Use Dark Theme
bell notificationshomepageloginedit profile

Munafa ebook

Munafa ebook

Read Ebook: Aus dem Leben der Antike by Birt Theodor

More about this book

Font size:

Background color:

Text color:

Add to tbrJar First Page Next Page

Ebook has 1217 lines and 61595 words, and 25 pages

en Augen bisher v?llig entzog; es wird die M?glichkeit vorausgesetzt, dass damals ein Kriegsmann in offenbar h?herer Charge einen solchen furchtbaren Kampf wirklich zu bestehen hatte. Schlimmer aber noch eine Szene in den Satiren des Lucilius; leider sind uns auch diese Satiren nur in d?rftigen Fetzen erhalten. Auf alle F?lle erkennen wir, dass sich da irgend jemand bei dem Dichter einschmeicheln will, und was tut er? Es heisst: ,,Als der Kerl mich sieht, strahlt er mich an, dann t?tschelt er mich mit der Hand, f?ngt an, mir den Kopf zu krauen und sammelt die L?use." Da haben wir Alt-Rom. Da haben wir noch echtes, ungebadetes Leben. Auch in der Plautus-Kom?die ,,Vidularia" wurde etwas ?hnliches erz?hlt. Und in solcher Hilfe zeigte sich also die Liebensw?rdigkeit der Menschen. Einer hilft dem andern. Nicht anders machen es ja die Affen; nicht anders machen es aber auch die Leute noch heute im sonnigen Neapel, auf offener Strasse, in Neapel, das seine antiken Volksb?der leider seit langem verloren hat.

Ich bemerke noch, dass jene altr?mischen Lustspieldichter, die ich erw?hnte, zwar ihren Stoff vielfach von den griechischen Dichtern entlehnt haben; aber solche Einzelz?ge trugen sie nach freiem Ermessen hinein. In den griechischen Vorlagen stand sicher davon nichts; daher bietet uns auch der feinste der r?mischen Komiker, Terenz, nichts derart; er folgte am treuesten den griechischen Originalen.

Mit den Ackerknechten zu Sullas Zeit stand es begreiflicherweise noch nicht besser als in den Verkehrskreisen des Lucilius. Sulla ist es, der den Stadtr?mern drohend von dem Bauer erz?hlt, den bei der Arbeit die L?use bissen. Zweimal liess der Mann geduldig den Pflug stehen und suchte seinen Kittel sorgsam nach ihnen ab; als sie ihn dann aber noch weiter bissen, schmiss er den Rock ins Feuer. Sulla will sagen: so ist Rom der Rock, den ich trage, ihr R?mer seid die schmarotzenden Kerfe mit dem Saugr?ssel, die ihn bev?lkern; verbrennen werde ich Rom, wenn ihr nicht aufh?rt mich zu plagen.

In der Umgegend Neapels, da spielt nun aber auch der satirische Roman des Petron, und damit stehen wir in der Zeit der Hochkultur, in der Zeit des Kaisers Nero. Beim Gastmahl des h?chst ordin?ren Geldmannes Trimalchio sind auch ein paar Leute aus dem niedrigsten Volke zu Gast, die unendlich plebejische Reden f?hren. Da steht auch ein Satz, der uns an den bekannten biblischen Satz vom Splitter und Balken im Auge erinnert; es werden dabei die gemeine Laus und die grosse Schaflaus unterschieden, und der Kerl sagt also: ,,Am andern siehst du die Laus; die Schafslaus, die du selber hast, siehst du nicht!" . So etwas war also damals in S?ditalien m?glich, wo auch gerade die Schafzucht besonders bl?hte. Wohlgemerkt aber steht dort diese Wendung nur als Sprichwort und bildlicher Ausdruck, ganz so wie wir den Splitter und Balken im Auge nicht w?rtlich nehmen, und es wird bei Petron nicht etwa vorausgesetzt, dass Trimalchio's G?ste auch von jenen Tieren behaftet waren.

Es bleibt noch Kaiser Julian, der im 4. Jahrhundert n. Chr. lebte, und damit n?hern wir uns der geheiligten Majest?t selbst auf dem Thron der Welt. In seiner Satire ?ber das Barttragen tut dieser Kaiser so, als h?tte er wirklich h?chstselbst L?use im Bart. Um sich den weichlich verw?hnten Grossst?dtern in Antiochia, die ihn ohnedies hassen, noch grauenhafter zu machen, sagt er das. Das ist bizarr; der Mann ist greller Ironiker, und wir brauchen seine Versicherung ganz gewiss ebensowenig ernst zu nehmen wie das, was wir im Petron lasen.

Ordin?res Volksleben geben uns endlich vielfach auch die sp?tlateinischen ,,Glossare", lexikalische Sammlungen, die heute im Abdruck reichlich vier B?nde f?llen. Da sehen wir endlich auch noch gelegentlich den ~pediculus~ und den ~pediculosus~ mit verzeichnet. Das geh?rte zu Vollst?ndigkeit solcher W?rtersammlungen. Aber ein Schimpfwort, das unserem ,,Lausbub" oder ,,Lausekerl" entspr?che, hat der R?mer nie gebildet; auch der Grieche nicht. Es muss an Anschauung gefehlt haben; sonst h?tte die reiche und unverbl?mte Sprache des Altertums sich solches Kraftmittel, die Verachtung auszudr?cken, gewiss nicht entgehen lassen.

Lassen wir also jene abenteuerlichen Krankheitsberichte ganz beiseite. Aus alledem aber erkl?rt es sich nun endlich auch, dass die Griechen die ihnen so fremd gewordene Insektenplage gelegentlich an ausw?rtigen, barbarischen V?lkern als Merkw?rdigkeit hervorhoben; es geschieht wiederum offenbar mit Erstaunen und Entsetzen.

Als der edle Grieche Phalanthos aus seiner sch?nen Heimat auswandern muss, ?berf?llt ihn in der Fremde, im ,,Elend", diese Plage; seine Frau aber ist mit ihm, nimmt ihn auf den Schoss und s?ubert ihm das Haupt. So erz?hlte die Sage. Dann aber meldet sich der alte Ethnograph Herodot zum Wort. Die ?gyptischen Priester, so erz?hlt er, sind reinlicher als die sonstigen ?gypter und treiben es darin bis zum ?ussersten; sie bescheren sich den ganzen K?rper, jeden dritten Tag, damit keine Laus noch anderes Ungeziefer sich einfinde; auch die leinenen Kleider, die sie tragen, sind immer frisch gewaschen; und von einem anderen, unkultivierteren afrikanischen Volksstamm erz?hlt Herodot: ihre Weiber waschen sich die Haare, und wenn eine von ihnen von einer Laus gebissen wird und sie erwischt, so beisst sie sie zun?chst aus Rache wieder und beisst sie tot, bevor sie sie wegwirft. Die griechischen Geographen aber, Strabo voran, die die Gegend n?rdlich der Krim und des Asowschen Meeres beschreiben, verzeichnen da ein Volk, das von den Griechen kurzweg die ,,+L?usefresser+", die Phtheirophagen, genannt wurde. Wegen ihrer Ruppigkeit und ihres Schmutzes hiessen sie so, wie Strabo uns sagt.

Und damit sind wir gl?cklich in +S?drussland+ angelangt. Die ,,Phtheirophagen", so k?nnten auch jetzt noch die S?drussen heissen! Schon um die Zeit vor Christi Geburt war es im Don- und Wolga- und Dnjeprgebiet nicht anders, als es jetzt ist. Ja, wir d?rfen voraussetzen, dass diese Spezialit?t auch damals schon bedeutend weiter nach Norden und bis in die Gegend von Warschau, von Pinsk und Minsk reichte. Auch unsere Feldgrauen in Polen und Littauen redeten ja mit Hohn und Ingrimm von den ,,L?usefressern", als h?tten sie den Ausdruck aus Strabo genommen. Die L?use, die dort in den Kriegsjahren unter uns?glicher Pein und Beschwerde von unseren braven deutschen Kriegern gefangen wurden, sind ein z?hes Geschlecht, von uraltem Adel, dessen Ahnen schon in den alten Geschichtsb?chern der Griechen verzeichnet stehen. Es erben sich Gesetz und Rechte, es erben sich auch der L?use Geschlechter wie eine ewige Krankheit fort.

Und dazu kommen noch die Serben. Ich sehe eben ein pr?chtiges Bild in der ,,Jugend", 1916, Nr. 5; es ist von A. Schmidhammer gezeichnet. Die fl?chtigen Serben sind auf Korfu gelandet; im Garten des kaiserlichen Achilleions steht dort die Statue des herrlichen jungen Achill; ein alter, m?de gehetzter Serbe schl?ft zu F?ssen der Statue ein, und die L?use krabbeln nun von dem ungewaschenen Kerl aus gierig am Bein des hohen Griechenhelden hinan, der sich ganz befremdet an den glatten Schenkel fasst und seine erhabene Gestalt zu der niedrigsten aller Untersuchungen herunterb?ckt. Modernes Slawentum und klassisches Altgriechentum! Da haben wir den Gegensatz im Bilde!

Wohl uns Deutschen, dass wir uns sagen k?nnen: unser deutscher Soldat ist der saubere Erbe jener alt-hellenischen Kultur, die das Leben erst lebenswert machte. Krieg allen Phtheirophagen! Es lebe im Deutschen das Griechentum! Mit keinem besseren Schlachtruf k?nnte ich diese meine Betrachtung schliessen.

Der Mensch mit dem Buch.

Oft haben im Leben der V?lker handwerksm?ssig mechanische Erfindungen von der gr?ssten Unscheinbarkeit die gr?sste Tragweite f?r den Aufstieg der Kultur gehabt. Prometheus, der das Feuer vom Himmel holte, ich meine: der Mann, der den ersten Funken aus dem Stein schlug, er stellte die Menschheit auf einen anderen Boden; dasselbe tat der Mann, der das erste Schiffssteuer erfand und die erste Meerfahrt wagte -- oder der andere, der zuerst aus dem Bergwerk das Eisen holte und es schmieden lehrte: sie ?nderten das Wesen der Menschheit. Nicht minder denkw?rdig ist aber auch der namenlose Erfinder des ersten Buches, des Buches, das -- wie das Schiff -- Transportmittel, und zwar das wertvollste Transportmittel ist, da es das kostbarste aller G?ter, das Geistes- und Gedankenleben der V?lker, das menschliche Erinnern von Land zu Land und von Jahrhundert zu Jahrhundert tr?gt. Auch das Buch geh?rt im Hochtrieb der Welt zu den wichtigsten Hilfen und ist als solche noch lange nicht genug gefeiert worden.

Ich meine das Buch, das sich +vervielf?ltigen+ l?sst. Das gilt nicht von den Backsteinbibliotheken der alten Babylonier; es gilt vom Buch der ?gypter und der Griechen.

Die erste Offenbarung des Griechentums war +Homer+; aber Homer war f?r die Griechen nicht der Erfinder des Buches. Er hatte es noch nicht. Es ist wichtig, dies klarzustellen, und damit muss ich beginnen.

Der Naive denkt sich den alten Homer, wie er dasitzt und die 48 B?cher der Ilias und Odyssee dichtend niederschreibt. Auch neuerdings machen sich solche naive Vorstellungen wieder geltend, aber sie widersprechen auf alle F?lle den offen liegenden Tatsachen. Homer kannte die Schrift, allerdings. Einen Brief auf der Schreibtafel erw?hnt er selbst einmal bei Gelegenheit des Abenteuers des Bellerophon. Es ist der Geheimbrief, der den Tod des ?berbringers fordert. Aber die Tafel ist kein Buch, von dem ich rede. Wer dem Homer das Buch in die Hand gibt, kann ihm auch die Brille aufsetzen; das eine war seinerzeit noch ebenso fremd wie das andere. Andernfalls h?tte er ja auch in Prosa schreiben k?nnen und die Sache viel leichter gehabt; denn sobald das ,,Buch" bei den Griechen wirklich auftaucht, wird Sage und Geschichte sogleich planvoll in Prosa niedergeschrieben.

Alle Poesie der Urzeiten geht im Vers einher, und der Zweck des Verses ist da ?berall Ged?chtnishilfe, die deshalb n?tig ist, weil das Buch fehlt. Eben dazu, zur Hilfe des Ged?chtnisses dient aber obendarein auch das auffallend Typische in der epischen Sprache, nicht nur in dem ,,~tondapameibomenos~" und tausend anderen st?ndigen Einf?hrungsformeln, die sp?ter zur Parodie einluden, nicht nur in den ewig gleichen und festklebenden Schmuckw?rtern wie dem ,,im Donnergew?lk Zeus", sondern auch in der Repetition ganzer Abschnitte, die so weit geht, dass man meint, Homer pl?ndert sich selbst aus.

Der gute Dichter kommt uns sogar selbst zur Hilfe; denn er l?sst in seiner Odyssee selbst den S?nger Demodokos auftreten, der da ganz in homerischer Weise von Heldendingen erz?hlt; aber Demodokos ist blind und ist ohne Buch, er kann also nicht lesen und muss lediglich seinem eigenen Geist und Ged?chtnis vertrauen. In Demodokos zeichnet sich uns Homer, und nun bedeutet gar der Name ,,Homeros" selbst den ,,Blinden", nichts anderes. Das sollte Zufall sein? Ilias und Odyssee, die langen Epen sind Blindenpoesie.

Wir besitzen eine alte Biographie des Homer; darin steht: der Dichter hiess urspr?nglich Melesigenes; er wurde blind und deshalb, als er in Kyme war, Homer genannt; denn in Kyme nennt man die Blinden ,,Homere".

So ist der Dichter denn auch in der griechischen Plastik, die sein Portr?t formte, von Anfang an deutlich als Blinder dargestellt worden. Das entsprach schon seinem Namen; es war nicht anders m?glich.

In primitiven Zust?nden sind die blinden Leute auch sonst h?ufig die Tr?ger der Poesie und des Volks- und Heldengesangs; sie sind die Vortragenden auf den M?rkten und Gottesfesten. Schon das deutsche Mittelalter ist Zeuge; denn da heisst es: ,,so singent uns die blinden". Ebenso erscheinen sie auch bei den Serben; die lebendigste Anschauung aber gibt, was ich ?ber die Balladendichtung in Palermo lese. Da bestand noch in neuester Zeit und besteht vielleicht noch jetzt eine Kongregation der Blinden, 30 Mitglieder stark, von denen die einen nur vortragen, die anderen aber Neues erfinden; heiliger Ernst ist es ihnen dabei. Von Kindern lassen sie sich f?hren, wenn sie auftreten. Schon im Jahre 1661 ist diese Blindengilde dort gegr?ndet worden. Was sie aber singen, sind Banditengeschichten von Testalonga, Fradiavolo, Tabbuso und Zuppa. Das sind die Achill und Odysseus, die Helden dieser sizilianischen ,,Homere".

Dass es nun auch bei den Griechen jener alten Zeiten mehr als einen ,,Homer", d. h. mehr als einen blinden S?nger gab, ist zweifellos. Es war offenbar auch bei ihnen ebenso wie bei den Deutschen, den Serben und den Leuten in Palermo der allgemeine Beruf des Blinden, der sonst keine Besch?ftigung hat, zu singen und Geschichten zu ersinnen. Man braucht nur den blinden Demodokos neben den Dichter des homerischen Apollohymnus, der sich sogar selbst den ,,blinden Mann" nennt, zu halten, um das einzusehen.

Wollen wir nun gleichwohl ansetzen, dass die blinden Berufsdichter, auf die Ilias und Odyssee zur?ckgehen, doch auch schon Schreibergehilfen hatten, die die neuen Ges?nge entweder sogleich oder bald hernach schriftlich sicherstellten, so waren, wenn wir genau zusehen, gegen 500 Schreibtafeln n?tig, um die etwa 28000 Zeilen der beiden Epen aufzunehmen. An eine Wahrung der Texteinheit war dann also schlechterdings nicht zu denken; sie war vollst?ndig zertr?mmert und eine chaotische Verwirrung der vielen hundert Holzt?felchen die fast unausbleibliche Folge.

Homer ist sonach in jedem Fall der Mensch ohne Buch. Im Verfolg soll dagegen vom Menschen mit dem Buch, wie ihn das Leben zeigte und die Kunst der Alten ihn dargestellt hat, die Rede sein.

Woher das Buch nehmen? Der Boden Griechenlands selbst war an vegetabilischen Erzeugnissen zu arm oder das praktische Genie der Griechen war nicht entwickelt genug, um das ,,Papier" zu erzeugen, durch das allein ein Buch erm?glicht wird, das sich f?r literarische Zwecke eignet.

Die Schrift war allerdings l?ngst da. Man zeichnete sich ein Bild an die Wand und verstand sich. Nichts war nat?rlicher. Dann k?rzte man das Bild zu andeutenden Linien ab, und der Buchstabe war fertig. Einen grossen Fortschritt bedeutete es, als der Grieche die Silbenschrift des Orients, die den Vokal nicht ausdr?ckt, zur Buchstabenschrift, die jedem Einzellaut im Wort gerecht wird, verfeinerte. Das war die erste grosse grammatische Leistung des Griechentums im Dienste der Phonetik. Aber worauf schreiben?

An Schreibfl?chen fehlte es nicht. Man ritzte die Gr?sse oder Anweisungen, die man auf dem Herzen hatte, in die Haust?ren oder in den Baum am Weg oder in die n?chste Felsenwand. An den Grenzen der Feldfluren standen oft ?lb?ume: in ihre Rinde grub der Eigent?mer regelm?ssig den Grenzvermerk . So bekamen auch Sklaven und Vieh Zeichen eingebrannt, damit man wusste, wem sie geh?ren; man t?towierte gelegentlich den ganzen Menschen, schon damals. Staatsgesetze aber grub man schon fr?h in die glatten Aussenw?nde der Tempel oder unmittelbar in die hohe Einfassungsmauer, die den Richtplatz umgab. Gr?ber wurden mit beschriebenen Steinplatten versehen. Sollte aber der Text transportabel sein, so griff man zum Fell, zur Kuhhaut, lieber noch zur rollbaren Bleiplatte und zur Holztafel. Die handliche kleine Holztafel hat sich der Grieche endlich fr?h mit Wachs ?berzogen, und er begann im Wachs zu schreiben, ein Merkmal der Verg?nglichkeit: denn aus dem Wachs liess sich die Schrift gleich immer wieder hinweggl?tten.

Was n?tzte das aber den Dichtern, die unmittelbar auf Homer folgten und in ihren Versen nun auch -- anders als er -- mit ihrem eigenen Ich kr?ftig hervorzutreten begannen? Die erste Elegie entstand, das erste Streitgedicht des +Archilochos+, das erste Chorlied, das +Alkman+ kunstvoll gestaltete. Wie sollten diese M?nner ihren Text sichern? Was sie dichteten, hatte immer nur geringen Umfang; sie legten davon eine einmalige Niederschrift im Tempel nieder; das war die einzige Sicherung: das Werk sollte nicht untergehen. Die Tempel sind im 7. Jahrhundert v. Chr. die alleinigen Archive f?r solche Poesien gewesen. Vervielf?ltigung durch Abschrift aber gab es noch kaum, und die Ver?ffentlichung geschah lediglich durch m?ndlichen Vortrag. Auch diese M?nner harrten immer noch auf das ,,Buch".

Das gilt auch vom +Hesiod+. Von Hesiod besitzen wir die ,,Theogonie" und die ,,Werke und Tage". Wer aber diese beiden Werke liest, der staunt ?ber den Mangel an Ordnung und Plan, die h?ufige Zusammenhangslosigkeit des Inhalts. Dabei ist jedes derselben doch nur etwa 1000 Zeilen stark. Der Schaden kann sich nur daraus erkl?ren, dass der Text, wie das vorhin Gesagte ergibt, urspr?nglich auf etliche kleinere Schreibfl?chen verteilt war. Erst nachtr?glich k?nnen die Teile in einem ,,Buch" zusammengestellt worden sein. Daher die Uneinheitlichkeit. Wir h?ren von einem uralten Exemplar des Hesiod auf Blei, das sich auf dem Berg Helikon anscheinend gegen Witterung ungesch?tzt bei der ber?hmten Quelle, der Hippokrene, befand. In diesem Blei haben wir eine wertvolle Probe des Urzustandes des griechischen Schreibwesens. Dass aber der Text der ,,Werke und Tage" auf dem Blei vollst?ndig stand, ist kaum zu glauben. Denn unz?hlige antike Bleirollen sind gefunden worden, und sie enthalten immer nur ganz geringe Textumf?nge und wohl kaum mehr als 50 Zeilen.

Wie sollte nun gar in der Folgezeit des grossen Thukydides Prosawerk vom Peloponnesischen Krieg, wie sollte Platos Staat m?glich sein? Das ,,Papier" war schreiendes Bed?rfnis, und es fand sich nicht.

Es handelt sich nicht um Lumpen- oder Hadernpapier, erst recht nicht um unser modernes Holzpapier. Vielmehr aus dem Mark des Nilschilfs wurde das Material, das man +Charta+ nannte, in langen Fahnen kunstvoll hergestellt, und zwar geschah das dort schon seit Jahrtausenden. Die ganze schreibselige Kultur der ?gypter beruht eben hierauf, auf der Charta. In dichten Schichten liegen in ?gypten noch jetzt die beschriebenen Papyrusmassen unter dem sandigen Erdboden und werden heute ausgegraben, fast so, wie man bei uns die Steinkohlen gr?bt; oder die stummen Mumien sind darin eingewickelt, und ganze Kisten voll gehen davon allj?hrlich nach Europa , um in den Bibliotheken und Museen von Oxford, London, Berlin, Wien, Paris, Florenz, Genf, Strassburg aufgerollt, entziffert, studiert zu werden.

Neidisch hatte das enge Pharaonenland dies herrliche Papier der Welt so lange vorenthalten. Das Schreiben darauf war des ?gypters besondere Wollust. Millionenmal haben jene Leute sich, vielfach auch gerade die vornehmsten W?rdentr?ger des Nillandes, in schreibender Stellung hockend, statuarisch oder im Relief abbilden lassen, oft ganze Gruppen, die nach +Diktat+ schreiben, also im Begriff sind, einen Text zu +vervielf?ltigen+.

Jetzt endlich hatten die Griechen also ein Buch gewonnen, das sich in der Tat leicht hundertfach vervielf?ltigen liess. Der Grossbetrieb konnte einsetzen: Abschriften der besseren Werke in beliebiger Anzahl, Buchverkauf, Buchhandel.

Und so beginnt eben jetzt, im 6. Jahrhundert, wirklich die griechische Prosaschriftstellerei, die schlechthin das Buch voraussetzt, da Prosa sich nicht nach Art eines epischen Gedichtes auswendig lernen l?sst. Aber auch die griechische Dichtkunst ver?nderte nun sogleich ihr Wesen und bereicherte sich wunderbar; denn auf einmal entsteht jetzt die grosse Lyrik, und es entsteht die Trag?die, Oratorium und Oper; d. h. auch die Musik kann sich jetzt pl?tzlich auf das reichste entwickeln. Das Wesen der griechischen Musik erkennen wir an den Versmassen. Kunstvolle Versmasse werden jetzt m?glich, eine Rhythmik mit mannigfachem Wechsel der Taktarten, die ohne sorgliche Niederschrift des Textes und auch der Musiknoten nicht denkbar war. Ich nenne nur den grossen +Stesichoros+, der jetzt -- um das Jahr 600 beginnend -- auf Sizilien seine gewaltigen, ausgedehnten, halbdramatischen, oratorienartigen Chordichtungen schreibt, und +?schylus+, der in Athen bald danach die Trag?die schafft. Auch diese Offenbarung des griechischen Kunstgenies, die Trag?die, war erst jetzt m?glich. Weiter aber: auch der +Homertext+ wurde nunmehr in der Form, wie wir ihn haben, endlich zum erstenmal in Buchform redigiert und gesichert, und auch dies ist, wie jetzt unbedingt feststeht, in Athen geschehen. Es ist dies das erste unverg?ngliche Verdienst, das sich Athen um die Weltliteratur erworben hat.

Und nun taucht auch +Herodot+, der Vater der Geschichte, vor uns auf. Herodot und andere seinesgleichen schreiben jetzt in Prosa die Sagengeschichte und Staatengeschichte ihres Landes, +Anaxagoras+ und andere Philosophen vor ihm ihre k?hnen und ewig denkw?rdigen Entw?rfe ?ber Sein und Werden und die Natur und Entstehung des Alls. Der wundervoll treibende Griechengeist hatte jetzt einen Boden gewonnen, auf dem er bl?hen und wuchern konnte, so wie, wo sich frische Erdkrume bildet, sogleich eine Vegetation entsteht. Plato, Demokrit, Aristoteles erhoben ihre breiten Wipfel. Das Buch erzeugte die Literatur.

Und wie geschmeidig war dies Buch! Federleicht lag es in der Hand. Fliegende Bl?tter hatte man, und wer deren viele zusammenklebte, erhielt eine Fl?che von beliebiger L?nge, die er beschrieb und leicht zusammenrollte. Denn das Buch war nur Rolle. Heftung kannte man nicht.

Und wie fest und klar stand die tief dunkle Schrift auf dem hellen Grunde! Das Papier war weiss, aber nicht blank und warf keine Reflexe: eine Wohltat f?r das Auge. Das Schreiben war jetzt auch kein Gravieren und Ritzen mehr; es war Farbenauftrag. Mit der weichen Feder malte man die Buchstaben. Und das ging rasch. Massenkopien gab es gleich. Buchunternehmer hielten sich ein Sklavenpersonal, das die Kopien nach Diktat schnell genug lieferte; denn leicht konnten so nach Diktat 50 Exemplare auf einmal, 1000 in einer Woche hergestellt werden. Und man kaufte sich jetzt also die Platodialoge oder die Euripidesst?cke, nahm sie auf die Seereise mit und las sie auf dem Schiffsdeck. Der Buchhandel und Versand ging von Athen ?berall hin, nach Sparta, Kleinasien, zu den St?dten des Schwarzen Meeres. Dabei verwahrte man die Rollen in h?bschen Kapseln aus Holz. Auch in der Schule hatte jetzt schon jeder Knabe sein Lernbuch, und der Gebildete konnte sich darin nicht genug tun; er kaufte sich schon lesehungrig alle m?glichen Autoren, Homer, Epicharm, Trag?dien, Schriften ?ber Baukunst, Kochb?cher u. a. zusammen, und vereinzelt entstehen schon wohlgeordnete kleine B?chereien. Sie sind vorl?ufig nur Privatbesitz. Mit der ersten Bibliothek aber war auch der erste ?berblick ?ber den Bestand der griechischen Literatur gegeben; das Griechentum wurde sich seines geistigen Besitzes bewusst; eine Literaturgeschichte konnte entstehen.

So ging die Entwicklung zun?chst durch drei Jahrhunderte, vom 6. bis zum 4. Jahrhundert v. Chr.

Im Nildelta, und zwar in den breiten und schlammigen Seitenarmen des Nil, da wuchs und gedieh das Papyrusschilf in ganzen W?ldern. Inselartig standen diese W?lder in den seichten Wasserfl?chen. Sie wuchsen jedoch nicht etwa wild; vielmehr wurde das Schilf sorglich gepflanzt, gehegt und jeder Ausfall ersetzt; ein Riesenverm?gen steckte f?r die Besitzer in diesen Wasserpflanzungen. Es waren hohe Sch?fte mit grazi?s gefiederten Wipfeln und Bl?tterb?scheln, die im Seewind rauschen und leicht sich wiegen; der Schaft mehr als armstark. Fusspfade, die so schmal waren, dass nur ein Mann hindurch konnte, und auf denen der Heger sich bewegen und die Ernte eingebracht werden konnte, f?hrten durch die Dickichte hindurch.

Jahrtausendelang hat dort im Altertum diese wichtige Kultur bestanden. Wie anders jetzt! Seitdem die Pflege fehlt, ist der Papyrus dort im Nil v?llig verschwunden.

F?r die Fabrikation war die Stadt Sa?s, die Residenz des K?nigs Psammetich, der Hauptsitz, und eine ganze Reihe von Sorten der Charta wurden hergestellt, die sich nach der Qualit?t, nach Gr?sse, F?rbung, Feinheit und Dauerhaftigkeit unterschieden. Denn f?r wichtige Aktenst?cke der Staatsverwaltung und f?r sch?ne Gedichtb?cher brauchte man bessere Qualit?ten, als der Kaufmann sie in seinem Laden zum Rechnungschreiben n?tig hatte.

Anschauung von dieser ,,Charta" kann heute jeder haben, der einmal unsere gr?sseren Museen und Universit?tsbibliotheken besucht, wo Proben davon in Glas und Rahmen ausgestellt werden. Die Fabrikation aber war schwierig und erforderte viel Zeit und ein betr?chtliches Personal. Denn das feste Mark des Schilfs wurde auf das m?hsamste in m?glichst lange und m?glichst d?nne Streifen zerlegt und diese Streifen dann glatt zusammengeklebt, indem man sie netzf?rmig ?bereinanderlegte. Leicht l?sten sich aber die Fasern wieder, und wiederholte Pressung und erneutes Kleben, endlich ein sorgliches Trocknen der Ware war immer n?tig. Damit war aber zun?chst nur ein Einzelblatt von etwa 34 x 20 ~cm~ Gr?sse gewonnen, und aufs neue mussten die Kleber mit ihrem feinen Leim daher, um aus je 20 Bl?ttern die Buchfahnen, die in den Handel kamen, zusammenzuf?gen. Auf die Fahne setzte man die Schrift in Spalten nach Art der Spalten unserer Zeitungen. Reichten f?r das beabsichtigte Buch 20 Bl?tter nicht aus, so klebte man wieder etliche Fahnen aneinander, je nach Bed?rfnis.

Schon aus dieser Art der Herstellung erkl?rt sich, dass das Papier im Altertum sehr teuer gewesen ist; und je mehr die Nachfrage zunahm, je teurer musste es werden. Denn bald sollte f?r die ganze damalige gebildete Welt, f?r Griechenland, Syrien, Mazedonien, Italien, Spanien, S?dfrankreich das kleine Nildelta allein das Papier liefern. Ja, die Fabrikanten im Delta bildeten einen Trust und trieben obendarein die Preise gemeinsam k?nstlich h?her, wie Strabo uns meldet. Ungeheure Werte steckten also in den grossen B?chereien des Altertums, wie sie die r?mische Kaiserzeit besass. Die Literatur war auch im Hinblick auf das Papier, auf dem sie stand, eine Kostbarkeit.

In Grossst?dten wie Rom lagerte das Papier, die unbeschriebenen Rollen, auf Vorrat in grossen Speichern, die der Staat beaufsichtigte. War die Papyrusernte am Nil schlecht ausgefallen, so trat in der Welt Papiernot ein, die fast so schlimm war wie die Hungersnot, die drohte, wenn das Korn nicht aus ?gypten kam, und die Beh?rde musste alsdann eingreifen und den Verkauf regulieren. Auf dem Lande war oft gar kein Papier zu haben. Auch wir wissen seit dem j?ngst erlebten Kriege davon zu erz?hlen, wie die Regierung alle Vorr?te der Waren an sich nimmt, um der gr?ssten Not zu steuern.

In Rollen zu lesen, denken wir uns heute sehr unbequem, und anfangs herrschten auch wirklich noch grosse Missst?nde im B?cherwesen der Griechen. Ertr?glich war die Sache, wenn es sich um Rollen von etwa 20 Seiten handelt. Herodot aber wird heute auf 600 Seiten abgedruckt, und f?r solch umfangreiche Werke ergaben sich damals Rollen von 50, 70 oder 100 Meter L?nge. Als solche endlose Konvolute haben wir uns die ersten Ausgaben des Herodot, des Thukydides zu denken; so hatte noch Alexander der Grosse Ilias und Odyssee in H?nden. Eine einschneidende Reform war darum n?tig. Kallimachos war es, der den ber?hmten Ausspruch tat: ,,ein grosses Buch ein grosses ?bel." Seitdem, d. i. seit dem 3. Jahrhundert v. Chr., wurde es Sitte, die gr?sseren B?cher zu zerschneiden , d. h. die Buchteilung in der Schriftstellerei wurde Sitte; sie wurde erzwungen. In 12 Rollen liess darum Vergil seine ?neide, in 3 Rollen liess Cicero sein Werk ,,vom Redner" erscheinen; und die Kunst des Disponierens steigerte sich dabei wunderbar. Man lernte fortan seinen Stoff jedesmal so einzuteilen, dass wom?glich in jeder kleineren Rolle ein in sich abgeschlossener ,,Abschnitt" des Werkes stand, der f?r sich allein gelesen, genossen werden konnte.

Aus diesem sehr ?usserlichen Grunde erkl?rt sich die sonst so befremdliche Durchf?hrung der Buchteilungen in den alten Autoren.

Besonders die Dichter las man in m?glichst d?nnen Rollen; ein Odenbuch des Horaz stand auf einer Papierfahne von nur 20 Seiten, kaum mehr. Das ist auch heute noch so; man denke an Mirza-Schaffy und Frauen-Liebe und Leben; auch wir wollen f?r unsere z?rtlichen Dichter keine grossen Formate. Wollte man ?berdies noch Effekt machen, so stattete man das R?llchen h?bsch prunkvoll aus, schob es in einen farbigen Mantel und steckte noch ein vergoldetes St?bchen mitten hinein. Besonders reizvoll und glanzvoll m?ssen die Bilderb?cher gewesen sein; wer die Rolle auseinandernahm, sah eine Folge farbiger Bilder, Portr?ts, Kampfszenen aus den R?merkriegen u. a. Vor allem hing nun noch aus den Rollen immer ein festes, pergamentenes Zettelchen heraus, das man gern purpurn f?rbte und auf dem der Titel zu finden war. Dieser Zettel selbst hiess der ,,Titel". Im Bibliothekszimmer standen Schr?nke oder an den Zimmerw?nden zogen sich ,,Nester" hin; darin lagen die Rollen wie die V?gelchen beisammen, bereit auszufliegen, allemal h?bsch mit dem Kopf nach vorn, an dem der Titel hing. Es war gewiss allerliebst, in solchem B?cherzimmer sich aufzuhalten; alles, B?cher und Borte und W?nde, bunt bemalt und in Farben strahlend; dazu edler Statuenschmuck; auch gemalte Portr?ts der Lieblingsdichter. Die Nester waren nur in bequemer H?he angebracht, auch die Schr?nke nur niedrig, zu 3 Borten. Man brauchte nicht auf Leitern zu steigen, um seinen Plato oder Livius zu finden.

Wie nun der lesende Mensch mit dem Buch umging? Dem modernen Menschen fehlt daf?r jede Anschauung; aber die reiche antike Kunst kann sie uns geben. Hier ist der Ort, die Plastik und Malerei der Alten heranzuziehen. Selten ist uns Gelegenheit gegeben, die Zweckm?ssigkeit und Sinngem?ssheit der k?nstlerischen Motive, insbesondere in bezug auf die Haltung der H?nde, so festzustellen wie in diesem Falle.

Auch unsere modernen K?nstler kommen bisweilen in die Notlage, einen Menschen mit dem Buch darstellen zu m?ssen. Aber ihnen fehlt daf?r eine Tradition oder die Achtsamkeit, und sie irren sich oft seltsam. Wer z. B. die sch?ne Goethe-Statue Schwanthalers in Frankfurt a. M. betrachtet, wird mutmasslich wenig darauf achtgeben, dass der Dichter den Kranz in der Linken, das Buch aber in der Rechten h?lt. Warum sind die Gegenst?nde auf die H?nde nicht anders, nicht umgekehrt verteilt? Eine m?ssige Frage! Wer hat Zeit, sich damit aufzuhalten? Der K?nstler macht das eben, wie es am besten aussieht. So machte man es aber im Altertum nicht, und die moderne Kunst der Portr?tstatue ist doch ein Erbe aus dem griechischen Altertum. Wer das Buch in der Rechten hat, will vorlesen; wer es in der Linken h?lt, hat vorgelesen. Goethe aber kann seinen Kranz erst erworben haben, nachdem er sein Werk vortrug. Die griechische Kunst h?tte Kranz und Buch somit anders verteilt, und so ist es tats?chlich geschehen auf einem Pompejanischen Wandgem?lde .

Viele lieben es heute, sich mit dem Buch photographieren zu lassen, die strebsame h?here Tochter, der Schulmann, Gelehrte und Diplomat ,,in seinem Heim", schliesslich aber auch die Metzgersfrau und der Sergeant und Ladenj?ngling. Warum auch nicht? Wir alle haben heute Schulbildung, und das Buch ist unser! Meistens wirkt dabei freilich die Verlegenheit mit: die H?nde m?ssen irgendwie besch?ftigt sein, wenn sie nicht gerade in Handschuhen stecken. So kann die Laune des Photographen den Kellner zum Gelehrten machen und die Putzmacherin zur Dichterin.

In der antiken Portr?tkunst war das anders, und zwar schon in der ?gyptischen. Da ist alles sinngem?ss und zweckm?ssig. Im alten ?gypten unterschieden sich die St?nde darnach, wer schreiben und wer nicht schreiben kann. Das Buch adelt. Wer nicht lesen kann, ist der Esel, wer lesen kann, der Eseltreiber: so dachte man. Man gestatte, dass ich hier von ,,Buchhaltern" rede, ich meine die Personen, die sich mit dem Buch zeigen. Die ,,Buchhalter" auf den ?gyptischen Bildwerken sind da die h?heren Beamten. Mit eigensinniger Konsequenz und massenhaft sieht man daher die Buchrolle oder das Schreibger?t in der festgeballten Hand gerade nur der Vornehmen auf den Reliefs der grossen Tempelw?nde, der Gr?ber und Pylonen des Pharaonenlandes. Ber?hmt und wundervoll realistisch auch so manche Schreiberstatue, wie die im Louvre: wohl nie ist ein hoher Bureaubeamter und vortragender Rat so verherrlicht worden wie da; sie zeigt ihn angespannt in seiner T?tigkeit. Freilich ist er sehr d?rftig bekleidet. Ein Schurz gen?gt.

Add to tbrJar First Page Next Page

Back to top Use Dark Theme