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Munafa ebook

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Read Ebook: 500 Schwänke by Roda Roda Trier Walter Illustrator Weisgerber Albert Illustrator

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Ebook has 2676 lines and 31108 words, and 54 pages

,,Wer ist denn die Dame dort, die immer her?berblickt?"

,,Meine Kusine."

,,So? Na, f?r eine Base sieht die Dame Sie aber merkw?rdig unverwandt an."

Das Variet?

,,Nichts," sagte Komtesschen, ,,?rgert mich so sehr an der Unfreiheit meiner M?dchenjahre wie das Verbot, ein Variet? zu besuchen. Alle Welt geht ins Variet? -- alle Welt redet davon -- und ich kann mir nicht einmal im Entferntesten vorstellen, wie es dort aussehen mag."

,,Komtesschen -- Variet?, das ist sehr einfach: oben qu?lt ein Kerl wundervoll kluge Hunde, unten schreien die Leute: ,Bravo', und die Musik spielt ,Deutsche Wacht auf Helgoland'."

Die Frau von heute

Der kleine Karl bl?ttert im Modejournal.

,,Sieh nur Mama, was f?r lange Beine jetzt modern sind!"

Die Vorliebe

In Agram war ein Beamter der Landesregierung verurteilt worden und kam ins Zuchthaus nach Lepoglawa.

Er sollte sich eine Besch?ftigung nach seinen Neigungen w?hlen.

,,Wissen S'," sagte er, ,,am liebsten tu i halt alleweil regieren."

Die Initialen

Mein Freund Kurz, der Architekt, wurde nach Tirol berufen -- da hatte ein Berliner Kommerzienrat ein Schloss gekauft und wollte sichs einrichten lassen.

Am meisten Kopfzerbrechen machten dem Berliner die Wappen ?ber den T?ren. Die fremden Wappen verletzten seinen Besitzerstolz -- ein eignes Wappen hatte er nicht -- und leer konnten die Stellen auch nicht bleiben.

,,Wie w?rs," sagte Kurz, ,,wenn wir Ihre werten Initialen hinsetzten?"

,,Aber Herr Architekt -- ich heisse doch Walter Cohn."

Fragment

Auch die Frau hat ihre Flegeljahre: wenn ihre Tochter geheiratet hat.

Ordination

,,Was fehlt Ihnen?"

,,Hinterm Ohr bin ich halt aufgekratzt, Herr Doktor."

,,Aber, Mann, das ist ja schrecklich! Wovon haben Sie denn das?"

,,Halt von die schlechten Zeiten, Herr Doktor."

Das Gymnasium

Wir fanden uns nach zehn Jahren zusammen, wir Abiturienten des Piaristengymnasiums. So wills ein alter Brauch.

Empfang, Festkommers; am n?chsten Morgen Messe und Besuch der Schulr?ume.

Im Lehrerzimmer legte uns der Direktor das Goldne Buch der Mutteranstalt vor. Wir sollten einen klassischen Spruch einschreiben und unsre Namen.

Man einigte sich auf:

,,Wir lernen nicht f?r die Schule, sondern f?rs Leben."

Doch keiner konnt es ins Lateinische ?bersetzen.

Brautleute

,,Wirst du mir immer treu bleiben, Isidor?"

,,Bin ich en Prophet, Geliebte?"

Schwabing

,,Deine Braut hat ja fabelhafte Erfolge im Kunsthandwerk. Sie soll auf der Ausstellung einen Topf f?r dreissig Mark verkauft haben?"

,,Erst nach der Verlobung. Urspr?nglich hatte ich gar nicht beabsichtigt, eine Geldheirat zu machen."

Das Ehepaar

Mein Freund R?hren, Ende der F?nfzig, hat ein siebzehnj?hriges M?del geheiratet.

Aber h?bsch, das muss ich sagen. Ich h?tt ihm so viel Geschmack nicht zugetraut.

Ich begegnete R?hrens f?nf Wochen nach der Hochzeit.

,,Na, Gn?digste ..." begann ich ...

Er vermutete wohl, ich w?rde was Unanst?ndiges sagen, und fl?sterte mir rasch zu:

,,Um Himmels willen -- ~elle ne sait rien~."

Der Pessimist

,,Guten Tag, Herr Meier!"

,,Oh! Loben Sie den Tag nicht vor dem Abend!"

Politik

Wie wichtig doch alles war, was auf dem Balkan passierte!

Einmal, w?hrend der Wiener Delegationssitzungen, erhielt der Minister Kallay folgende Depesche:

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