aufgeboten -- und der Freier kam nicht. Die Frist war fast verstrichen, und es wurde fraglich, ob das Aufgebot nicht wiederholt werden m?sste.

Aber endlich kam ich in gewaltigem Staat und herrlicher Pracht, mit goldener Uhr, blauer Weste und ebensolchen Beinkleidern.

Mein Schwiegervater, ein Kaufmann, warf mich heraus, weil er glaubte, ich sei ein Handlungsreisender, und diese Menschensorte war ihm verhasst; aber ich klammerte mich fest an den T?rpfosten und sagte, wer ich sei. Ungern liess er mich verweilen.

Wenn ich jetzt das Bild dieses jungen einf?ltigen M?dchens betrachte, ist es mir unbegreiflich, wie ich mich in so eine verlieben konnte.

Aber das kam wohl daher, dass ich damals selbst noch jung und dumm war.

Gewiss hatte sie schon zu jener Zeit ein wenig Lieblichkeit an sich, und im ?brigen w?hlt man seinen Lebenskameraden wohl immer ,,nach Gef?hl". Aber, wenn ich diese Karin mit jener vergleiche, f?r die ich jetzt noch, nach fast zwanzigj?hriger Ehe schw?rmen kann, dass ich fast verr?ckt werde: Ja dann.

Von Jahr zu Jahr wird es hiermit schlimmer.

Die Altertumsforscher verwundern sich so, wenn sie finden, dass die von den M?nnern am heissesten geliebten Frauen stets im Alter zwischen vierzig und sechzig Jahren standen.

Ich verstehe das so gut. Karin ist jetzt dreiundvierzig Jahre alt, und wenn sie sechzig wird, ist meine Liebe wahrscheinlich l?stig.

Weil dann noch die Eifersucht hinzukommt.

Es ist mir doch noch in dunkler Erinnerung, dass sie niedlich war. --

Und dass ich mein junges Weib im Brautstaat auf das Fleckchen Erde hinstellte, wo ich mich zum ersten Male im Leben gl?cklich f?hlte, und wo sich die ersten gr?nen Sprossen an der bis dahin siechen Pflanze meiner K?nstlerbegabung zeigten, in Laurents Garten in Gr?z-par-Nemours Dep. Seine und Marne, das wird Euch sicher verst?ndlich sein.

Aber in der Nacht klang unter unseren Fenstern das schwedische Quartett: ,,Welche Blitze aus den Augen Brunhildens ..." und auf mir ruhten Karins dunkle ernste Kuhaugen ...

Gott gab mir mein liebes Weib Karin. Und sie gab mir die kleine Suzanne. -- Mein Leben war jetzt ebenso licht und freudig wie der Haarschopf der Kleinen.

In einer Ecke des Ateliers stand versteckt das Randst?ck eines kassierten Bildes, welches ich einst im Verdruss in St?cke geschnitten und unter Freunde und Bekannte verteilt hatte. Aber ein St?ck behielt ich selbst. Als bitteres Andenken. Unter anderem war ein Rokokostuhl darauf gemalt. Darauf kleckste ich das Bild des kleinen lachenden W?rgels, festgehalten von ihrer Mutter.

So setzte ich diesen lichten Punkt auf einen Hintergrund von Sorge, als Ausdruck jubelnden Gl?ckes!

In Paranthese.

Es ist wieder einmal Schriftstellerwetter. Zum Malen taugt er nicht, dieser Sommer 1902. Das heisst, es geht schon stark dem Sp?therbst zu.

Es giesst, und die ganze Natur macht den Eindruck einer nassen Kompresse. Dennoch finden wir es herrlich, ?ber die Wiesen zu wandern, weich auf dem schwankenden Moos, wenn es unter den F?ssen schwipp, schwapp sagt. Man geht der Nase nach, den Bach entlang, man schl?rft die neblige Luft, welche anscheinend die Lungen vom Staube rein w?scht, in sich hinein. Und, denk einmal an, keine M?cken und Schnaken, man kann sich ganz ungest?rt seines Lebens freuen.

Und keine Vereine und dergleichen ?berfl?ssigkeiten, erfunden von dem m?nnlichen Teil der Bev?lkerung, welcher all' dieses als Ausrede gebraucht, um sich in Kaffeeh?usern und Gasth?fen festkneipen zu k?nnen.

Jetzt werde ich die Schuhe wechseln, in die H?tte hineinschl?pfen und von mir und den Meinen schreiben! Wenn ich doch wenigstens, wie ein richtiger Schriftsteller, zusammenl?gen d?rfte, soviel ich Lust h?tte. Aber hier bin ich beauftragt, Euch alle meine kleinen Familieninterieurs auf die Nase zu h?ngen. Abgesehen von der verdammten M?he, bedenkt doch meine pers?nliche Sch?chternheit ...

Ulf und Pontus.

In einer Oktobernacht, nachdem ich eine Stunde geschlafen hatte, wurd' ich um eins geweckt, und Karin sagte mit einem leidenden L?cheln: ,,Mein armer Junge, ich h?tte es Dir so gern geg?nnt, etwas zu schlafen, aber Du wirst wohl Madame Chose holen m?ssen".

In jener Zeit arbeitete ich am eifrigsten an meinem Triptychon, hatte Modelle f?r das Gem?lde von fr?h 8 Uhr bis nachmittags 5 Uhr, und f?r die Skulpturen von 8 bis 12 Uhr abends, so dass ich wirklich abgearbeitet war.

Aber dieses war doch ein Beweis daf?r, was f?r eine tapfere Seele meine Frau ist, und das wollte ich hier nicht unerw?hnt lassen. Eine Stunde sp?ter fand sich der Junge ein.

Ich nannte ihn vor ?rger auf der Stelle Robert, weil ich am selben Morgen von jemanden diesen Namen mit der Bemerkung, dass er h?sslich sei, hatte nennen h?ren.

~Ulfs~ Name ~tr?umte~ ich. Obgleich damals statt seiner, seine Schwester Suzanne ankam: ~Selbst~ kam er erst zwei Jahre sp?ter.

Ob diese Jungens irgendwelche milit?rische Veranlagung besitzen, wird sich zeigen, wenn ,,jemand unseren Felsen zu nahe kommen sollte". Ich f?r meine Person hoffe, dass sie tapfer in und durch das Leben wandern werden, um einmal, wenn der Zeitpunkt da ist, dem Tode mit Ruhe ins Auge schauen zu k?nnen. Ich erinnere sie an die Worte unserer heidnischen Vorfahren:

~Es gibt nur ein Ungl?ck, und das ist die Schande.

Kersti ist das liebensw?rdigste kleine Kind, welches es gibt. Wenigstens kann man sich kein braveres denken. Sie ist immer vergn?gt und langweilt sich nie, ganz gleich, ob sie mit Kameraden oder Geschwistern spielt oder ob sie allein ist. Vor einigen Jahren war sie zart und durchsichtig. Wenn sie uns damals weggerafft w?re, h?tten wir das ganze nat?rlich gefunden und wir w?ren davon ?berzeugt gewesen, dass sie bei der Jungfrau Maria als Hofdame einherginge. Denn ein solch' kleines Juwel zu entbehren h?tte selbst das Himmelreich sich nicht leisten k?nnen. Alles, was sie in die H?nde bekommt, wird ein Spielzeug. Und oft redet sie in Reimen und Versen.

Brita und ich.

So, jetzt wurde ich der Kleinen habhaft und zuf?llig gerieten wir vor den Spiegel. Welch' ein Motiv! Ohne Brita erst los zu lassen, ordnete ich eine Staffelei, langte mir ein Papier und ergriff eine Feder.

Und, ha, ha, ha, wie fand es Brita lustig -- die ersten f?nf Minuten. --

Die ?brige Zeit der Sitzung, welche acht Tage dauerte , schrie sie aus Leibeskr?ften.

Denkt Euch, mit dieser kleinen Wildkatze, heulend, an den Haaren ziehend, und Fusstritte austeilend, und bei alledem mit Hand und Auge sicher die Linien mit Feder und Tusche ziehen zu sollen. Ja, ja, Ihr!

Und dann noch mein linker Arm, der geradezu wie gel?hmt wurde! Dieses war ein Rekord in seiner Art.

Wenigstens meiner eigenen, bescheidenen Meinung nach.

Ferienaufgaben.

Das Bild hat wohl bald eine ~historische~ Bedeutung, denn ich bin gewiss, dass unser jetziger Kultusminister, der fr?here Rektor meiner Jungens, diese Unsitte abschaffen wird.

Sieh diesen armen Jungen, Pontus, an, der hier sitzt und sich zu den V?geln hinauslehnt und dem der Fliederduft in die Nase zieht, ihm zurufend: Komm hier heraus!

Als ich mich soeben Pontus gegen?ber gross tat, dass ich in diesem Buche so in verschmitzter Art f?r die Abschaffung der Ferienaufgaben eintr?te, antwortete er trocken: ,,Einen Menschen einen halben Sommer hindurch mit Modellsitzungen zu qu?len, m?sste auch gesetzlich verboten werden!"

Jetzt ist er schon weit draussen auf dem Hof.

Es ist nicht der M?he wert, mit solchen Schlingeln Mitleid zu f?hlen!

Apfelbl?te.

Wenn man doch jetzt Dichter w?re. Dann k?nnte man sich der Sache schnell entledigen. Sicher ist, dass ich in Prosa nicht mehr daraus zu machen vermag, als was Ihr mit eigenen Augen auf dem Bilde seht.

Aber mein allerfeinster Instinkt l?sst es mich ahnen, wie die Versf?sse im Takt mit Lisbeths kleinen Beinen und allen andern um den kleinen Apfelbaum herumtanzen w?rden. Und wenn wir so eine Weile getanzt h?tten, w?rde sich die ganze Welt um uns im Kreise drehen! Heissa! Sie k?nnte es nicht lassen!

Das Fr?hst?ck der Siebenschl?ferin.

Aber wie sieht sie verweint und h?sslich aus, meine kleine s?sse Kersti! Ist es vielleicht, weil Esbj?rn auf ihrem Hut Rad gefahren ist?

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