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Munafa ebook

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Read Ebook: Bäume und Sträucher by Buckley Arabella B Arabella Burton Muckley Angelo Fairfax Illustrator Kriete Fritz Translator Rabes O Otto Translator

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Ebook has 247 lines and 17413 words, and 5 pages

Wir wollen einmal den Lauf eines Tages betrachten und sehen, wie viel wir von dem Baume benutzen. Wenn man am Morgen aufsteht, ist das erste, was geschehen muss, dass ein Feuer mit Holz angez?ndet wird. Man setzt sich auf einen Stuhl; er ist aus Holz gemacht. Man ?ffnet die T?r; auch sie ist aus Holz. Ihr nehmt, wenn ihr nach der Schule geht, den Regenschirm; sein Stock war einst der Zweig eines Baumes. Ihr geht die Treppe hinab; ihre Stufen bestehen vielfach aus Holzplanken. Ihr habt auf eurem Schulwege eine Br?cke zu ?berschreiten; sie ist aus Holz gebaut. Das Gattertor auf dem Felde, der Zaun um die Schule, alles besteht aus Holz.

Ihr nehmt euren Platz in der Klasse ein. Eure F?sse ruhen auf Holzbrettern, die vom Fichtenbaum stammen. Ihr sitzt auf h?lzernen B?nken. Eure Schiefertafel hat einen h?lzernen Rahmen. Das Tafelgestell und die Tafel selbst bestehen aus Holz. Der Lehrer ?ffnet die Tintenflasche, um die Tintenf?sser zu f?llen; den Kork der Flasche liefert die Rinde eines Baumes, w?hrend die Tinte selbst aus einer S?ure gemacht ist, die aus Gall?pfeln gewonnen wird. Diese werden durch den Stich eines Insekts auf den Bl?ttern der Eiche hervorgerufen.

Wenn ihr aus der Schule kommt, l?sst euch vielleicht ein Landmann auf seinen Wagen steigen, der auch aus Holz gemacht ist, ebenso wie der Schubkarren, mit dem er den D?nger in den Garten f?hrt. Ihr legt eure Schulb?cher in die alte eichene Kommode, die in der Ecke steht, und wenn ihr nach dem Abendessen zu Bett geht, seht ihr ?ber eurem Kopfe die Stubendecke, die aus h?lzernen Balken zusammengef?gt ist. Ihr k?nntet noch vieles hinzuf?gen, was ich vergessen habe; und dann haben wir noch nicht aufgez?hlt das Gummi, den Terpentin, die ?le, die Gerbs?ure und die vielen Wohlger?che, die wir von den B?umen erhalten. Auch haben wir noch nicht von Schiffen und Eisenbahnwagen gesprochen und von den h?bschen Holzschnitzereien in unseren Kirchen und ?ffentlichen Bauten. Sicherlich, ohne B?ume w?rde es schlecht mit der Welt stehen!

Nenne noch andere Dinge, die aus Holz gemacht sind.

Lektion 2.

Wie ein Baum entsteht.

Wir sahen im dritten Buche, dass einige Pflanzen viel l?nger leben als andere. Manche leben nur ein Jahr, bilden Samen und sterben dann. Diese nennen wir einj?hrige Pflanzen. Andere leben zwei Jahre. Sie treiben im ersten Jahre ihre Wurzeln und Bl?tter, w?hrend sie im zweiten Bl?ten und Fr?chte bilden. Diese nennen wir zweij?hrige. Andere leben viele Jahre lang und heissen ausdauernde oder perennierende Pflanzen. B?ume sind ausdauernd, denn sie leben sehr viele Jahre. Es gibt Eichen, die mehr als tausend Jahre alt sind.

Und doch begannen alle diese alten B?ume ihr Leben als kleine Samen wie die Bohne, die ihr im Blumentopfe zum Keimen brachtet. Wie haben sie es nun fertig gebracht, so lange zu leben? Wir werden dies am besten erfahren, wenn wir uns einen jungen S?mling ansehen.

Man wird leicht imstande sein, irgend einen solchen im Walde zu finden, eine Eiche, eine Buche oder einen Haselnussstrauch, die aus einer in den Boden getretenen Nuss, Buchecker oder Eichel aufgewachsen sind. Ich werde eine Eiche w?hlen, weil ich eine dicht vor meiner T?r habe und euch ein Bild davon geben kann. Wenn ihr eine Eichel nehmt, sie in den Hals einer Flasche steckt mit der Spitze nach oben und vorher die Flasche mit Wasser f?llt, so k?nnt ihr eine kleine Eiche aufziehen und sehen, ob sie der meinigen ?hnlich ist.

Zuerst treibt die Eichel aus einem Spalt einige Wurzeln nach unten. Dann spaltet sich die Schale vollst?ndig, und man kann sehen, wie sich die beiden dicken Keimbl?tter ?ffnen, zwischen denen die wachsende Spitze liegt. Diese Spitze w?chst nun best?ndig nach oben und treibt bald einige Bl?tter. Es ist manchmal eins, manchmal sind es auch zwei, eins ?ber dem anderen, an der Seite des Stammes. Aber wenn der Herbst kommt, werden sicher zwei oder drei dicht zusammen an der Spitze des kleinen Baumes stehen. Unten an jedem Blatte dicht am Stamme sitzt eine kleine Knospe und am oberen Ende des Stammes eine kr?ftige Knospe, dicker als die ?brigen.

Der Unterschied zwischen der Eiche und der Bohne, die wir im dritten Buch beschrieben, ist der, dass ihr Stamm holzig ist. Wenn man ein anderes Eichenpfl?nzchen desselben Alters aus dem Walde holt und es durchschneidet, so wird man folgendes sehen . In der Mitte ist ein runder weisser Fleck ,,~p~". Dies ist das Mark oder der weiche Teil, den man aus einem Holunderzweige aush?hlt, wenn man sich eine Knallb?chse machen will. Dann kommt ein Ring von weichem weisslichen Holze ,,~w~". Rund herum sitzt die Rinde ,,~b~".

Nun wisst ihr, dass das Wasser mit erdigen Bestandteilen darin von den Wurzeln aufsteigen muss, um in die Bl?tter zu gelangen und hier zur Nahrung verarbeitet zu werden. Es steigt durch diesen Ring lebenden Holzes auf, und wenn es zur?ckkommt, bildet es neues Holz und neue Rinde, da wo Holz und Rinde zusammenstossen. Ihr wisst, wie leicht es ist, die Rinde vom Holze abzusch?len. Das kommt daher, dass zwischen dem neuen Holze und der Rinde eine zarte, d?nne Zellschicht sitzt, die leicht zerreisst.

Aber wenn der Herbst kommt, nehmen die Wurzeln kein Wasser mehr auf, und der rohe Saft, wie er genannt wird, steigt nicht mehr auf. Die Stengel der Bl?tter vertrocknen da, wo sie mit dem Stamme verbunden sind und fallen ab. Der Baum ruht w?hrend des Winters.

Nun beobachtet eure kleine Pflanze im n?chsten Fr?hling. Ihr werdet sehen, wie aus der dicken Knospe an der Spitze und oft noch aus zwei anderen, die dicht daneben stehen, sich Zweige entwickeln, die eigene Bl?tter haben. Aber bei einem sehr jungen Baume sterben die kleineren gew?hnlich ab, und der Stamm w?chst gerade in die H?he. Man kann jedoch immer feststellen, wo das neue Wachstum im Fr?hling begann, weil sich dort ein Ring befindet, der von den Schuppen der Knospen zur?ckgelassen wird. Das Holz des neuen St?ckes wird gerade so sein wie das Holz des unteren St?ckes im vorigen Jahre war. Aber dieses untere St?ck setzt frisches Holz an und wird dicker . Der Saft steigt hinauf und hinunter, und ein neuer Ring von Holz bildet sich ausserhalb des alten, ebenso wie ein sehr d?nner neuer Ring von Rinde innerhalb der alten. So wird am Ende des zweiten Jahres das alte St?ck unter den Schuppen zwei Holzringe haben mit einer Linie dazwischen, die zeigt, wo der Baum im Winter ruhte; das neue St?ck dagegen hat nur einen Ring.

Alles dies ist bei solchen kleinen B?umen schwer zu sehen, und man muss den Querschnitt ansehen. Aber wenn man in den Wald geht, wo B?ume gef?llt werden, so wird man an den alten B?umen die Ringe viel deutlicher sehen, und man wird Vergn?gen daran finden, die St?mme zu betrachten und zu z?hlen, wie alt die B?ume sind. Man kann nicht ganz sicher sein, dass man die Jahre richtig z?hlt, weil das alte Holz durch das neu wachsende zusammengepresst wird und sehr hartes Holz in der Mitte des Stammes bildet, das sogenannte Kernholz. Aber sicherlich ist der Baum nicht j?nger, sondern wahrscheinlich viel ?lter, als die Ringe, die man z?hlen kann, angeben.

Nun kommen wir zu der Frage zur?ck, wie B?ume so alt werden k?nnen. Jahr f?r Jahr bilden sie einen neuen Ring, und diese Ringe werden immer schm?ler und schm?ler, je ?lter sie werden. Durch die j?ngeren Ringe steigt der rohe Saft in die Bl?tter auf und kommt als Nahrung wieder herunter, um die verschiedenen Teile des Baumes zu n?hren. In jedem Fr?hling werden Knospen an jedem Blatte gebildet, und diese Knospen sind wie neue Pflanzen. Sie wachsen mit frischer Kraft empor und bilden neue Nahrung f?r den Baum, der sie im Stamme und in den Zweigen emportr?gt zu Licht und Luft.

Das Kernholz des Stammes ist wirklich tot und vermodert manchmal, w?hrend der ?ussere Teil des Baumes noch weiter gr?nt. Aber viele Ringe im Innern des Baumes brauchen noch Nahrung, und wenn man einen gef?llten Baum ansieht, so kann man sehen, wie sie diese bekommen. Neben den Ringen wird man einige Linien bemerken, die wie die Speichen eines Rades von dem Mittelpunkt des Stammes ausgehen und sich bis zur Rinde erstrecken. Diese Linien bestehen aus Mark wie die, welche wir in der Mitte des jungen Sch?sslings der Eiche sahen. Durch sie hindurch dringt der Saft durch den ganzen Baum, bis sie zusammengepresst werden.

Es gibt auch B?ume, wie die Palmen, die ihr in Warmh?usern seht, die keine Ringe ansetzen. Aber sie sind keine bei uns wachsenden B?ume und gehen uns hier nichts an.

Nehmt verschiedene St?cke von Baumzweigen und versucht, die Rinde, die innere Rinde, die Holzringe und das Kernholz zu erkennen. Flieder, Linde und Holunder zeigen sie sehr gut. Eiche und Fichte zeigen am besten das Kernholz.

Lektion 3.

Wie ein Baum w?chst. -- Die Rosskastanie.

Wenn ein junger Baum reichlich Holz und Zweige gebildet hat, beginnt er, einige seiner Knospen zu benutzen, um Bl?ten zu bilden. Diese Bl?tenknospen wachsen an denselben Stellen wie die Bl?tterknospen. An einigen B?umen wachsen sie da, wo das Blatt aus dem Stamm hervorw?chst. Bei anderen wachsen sie an der Spitze der Zweige. Sie sind im allgemeinen runder und weniger spitz als die Bl?tterknospen. Die Bl?ten der Eiche sind sehr klein, deshalb tut man besser, sich nach einem Rosskastanienbaum umzusehen und einen Zweig desselben f?r diese Lektion zu brechen. Man wird auf einer Rosskastanie fast zu jeder Zeit des Jahres Bl?tenknospen finden, ausgenommen, wenn er im vollen Bl?tterschmuck steht, denn dann sind sie sehr klein.

Die beste Zeit darnach zu suchen, ist am Ende des Winters, wenn der Baum kahl ist. Zuerst sieh die kleineren Knospen an, die zu zwei und zwei einander am Zweige gegen?berstehen. Unter jeder Knospe sieht man eine Narbe, die die Stelle bezeichnet, wo das Blatt im letzten Jahre wuchs. Die Narbe hat die Form eines Pferdehufes und hat verschiedene schwarze Flecke, die wie die N?gel angeordnet sind. Diese Stellen zeigen, wo die R?hrenb?ndel waren, die den Saft in das Blatt f?hrten.

Nun zerpfl?ckt eine der Knospen. Sie sind klein, und ihr werdet es nicht gerade leicht finden; aber ihr k?nnt die braunen, klebrigen Schuppen abnehmen, und dann werdet ihr im Innern zuerst einen feuchtklebrigen Flaum finden und dann die jungen, gr?nen Bl?tter, die dicht zusammengefaltet sind. Zwischen ihnen w?chst eine gr?ne Spitze.

Wenn ihr nun diese Knospe h?ttet wachsen lassen, und sie Nahrung genug erhalten h?tte, so w?rde sie im Fr?hling zu einem kleinen, Bl?tter tragenden Zweige herangewachsen sein. Aber selten werden alle Knospen an einem Zweige gross. Die st?rkeren nehmen die Nahrung fort, und die schw?cheren sterben entweder ab oder warten bis zum n?chsten Jahre.

Nun seht die Knospen an den Spitzen der Zweige an! Sie sind viel gr?sser als die, die an den Seiten wachsen, und ihr k?nnt sie leicht untersuchen. Wenn ihr die klebrigen Schuppen fortgenommen habt -- es sind ihrer 12 bis 17 --, so werdet ihr zu denselben feuchtklebrigen, weissen Flaumhaaren kommen, die ihr in den Blattknospen fandet, und die ein warmes Bett f?r die im Innern wachsenden zarten Bl?ttchen abgeben.

Aber diese Knospe besteht nicht ganz aus Bl?ttern wie die kleineren. Sie hat vier kleine hellgr?ne Bl?tter, und in sie eingebettet liegt eine zierliche Rispe mit kleinen Kn?pfchen .

Man kann die Bl?ten an dieser Rispe ohne Mikroskop wahrnehmen. Aber wenn man bis zum Mai wartet und sie beobachtet, so wird man sehen, wie sie sich allm?hlich zu einem lieblichen Bl?tenzweig entwickeln, und ich denke, ihr werdet sie um so lieber haben, sobald ihr wisst, wie der Baum sie im letzten Herbst vorbereitete, als er noch mit Bl?ttern bedeckt war, und sie den ganzen Winter hindurch warm in klebrige Knospen einh?llte.

Und w?hrend ihr nun auf die Entwicklung der Bl?ten wartet, seht euch den Baum selbst an. Der Stamm ist glatt und rund. Die Zweige beginnen ungef?hr drei Meter ?ber dem Boden. Zwei und zwei stehen einander gegen?ber wie die Bl?tter, ausgenommen da, wo eine Knospe sich nicht entwickelt hat. Die unteren Zweige, die nat?rlich die ?ltesten sind, breiten sich am weitesten aus, so dass der Baum sich nach der Spitze hin in gef?lliger Weise abrundet.

Wenn dann der April kommt, fallen die braunen Schuppen von den Blattknospen ab, und der Baum ist mit hellgr?nen, flaumhaarigen Bl?ttern bedeckt. Sie sind geteilt in sieben Bl?ttchen, die von der Spitze des Stengels wie ein halbge?ffneter Regenschirm herabh?ngen. Nach und nach, wenn sie kr?ftiger werden, entwickeln sie sich zu einem breiten Blatt aus sieben fingerartigen Teilen. Inzwischen wirft die Bl?tenknospe ihre Schuppen ab; die vier gr?nen Bl?tter kommen hervor, und die Bl?tenrispe streckt ihre schneeweissen, rot und gelb gestreiften Bl?ten heraus .

Die Bl?ten, die dem Zweige am n?chsten sitzen, ?ffnen sich zuerst und werden kr?ftig. Es sind vollst?ndige Bl?ten mit f?nf gr?nen Kelchbl?ttern und f?nf sch?n gekr?uselten Blumen-Kronbl?ttern, die sowohl Staubgef?sse als Fruchtknoten im Innern haben. Aus diesen entstehen die Kastanien, die im Herbste reif werden. Die an der Rispe weiter oben sitzenden Bl?ten haben nur Staubgef?sse im Innern der Blumenkronbl?tter. Sie verwelken, sobald sie ihren Bl?tenstaub ausgestreut haben.

Wenn ihr eine ?ltere Bl?tenrispe bekommen k?nnt, nachdem die Bl?ten schon verwelkt sind, und den Fruchtknoten einer Bl?te durchschneidet, so werdet ihr sehen, dass er drei Abteilungen hat mit je zwei kleinen Samen. Aber wenn ihr die stachelige Frucht im Herbst aufnehmt, so werdet ihr, obwohl sie in drei Teile zerspringt, nur eine oder zwei grosse Kastanien darin finden, seltener noch einige andere sehr kleine. Die grossen Samen haben die anderen kleinen ausgehungert und sind gross und stark geworden. Sind die Kastanien braun und gl?nzend, so sind sie reif und werden keimen, sobald man sie s?t.

Obwohl die Rosskastanie im Sommer sehr sch?n ist, werden ihre Bl?tter sehr fr?h gelb und fallen im September ab, und dann kann man sehen, wie sich die Knospen f?r das n?chste Jahr schon gebildet haben. Jedermann weiss, dass Rosskastanien bitter und nicht geniessbar sind. Die s?ssen Kastanien, die wir r?sten, kommen von einem ganz anderen Baum und sind keine Samen, sondern Fr?chte.

Suche einen Rosskastanienzweig und untersuche die Knospen; beobachte im Mai den Fruchtknoten und die Frucht im September.

Lektion 4.

B?ume mit K?tzchenbl?ten.

Die Rosskastanie ist einer der wenigen grossen deutschen B?ume, die grosse Bl?tenrispen haben. Es gibt in den Hecken viele h?bsche bl?hende Str?ucher, wie Schwarz- und Weissdorn und Schneeball. Aber viele grosse B?ume haben kleine Bl?ten. Da einige dieser B?ume bl?hen, ehe sich ihre Bl?tter entfalten, so kann man ihre Bl?ten sehen. So wollen wir denn einige betrachten.

Wenn in der N?he eurer Wohnung viele Bienen sind, und dort einige Salweiden entweder in den Hecken oder Geh?lzen wachsen, so geht an einem sonnigen M?rztage hinaus, legt euch unter einen der B?ume und passt auf.

Bald werdet ihr ein Summen h?ren, das so lange dauert, wie die Sonne scheint. Denn die Bienen sind aus ihrem langen Winterschlafe erwacht und brauchen Honig und Bl?tenstaub, um Bienenbrot zu bereiten. Es bl?hen nur sehr wenige Blumen im M?rz, und wenn der s?sse Duft des Honigs von den Bl?ten der Weide aufsteigt, so werden die Bienen seiner schnell gewahr.

Ihr werdet mich vielleicht fragen, woran man eine Salweide erkennt. Ihr kennt sie sehr gut, obwohl ihr vielleicht den Namen nicht wisst. Es ist ein grosser, buschiger Baum mit einem grauen Stamm; sie w?chst in Hecken und feuchten Geh?lzen. In manchen Gegenden schneiden die Leute am Palmsonntag Zweige davon ab und nennen sie Palmen.

Im M?rz und April werdet ihr an den Zweigen runde, weiche, walzenf?rmige Gebilde sehen, so gross wie Fingerh?te, die bald auf der einen, bald auf der anderen Seite des Zweiges wachsen. In diese stecken die Bienen ihre K?pfe hinein. Ihr erinnert euch an die K?tzchen, die wir im ersten Buch auf den Nussb?umen sahen. Diese weichen Gebilde, die sich dicht an die Weide schmiegen, sind auch K?tzchen. Bei Weiden stehen sie nach oben, anstatt wie bei dem Nussbaum nach unten zu h?ngen, und bei der Salweide umfassen sie den Zweig.

Aber nun m?chte ich, dass ihr noch weiter aufpasst. Der Baum, unter dem ihr gerade sitzt, hat hoffentlich breite gelbe K?tzchen , und wenn ihr einen Zweig abpfl?ckt und ihn genau anseht, werdet ihr sehen, wie die gelben Staubbeutel rund um die K?tzchen herumstehen. Aber ihr findet vielleicht ganz in der N?he einen anderen Baum derselben Art, auf dem die K?tzchen weich und grau sind . Sie sind viel l?nger und schm?ler als die gelben K?tzchen.

Pfl?cke einen Zweig von jedem dieser B?ume und nimm ihn mit zur Schule. Wenn ihr die K?tzchen zerpfl?ckt, so werdet ihr finden, dass jedes derselben aus winzigen Bl?ten besteht. Bei den gelben K?tzchen besteht jede Bl?te nur aus einem kleinen schuppigen Blatte mit zwei Staubgef?ssen. Nein! Ich habe etwas vergessen. Es ist noch etwas anderes dabei, denn unten an dem schuppigen Blatt sitzt ein kleiner Becher , der einen Tropfen Honig enth?lt. So sind, wie ihr seht, sehr viele Tropfen Honig in einem K?tzchen.

Wenn ihr nun die grauen K?tzchen zerpfl?ckt, so werdet ihr denselben Honigbecher unten an der Bl?tenschuppe finden, aber anstatt der Staubgef?sse bemerkt ihr einen kleinen Fruchtknoten in der Form einer Flasche mit einer verschrumpften Narbe.

Nun k?nnt ihr auch sehen, wozu der Honig dient. Da die Staubgef?sse und Fruchtknoten auf verschiedenen B?umen sitzen, so m?ssen die Bl?ten die Bienen in die Versuchung bringen, den Bl?tenstaub fortzutragen. Es ist klug, Weiden dahin zu pflanzen, wo in der Nachbarschaft Bienen gehalten werden; denn diese holen im Fr?hling eine Menge Honig aus ihnen heraus. Die Korbweide, die in S?mpfen w?chst, und deren Zweige zu K?rben verarbeitet werden, bl?ht zu derselben Zeit wie die Salweide. Aber die gemeine Silber-, auch Kopfweide genannt, die oft ein grosser Baum wird, und die Bruch- oder Knackweide, deren Zweige beim Versuche, sie zu biegen, so leicht brechen, bl?hen sp?ter, erst nachdem die Bl?tter hervorgewachsen sind. Alle bl?hen aber immerhin noch fr?hzeitig, und wenn die winzigen, mit weissem Flaum bedeckten Samen aus den K?tzchen herausgeweht sind, benutzen manche V?gel sie beim Nestbau.

Ein anderer Baum, der bl?ht, ehe die Bl?tter kommen, ist die deutsche Pappel, die fast ?berall w?chst. Pappeln haben zwei Arten von Bl?ten auf verschiedenen B?umen wie die Weiden. Aber sie haben keinen Honig, und so kommen keine Bienen in ihre N?he. Ich denke, dass ihr bald erraten werdet, wie die ?bertragung des Bl?tenstaubes geschieht, wenn ihr Pappeln in eurer N?he habt und sie beobachtet. Die st?rmischen Aprilwinde schwingen die lang herabh?ngenden K?tzchen hin und her und der trockene Bl?tenstaub wird durch die Luft von Baum zu Baum geweht.

Wisst ihr auch wohl, welchen Baum ich unter ,,deutscher Pappel" verstehe? Nicht jene hohen steifen B?ume, die gerade zum Himmel emporsteigen. Diese kommen aus Italien und heissen italienische Pappeln. Die deutschen Pappeln sind sehr breit?stige B?ume mit grossen Bl?ttern, die an langen Stielen h?ngen. Bei der Silberpappel sind die Bl?tter unterseits weissfilzig, und die der Espe oder Zitterpappel sind auf der Unterseite mit seidenartigen Haaren bedeckt. Die Bl?tter drehen sich an ihren langen Stielen, wenn der Wind geht, und sehen sehr h?bsch aus, wenn sie ihre weissen Seiten zeigen.

Noch einen anderen Baum mit zweierlei Bl?ten m?sst ihr aufsuchen. Die Bl?ten mit Staubgef?ssen bilden lange lose K?tzchen, w?hrend die mit dem Stempel und Fruchtknoten in kleinen, mit Schuppen umgebenen Knospen sitzen. Dies ist unser Freund, der Eichbaum, nachdem er zu einem grossen Baume herangewachsen ist. Die Eiche bl?ht im Fr?hling, gerade wenn die Bl?tter hervorkommen. Man kann leicht die K?tzchen erkennen, wie sie im Winde hin- und herschwanken, aber die Bl?ten, aus denen die Eicheln entstehen, sind sehr klein und wachsen einzeln oder in Paaren zwischen den Stielen der Bl?tter und der Zweige. Jede ist von einer kleinen Zahl von Schuppen umgeben, die sich nach und nach zu dem Becher der Eichel verh?rten.

Die Eiche ist ein so wichtiger Baum, dass wir von ihr in einer besonderen Lektion sprechen m?ssen.

Suche im M?rz Weidenk?tzchen mit weiblichen und m?nnlichen Bl?ten. Suche nach dem Honigbecher. Suche Bl?tter und Zweige der deutschen Pappel.

Lektion 5.

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