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Munafa ebook

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Read Ebook: Grundzüge der Paläontologie (Paläozoologie). 1. Abteilung: Invertebrata. by Zittel Karl Alfred Von

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Ebook has 8774 lines and 220653 words, and 176 pages

Die ~Fortpflanzung~ der Foraminiferen erfolgt entweder durch Teilung oder durch kleine Kerne, welche sich im Innern eines Muttertieres bilden, sich mit winzigen, aus einer oder mehreren Kammern bestehenden Schalen umgeben und alsdann auswandern, w?hrend das verlassene Geh?use zerf?llt.

Die Foraminiferen leben mit wenigen Ausnahmen im Meer; man findet sie in seichtem Wasser in der N?he der K?sten auf Algen oder auf dem Boden kriechend oder in grosser Tiefe am Boden des offenen Ozeans oder auch freischwimmend in verschiedener Tiefe. Ihre Sch?lchen bedecken in ungeheurer Menge ausgedehnte Gebiete des Meeresbodens und bilden bis zu einer Tiefe von 2300 Faden den kreideartigen Tiefseeschlamm, ein Gemenge von zersetzten Kalkschalen von Mollusken, Korallen, Bryozoen, von Kokkolithen, Radiolarien, Diatomeen, Spongien und Foraminiferen, unter denen sich gewisse Gattungen durch H?ufigkeit auszeichnen . Im Atlantischen und Pazifischen Ozean herrscht der >>~Globigerinen-Schlamm~<<, in der Nordsee nahe der norwegischen K?ste >>~Biloculinen-Schlamm~<< vor. ?hnliche chemische Zusammensetzung und Beschaffenheit wie der heutige Tiefseeschlamm besitzen viele urweltliche Kalksteine und Mergel. Auch die weisse Kreide ist offenbar Tiefseeschlamm, aus welchem die kieseligen Elemente nachtr?glich ausgelaugt und die Globigerinen zum gr?ssten Teil durch Textularien ersetzt sind. Gewisse eoc?ne Kalksteine sind vorwiegend aus Miliolidensch?lchen, andere aus Alveolinen oder Nummuliten aufgebaut. Im Karbon spielen die Fusulinen die Rolle felsbildender Organismen, und viele scheinbar homogene oder halbkristallinische, feste Kalksteine verschiedenen Alters lassen in D?nnschliffen ihre Zusammensetzung aus Foraminiferen und sonstigen organischen ?berresten sofort erkennen.

Wohlerhaltene, isolierbare, fossile Foraminiferen finden sich am h?ufigsten in weichen, mergeligen oder tonigen, zwischen marinen Kalksteinen eingelagerten Schichten oder in reinen Kalksteinen von kreidiger oder erdiger Beschaffenheit.

Die ersten recenten Foraminiferenschalen wurden 1730 von ~Janus Plancus~ am Strand bei Rimini entdeckt. Schon 1711 hatte sie ~Beccari~ im Plioc?n von Bologna gefunden. Sie wurden anf?nglich allgemein f?r Molluskengeh?use gehalten und von ~Breyn~, ~Soldani~, ~Fichtel~, ~d'Orbigny~ u. a. als ?Cephalopoda foraminifera? im Gegensatz zu den ?Cephalopoda siphonifera? beschrieben. Erst ~Dujardin~ erkannte 1835 die Foraminiferen als Rhizopoden. Nummuliten werden schon von ~Herodot~ und ~Strabo~ erw?hnt, ?Orbitolina? von ~Saussure~ beschrieben.

Die Foraminiferen zerfallen in die 4 Hauptgruppen: ?Chitinosa?, ?Agglutinantia?, ?Porcellanea? und ?Vitro-Calcarea?.

A. Unterordnung. #Chitinosa#. Schwager.

?Schale chitin?s, nicht por?s, zuweilen durch agglutinierte K?rner verst?rkt, an einem oder zwei Polen ge?ffnet.?

Die einzige Familie enth?lt meist S?sswasserbewohner und ist fossil unbekannt.

B. Unterordnung. #Agglutinantia#. Schwager.

?Schale aus agglutinierten Sandk?rnern oder kieseligen Fremdk?rpern aufgebaut, die durch ein dichtes kieseliges oder toniges Zement verbunden sind.?

?Schale sandig-kieselig, rauh, unsymmetrisch; die Sandk?rner zuweilen nur lose verbunden; meist unsymmetrisch, h?ufig von ansehnlicher Gr?sse, zuweilen ?stig oder mit radialen Forts?tzen, im Innern keine Scheidew?nde.?

H?ufig in grossen Tiefen der jetzigen Ozeane. Fossil in pal?ozoischen und jurassischen Ablagerungen.

?Saccamina? Sars. . Schale dick mit labyrinthischen Hohlr?umen, kugelig, birn- oder spindelf?rmig, an einem oder beiden Enden r?hrig verl?ngert, zuweilen zu Ketten vereinigt. Unt. Silur , Devon , Kohlenkalk und lebend. ?S. Carteri? Brady erf?llt bei Elfhills in Northumberland ganze Schichten des Kohlenkalks.

Grosse Arten von ?Astrorhiza?, ?Psammosphaera?, ?Saccamina?, ?Hyperammina? und ?Rhabdammina? wurden von ~H?usler~ aus dem oberen Jura der Schweiz beschrieben.

?Schale sandig-kieselig oder aus verschiedenen agglutinierten Fremdk?rpern bestehend; mehr oder weniger regelm?ssig gebaut, durch innere Scheidew?nde mehrkammerig, seltener einkammerig, frei oder festgewachsen. Scheidew?nde zuweilen labyrinthisch, unregelm?ssig.?

Die lebenden Arten bewohnen meist ansehnliche Tiefe.

?Thurammina? Brady. Schale frei, einkammerig, unregelm?ssig, kugelig, meist mit H?ckern oder dornigen Forts?tzen. Ob. Jura und lebend.

?Ammodiscus? Reuss. Schale frei, ungekammert, flach, in einer Ebene spiral aufgerollt mit terminaler M?ndung. Karbon bis Jetztzeit in allen Formationen.

?Trochammina? Park. Jones. . Schale d?nn, glatt, aus dichtem ockerartigem Zement mit eingebetteten Sandk?rnchen bestehend, schneckenf?rmig spiral aufgerollt oder kreiself?rmig; im Innern unvollkommen gekammert. Lias bis Jetztzeit.

?Placopsilina? d'Orb. . Schale rauh, sandig, aufgewachsen, aus birnf?rmigen oder kugeligen, zu Ketten vereinigten oder unregelm?ssig angeh?uften Kammern bestehend. Lias bis Jetztzeit.

?Rheophax? Montf. . Schale frei, stabf?rmig oder schwach gebogen, Scheidew?nde einfach oder labyrinthisch , M?ndung terminal. Karbon bis jetzt.

?Lituola? Lam. . Schale frei, bischofsstabf?rmig oder spiral. M?ndung einfach oder siebf?rmig. Scheidew?nde einfach oder labyrinthisch . Karbon bis jetzt; besonders h?ufig in Jura und Kreide.

C. Unterordnung. #Porcellanea.# Schwager.

?Schale kalkig, porzellanartig, dicht, zuweilen mit kieseliger Aussenschicht.?

Bei mangelhafter Ern?hrung k?nnen die Schalen chitin?se oder sandig-kieselige Beschaffenheit annehmen oder sich mit einer d?nnen homogenen Kieselh?lle umgeben. Die meisten lebenden Formen bewohnen seichtes Wasser, nur wenige kommen in grosser Tiefe vor.

?Schale ziemlich gross, meist angewachsen, sehr unregelm?ssig gestaltet, mit einer oder mehreren ?ffnungen. Trias bis jetzt.?

Die hierher geh?rige Gattung ?Nubecularia? Defr. findet sich lebend und fossil von der Trias an; besonders h?ufig im Mioc?n von Bessarabien.

?Schale spiral oder zyklisch, symmetrisch, meist vielkammerig, seltener einkammerig.? Trias bis Jetztzeit.

?Cornuspira? Schultze . Schale aus zahlreichen in einer Ebene spiral aufgewundenen Umg?ngen bestehend mit einfacher terminaler M?ndung, im Innern ohne Kammern. Lias bis jetzt.

?Peneroplis? Montf. . Schale scheibenf?rmig, flach, vielkammerig, anf?nglich spiral, sp?ter gerade und betr?chtlich an Breite zunehmend. Scheidew?nde und Aussenrand der letzten Kammern von zahlreichen Poren durchstochen. Terti?r und lebend.

?Orbiculina? Lam. . Schale scheibenf?rmig; Umg?nge anf?nglich spiral, sp?ter zyklisch, durch Querscheidew?nde in zahlreiche Kammern geteilt; die Scheidew?nde und die Wandungen der Umg?nge durch kleine ?ffnungen kommunizierend. Aussenrand mit Poren. Terti?r und lebend.

?Orbitopsella? Munier-Chalmas. Scheibenf?rmig, die Kammerringe anf?nglich in hufeisenf?rmiger Spirale, sp?ter zyklisch angeordnet. Lias. ?Orbitolites praecursor? und ?circumvulvata? der S?d-Alpen.

?Dicyclina? Mun.-Ch. Ob. Kreide.

?Spirocyclina? Mun.-Ch. Scheibenf?rmig. Die inneren Kammerringe anf?nglich deutlich spiral, sp?ter konzentrisch angeordnet. Rand scharf, ohne Poren. Untere Kreide. Krim.

?Maeandropsina? Mun.-Ch. u. Schlumb. Ob. Kreide. Spanien.

?Orbitolina? Lam. . Schale kalkig mit agglutinierten Sandk?rnchen; oder einer feinmaschigen kieseligen Deckschicht, sch?sself?rmig bis flach kegelf?rmig, auf der Unterseite gew?lbt, oben etwas ausgeh?hlt. Oberfl?che dicht, glatt oder konzentrisch gestreift. Schale aus einer Schicht von konzentrischen Ringen gebildet, die durch Querscheidew?nde in zahlreiche Kammern zerlegt werden. Der ?ussere Teil jedes K?mmerchens wird durch sekund?re Scheidew?nde in Sekund?rzellen zerlegt. Sehr h?ufig in der unteren und mittleren Kreide

?Orbitolites? Lam. . Scheibenf?rmig, symmetrisch, kreisf?rmig, beiderseits in der Mitte etwas konkav, ziemlich gross, aus zyklischen Umg?ngen bestehend, die sich um einige spiral angeordnete Anfangskammern legen. Die einzelnen Ringe durch zahlreiche Radialsepta gekammert und durch symmetrisch angeordnete ?ffnungen verbunden. Der Aussenrand ebenfalls mit vielen ?ffnungen. Bei den komplizierteren Formen liegt ?ber den Hauptringen oben und unten noch eine Schicht von niedrigeren Nebenkammern, die ebenfalls in Ringe angeordnet sind und mit den Hauptkammern durch ?ffnungen kommunizieren. Kreide , Terti?r und lebend. Zuweilen ganze Schichten erf?llend.

?Alveolina? Bosc.. Schale spindelf?rmig eif?rmig oder kugelig, meist in der Richtung der Windungsachse verl?ngert aus spiral aufgewickelten, sich umh?llenden Umg?ngen bestehend. Jeder Umgang durch vertikale, senkrecht zur Achse gestellte Scheidew?nde in niedrige lange Kammern zerlegt, und diese durch quere Septa in kleine Zellen geteilt, wovon jede durch eine runde ?ffnung mit den Zellen der n?chsten Hauptkammer in Verbindung steht. Bei gewissen lebenden Arten sind die Nebenkammern noch in kleinere Zellen zerteilt. ?lteste Formen im Cenoman. Ausserordentlich h?ufig, zuweilen felsbildend im Eoc?n .

?Schale ganz oder anf?nglich aus kn?uelf?rmig aufgewickelten Umg?ngen bestehend. Anfangskammern dimorph.? Trias bis Jetztzeit.

?Miliola? Schultze . Umg?nge, wie die F?den eines Kn?uels um einige wenige spiral angeordnete Anfangskammern aufgewickelt. Jeder Umgang ist an der Umbiegungsstelle geknickt und bildet daselbst eine innere Scheidewand. Die terminale M?ndung wird durch einen zahnartigen Vorsprung hufeisenf?rmig oder ist durch radiale Furchen dendritisch verzweigt . Sind alle Umg?nge in gleicher Ebene aufgewickelt und zugleich ?usserlich sichtbar, so entsteht ?Spiroloculina? d'Orb.; umh?llen sie sich vollst?ndig: ?Biloculina? d'Orb., ?Idalina?, ?Periloculina?, ?Lacazina? Mun.-Ch. und Schlumb.; wickeln sie sich in drei oder f?nf Ebenen auf: ?Triloculina? und ?Quinqueloculina? d'Orb. Die Gattung ?Miliola? in ihren verschiedenen Ausbildungsformen geh?rt zu den wichtigsten felsbildenden Foraminiferen. Sie setzt im Eoc?n m?chtige Kalksteinablagerungen zusammen; die Biloculinen bilden noch jetzt in der Nordsee westlich von Norwegen kalkige Abs?tze. Die ?ltesten Formen treten in der Trias auf. Hauptverbreitung im Terti?r und in der Jetztzeit.

?Fabularia? Defr. . Wie ?Biloculina?, aber ziemlich gross. M?ndung siebf?rmig, die Kammern nicht hohl, sondern mit porzellanartiger Kalkmasse ausgef?llt und von zahlreichen, der Windungsachse parallelen, anastomosierenden Kan?len durchzogen. H?ufig im Eoc?n des Pariser Beckens.

?Vertebralina? d'Orb. . Schale anf?nglich mit kn?uelf?rmig aufgewickelten Umg?ngen, sp?ter geradlinig verl?ngert. Terti?r und lebend.

D. Unterordnung. #Vitro-Calcarea.#

?Schale kalkig, glasig-por?s, seltener kieselig, oder kieselig mit glasig-por?ser Unterlage, von feinen Kan?lchen zum Austritt der Pseudopodien durchbohrt.?

Silur bis Jetztzeit.

?Schale nur von ganz feinen und dichtgedr?ngten Kan?lchen durchbohrt, ohne Zwischenskelett.?

?Lagena? Walk. . Schale einkammerig kugelig, eif?rmig oder flaschenf?rmig mit terminaler M?ndung. Ober-Silur bis jetzt.

?Nodosaria? Lam. . Schale stabf?rmig; Kammern geradlinig in einer Reihe angeordnet, durch Einschn?rungen getrennt; M?ndung rund, terminal. Ober-Silur bis jetzt in zahlreichen Arten.

?Dentalina? d'Orb. . Wie vorige, aber etwas gebogen. Karbon bis jetzt.

?Vaginulina? d'Orb. . Schale gerade, seitlich zusammengedr?ckt; Kammern niedrig, mit schr?gen Scheidew?nden. Trias bis jetzt.

?Marginulina? d'Orb. Erste Umg?nge gebogen oder spiral, die sp?teren gerade. M?ndung spaltf?rmig. Trias bis jetzt.

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