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Munafa ebook

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Read Ebook: Führer durch das k. k. österreichische Museum für Kunst und Industrie by K K O Sterreichisches Museum Fu R Kunst Und Industrie

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Ebook has 432 lines and 34519 words, and 9 pages

ARBEITEN AUS UNEDLEN METALLEN.

ARBEITEN AUS ZINN.

Diesen Schr?nken steht gegen?ber die kleine Sammlung von Arbeiten des Ostens.

M?BELSAMMLUNG.

Die haupts?chlichste Quelle f?r die Geschichte des antiken M?bels sind aber die Darstellungen auf den Werken der bildenden Kunst, besonders auf den Vasen und den zahlreichen uns erhaltenen Reliefs an den Tempeln und Grabdenkm?lern.

Der Tisch hatte an den beiden Schmalseiten breite, kr?ftige St?tzen, die h?ufig Zierformen aufweisen und untereinander durch Bretter, die den F?ssen als St?tze dienten, verbunden waren. Die St?hle n?herten sich, wenn sie f?r festliche Gelegenheiten als Thronsessel und dergleichen bestimmt waren, den Formen der Kirchenst?hle; f?r den t?glichen Gebrauch gab es einfachere Formen mit oder ohne R?cklehne. Demselben Zwecke dienten auch lange B?nke, die entweder freistanden oder an der Mauer befestigt waren.

Die Betten bestanden aus einem einfachen Holzkasten, der Baldachin, von dem Vorh?nge herabhingen, war direkt an der Decke befestigt, es gab noch keine St?tzen f?r den Betthimmel wie in der Renaissancezeit.

Wie auf allen Gebieten der Kunst, so ?bt auch im Kunstgewerbe die italienische Renaissance in ganz Deutschland einen m?chtigen Einfluss. Die in Italien neu entstandenen Formen der Architektur und Ornamentik werden in Deutschland aufgenommen und umgebildet und rufen eine starke Ver?nderung im Aufbau und im Schmucke der M?bel hervor.

In Italien ist die Truhe noch h?ufiger im Gebrauch als in Deutschland. Sie wird mit Malerei, Schnitzerei oder Intarsia verziert und in den Kreis der Darstellungen werden historische, mythologische und allegorische Szenen aufgenommen.

Der Schrank besteht in S?ddeutschland zur Zeit des Beginnes der Renaissance zumeist aus zwei ?bereinandergestellten zweifl?geligen Kasten, die mit reichem Schnitzwerke verziert sind.

Wie dann die neuen Formen der Architektur immer mehr Verbreitung finden, ahmt der Schreiner den Aufbau und die Art der Dekoration der grossen Architektur an den Schr?nken nach, teilt sie durch Pfeiler, S?ulen, Lisenen und bringt sogar Fenster und Tore an. Anders ist es in Norddeutschland, wo sich die alte gotische Form l?nger erh?lt. Der Schrank baut sich hier aus drei oder mehr ?bereinander befindlichen F?chern auf. Das zum Schmucke der Fl?chen verwendete Faltwerk wird durch Schnitzereien, deren Motive der Ornamentik der Renaissance entnommen sind, verdr?ngt. Die Vorw?rfe f?r die fig?rlichen Darstellungen sind meist der Heiligen Schrift entnommen. Erst sp?t kommen in Norddeutschland Schr?nke vor, an denen einzelne Motive der Architektur entlehnt sind. Der franz?sische Schrank der Renaissancezeit ist von derselben Bauart wie der s?ddeutsche, er besteht aus zwei ?bereinandergestellten doppelt?rigen Kasten, doch finden wir im Gegensatze zum geraden Gesimse des deutschen Schrankes meistens einen Giebelaufsatz oder einen andern dekorativen Abschluss. Die Fl?chen sind mit Schnitzereien, die h?ufig antike Vorw?rfe behandeln, reich verziert, in der Mitte der T?ren ist oft ein vorspringender Kopf angebracht. Grosse Verbreitung findet in Frankreich der Stollenschrank, ein an die Wand anzustellendes K?stchen von m?ssiger H?he, das vorne von zwei F?ssen, den sogenannten Stollen, r?ckw?rts von einer Wand getragen wird.

Hier ist noch der Kabinettschrank zu erw?hnen, ein Schrank, der eine gr?ssere Zahl von Laden enth?lt und zur Aufbewahrung von besonders wertvollen Sachen ben?tzt wurde. An ihm finden wir alle Arten der Verzierung: Intarsia, Marmorplatten, Vergoldung etc. verwendet. Er wird sp?ter auf einen tischartigen Aufbau gesetzt und dient als Prunkschrank. Die ?ltesten St?cke stammen aus Italien und Spanien.

Die Form des Tisches zur Zeit der Gotik erh?lt sich auch in der Renaissancezeit, nur werden nat?rlich die beiden Seitenw?nde in der mannigfachsten Art mit Renaissancemotiven geschm?ckt. Besonders in Frankreich wird der Tisch sehr prunkvoll ausgestattet, in Deutschland ist seine Form eine einfachere. Tische, die auf vier freien F?ssen ruhen, sind zu dieser Zeit noch selten.

Das Bett ist in seiner Form dasselbe geblieben, nur der Baldachin wird von vier, vom Kasten des Bettes aufragenden S?ulen getragen. Die Kopf- und Vorderwand werden mit Schnitzereien versehen.

Die Symmetrie findet wieder Eingang, die geraden oder m?ssig geschwungenen Linien gestatten wieder das Hervortreten der Konstruktion, das Muschelwerk wird durch antikisierende Ornamente ersetzt. Die Bronzeappliken werden auf den M?beln symmetrisch angebracht und haben die Form von Eierst?ben, Perlenschn?ren oder naturalistisch gebildeten Blumen oder Kr?nzen. Von einem der bedeutendsten Schreiner dieser Zeit, von David Roentgen aus Neuwied, der in Paris ausgebildet wurde und dort l?ngere Zeit lebte, befinden sich einige St?cke in der Sammlung. Gegen Ende des Jahrhunderts geht das verst?ndnisvolle Verarbeiten der antiken Motive in Nachahmen antiker Vorbilder ?ber, es bildet sich zur Zeit des franz?sischen Kaiserreiches der ,,Empirestil", der dann auch in Deutschland und England Eingang findet. In diesem Lande hat die antikisierende Richtung besonders in Adam , der auf Studienreisen in Italien die antiken ?berreste studierte, und in Thomas Sheraton ausgezeichnete Vertreter.

Falke, J. v., Mittelalterliches Holzmobiliar. 46 Lichtdrucktafeln. 1894. -- Falke, J. v., Holzschnitzereien. Eine Auswahl aus der Sammlung des k. k. ?sterr. Museums auf 55 Lichtdrucktafeln. 1893. -- Falke, J. v., Rahmen. Eine Auswahl aus der Sammlung des k. k. ?sterr. Museums auf 50 Lichtdrucktafeln. 1892.

SKULPTUREN IN STEIN UND TERRAKOTTA.

Unter den Skulpturen aus Terrakotta sind die bedeutendsten die drei venezianischen Portr?tb?sten, ein jugendlicher vornehmer Mann und zwei Damen von Alessandro Vittoria , und die bemalte B?ste des heiligen Franciscus aus der Schule Donatellos.

HOLZSKULPTUREN.

TEXTILSAMMLUNG.

Die Textilsammlung des k. k. ?sterreichischen Museums kann wohl als eine der reichsten heute bestehenden angesehen werden. Da die Erzeugnisse der Textilkunst jedoch Sch?digungen durch Licht, Luft und eigenes Gewicht am meisten ausgesetzt sind, so m?ssen sie in der Hauptsache in ganz anderer Weise zur Aufstellung gebracht werden als die meisten ?brigen Gegenst?nde eines kunstgewerblichen Museums. Auch beanspruchen die Textilobjekte bei ihren verh?ltnism?ssig grossen Fl?chen W?nde von solcher Ausdehnung, dass sie schon aus diesem Grunde nicht gleichzeitig zur Ausstellung gelangen k?nnen. Ferner ist ein grosser Teil der Stoffmuster naturgem?ss nicht eigentliches Schauobjekt, sondern nur bei genauem Studium geeignet, Vorteil zu bringen.

Man hat sich daher bem?ssigt gesehen -- wie es ?brigens auch in den meisten andern Museen geschehen ist --, nur einen Teil der Textilgegenst?nde dauernd zur Ausstellung zu bringen und in diesem Falle die St?cke gegen Gefahren des Lichtes usw. durch verschiebbare Vorh?nge und andere Schutzvorrichtungen zu sichern, die ?brigen St?cke jedoch wissenschaftlich geordnet in Schr?nken zu verwahren und nur zeitweise und in bestimmten Gruppen zur Schau zu stellen. Jedoch werden auch die nicht ausgestellten Objekte k?nstlerisch oder wissenschaftlich Studierenden jederzeit zug?nglich gemacht, zu welchem Zwecke man sich nur durch den Saaldiener an den Abteilungsleiter zu wenden braucht.

Es sind auch alle Objekte mit kurzen technischen und historischen Angaben versehen, und es ist in den Textils?len ausser der jeweils gegenw?rtigen Ausstellung immer Zeitpunkt und der Inhalt der folgenden durch Anschlag bekanntgegeben.

TEPPICHE UND TAPISSERIEN.

Zur +dauernden+ Ausstellung sind vor allem die grossen Teppiche und Tapisserien gelangt; sie dienen zugleich als Wandschmuck einiger der gr?ssten R?ume des Hauses.

Es sind somit alle Hauptgruppen alter orientalischer Teppiche gut, zum Teile in ganz hervorragender Weise, vertreten. Man unterscheidet bekanntlich als Hauptarten: die persischen und kleinasiatischen Arbeiten. Die Kn?pfung der ersteren ist so hergestellt, dass ein Knotenfaden immer zwei Kettenf?den umschlingt, und zwar derart, dass neben jedem Kettenfaden ein Ende des Knotens emporragt, w?hrend bei der kleinasiatischen Kn?pfung die beiden Knotenenden immer nebeneinander zwischen einem Kettenpaare hervortreten. Bei dieser Art hat der Knoten die Tendenz, gerade emporzustehen, beim persischen, sich schr?g zu legen. Nebenbei bemerkt sind aber auch kleinasiatische Teppiche aus kaiserlichen oder sonst grossen Manufakturen, in denen oft persische Arbeiter besch?ftigt wurden, in persischer Art gekn?pft.

Die persischen Teppiche sind im allgemeinen, der ganzen Stellung der persischen Kunst im Orient entsprechend, k?nstlerisch mehr verfeinert; nicht selten macht sich in ihnen auch der, bei der Entwicklung der Weberei noch zu erw?hnende, ostasiatische Einfluss geltend . Die alten kleinasiatischen Teppiche sind in Zeichnung und Farben meistens einfacher gehalten, in gewissem Sinne strenger stilisiert, doch in Farbe und Material gleichfalls sehr gut.

In Indien ist die Teppicherzeugung erst durch die mohammedanischen Herrscher eingef?hrt worden und lehnt sich an die persischen Vorbilder an; jedoch macht sich der im besonderen indische Geist in gr?sserem Naturalismus und in freierer Verteilung der Formen geltend.

Die Teppiche der Nomadenv?lker, besonders Zentralasiens, haben vielfach die ?ltesten Formen erhalten und einseitig, in ihrer Art aber vollendet, weiter gebildet .

Die sogenannten Polenteppiche sind persische Erzeugnisse aus der Zeit zwischen 1550 und 1650, in Seide und Gold gearbeitet, meist ziemlich bunt und mehr europ?isch in der Zeichnung, da sie fast ausschliesslich als Geschenke f?r europ?ische Staaten und F?rsten hergestellt wurden.

Die +nicht st?ndig ausgestellten+ Textilgegenst?nde sind zumeist auf Stoffunterlagen in Rahmen oder, bei grossen Massen, gerollt untergebracht. Es sind vier Hauptgruppen gebildet, innerhalb deren die St?cke wom?glich nach Zeit und besonderer Technik zusammengehalten erscheinen. Diese Hauptgruppen sind:

A. Gewebe, B. Stickereien, C. Spitzen, D. Tapisserien, Posamenterien und anderes.

A. GEWEBE.

Die ?ltesten in der Sammlung vorhandenen St?cke entstammen ?gyptischen Gr?bern der griechisch-r?mischen Periode und stellen eine der fr?hest zustande gekommenen und vollst?ndigsten Sammlungen dieser Art dar. Vorherrschend sind tapisserieartige Gewebe, die man vielfach als volkst?mliche Nachahmungen sp?tantiker Seidengewebe aufzufassen hat. Doch sind auch sp?tantike Seidengewebe selbst vorhanden .

Die Sammlung umfasst weiters Stoffmuster byzantinischer, sarazenischer, romanischer und gotischer Herkunft, zumeist Seidenstoffe, da diese eben f?r die edelsten Zwecke, vor allem also Kirchengew?nder und Reliquienh?llen, bestimmt waren und als solche auch besser bewahrt wurden. Es ist hier nat?rlich nicht m?glich, eine Geschichte der Textilkunst zu geben; es sei nur erw?hnt, dass die Seidenzucht und -weberei urspr?nglich nur in China und dem Grenzgebiete Khotan heimisch war, dass aber das Rohmaterial in der r?mischen Kaiserzeit schon in gr?sserem Masse in die ?stlichen Mittelmeergebiete eingef?hrt und hier auch sehr kunstvoll verwebt wurde, kunstvoller sogar als in Ostasien selbst, so dass die vorderasiatischen Erzeugnisse auch dort gesucht waren. Die Weberei wurde auf diese Weise ein Hauptmittel der ?berlieferung von Kunstformen von einem Gebiete in das andere.

Fr?h erlangt auch das von den Sassaniden beherrschte Persien Wichtigkeit f?r die Seidenweberei und beeinflusst zum Teile auch die griechisch-r?mischen L?nder.

Im Mittelmeergebiete selbst wurde die Seidenzucht erst unter Kaiser Justinian eingef?hrt; doch brauchte es lange, ehe man von der Einfuhr des Webematerials unabh?ngiger wurde.

Es ist dabei zu bemerken, dass im sp?teren Mittelalter infolge der Mongolenherrschaft, welche den Osten und Westen Asiens verband, in der ganzen orientalischen und auch in der italienischen Kunst die ostasiatischen Einfl?sse sehr stark werden und sich bei den Stoffen zum Beispiel in Wolkenb?ndern, Strahlen, heiligen Kugeln und chinesischen Tierformen, aber auch in der Unsymmetrie der Musterung, verraten.

Daneben machen sich in den sp?teren Jahrhunderten des europ?ischen Mittelalters nat?rlich auch der selbst?ndig entwickelte europ?ische Naturalismus und auch in Italien die im besonderen gotische Formensprache einigermassen geltend.

In der Barock- und Rokokozeit werden dann in Europa wieder die ostasiatischen Einwirkungen st?rker. Immerhin ist in den letzten Jahrhunderten die europ?ische Weberei der Textilkunst aller andern L?nder mindestens technisch ?berlegen und erlebt in den naturalistischen Stoffen der Sp?tbarockkunst und denen des Rokoko eine ganz eigenartige Bl?te.

Nicht nur aus allen erw?hnten Perioden der europ?ischen und vorderasiatischen Textilkunst enth?lt die Sammlung hervorragende Proben oder ganze Kirchengew?nder, sondern auch von der ?brigen mohammedanisch-orientalischen und der chinesisch-japanischen Erzeugung.

Reich ist die Sammlung auch an alten ostasiatischen Stoffmustern, die grossenteils noch vor Er?ffnung Japans f?r den Welthandel dort durch den bekannten Diplomaten und Forscher Freiherrn von Siebold zusammengebracht wurden.

B. STICKEREIEN.

Schon unter den ?gyptischen Funden der sp?tantiken Zeit finden sich vereinzelt Stickereien, einige auch mit christlichen Darstellungen. Eine gr?ssere Anzahl ist dann aber erst aus romanischer Zeit vorhanden. Am hervorragendsten ist der sogenannte ,,G?sser Ornat" , der wohl zu den bedeutendsten erhaltenen Textilwerken ?lterer Zeit ?berhaupt geh?rt. Er umfasst Antependium, Kasel, Pluviale, das Gewand des Diakons und Subdiakons, ist somit ein vollst?ndiger und wohl der einzige vollst?ndig erhaltene Ornat aus romanischer Zeit. Die Entstehungszeit und der Entstehungsort sind unbedingt gesichert; die Erhaltung, besonders der Farben ist fast einzig dastehend. Die Kasel ist allerdings auf eine kleinere Form zugeschnitten; doch sind die abgeschnittenen Teile gr?sstenteils zur Ausbesserung der andern St?cke verwendet worden.

Die St?cke k?nnen in gewisser Beziehung als ein Formenschatz der romanischen Kunst aufgefasst werden.

Besonders zu bemerken ist noch die auff?llige, der sp?tromanischen Zeit aber entsprechende Unsymmetrie aller Teile.

Ausgef?hrt sind die St?cke in Seidenstickerei, die den Leinengrund vollst?ndig bedeckt; die Vorzeichnung, die heute stellenweise wieder sichtbar ist, mag in Salzburg angefertigt worden sein.

An mehreren Stellen wird in lateinischen Inschriften die ?btissin Kunigunde als Verfertigerin des Ornats genannt. Bemerkenswert ist auch eine eingestickte gereimte mittelhochdeutsche Inschrift.

Ein hervorragendes Werk der sp?tromanischen Kunstrichtung ist weiters die Mitra von Arnoldstein, mit der Darstellung Christi und der Apostel und reichem Rankenwerke.

Zahlreich sind die sp?teren gotischen Figurenstickereien in sogenannter ,,englischer Stickerei" sowie die Arbeiten in Lasurstich , welch letztere Art noch bis in die Renaissancezeit ge?bt wurde.

Von den mittelalterlichen Stickereien w?ren ferner verschiedene Paruren von Alben zu erw?hnen, da solche ziemlich selten erhalten sind.

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