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Munafa ebook

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Read Ebook: Prinzessin Sidonie (Band 2/3) by Bacher Julius

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Ebook has 1169 lines and 52934 words, and 24 pages

>>Welches?<< --

>>Hinsichts des Prinzen. Man weiss, dass manche V?ter durch den Segen des Himmels oft sehr unangenehm ?berrascht werden.<< --

>>Ah, pah! Der Prinz ist ?ber dergleichen fort! Es wird meine Sache sein, seine Zustimmung zu unserm Plan zu erhalten; denn ich bin ?berzeugt, er wird sehr zufrieden sein, sich in solcher Weise mit der Ehe abfinden zu k?nnen.<<

>>Fast m?chte ich es glauben; denn man spricht bereits von einer neuen Liaison des Prinzen,<< bemerkte der Chevalier.

>>Wirklich? Nun um so besser! Wer ist die Dame?<<

>>Man kennt sie nicht; sie soll nicht in der Stadt wohnen, und der Prinz beobachtet grosse Vorsicht, sie nicht zu verrathen. Man sagt, es sei eine Fremde, aber jung und sch?n, und der Prinz sei bis ?ber die Ohren in das M?dchen verliebt.<<

>>O, nun erkl?re ich mir sein Hiersein und eingezogenes Leben. Wie konnte ich auch an eine wirkliche Besserung glauben. Der Prinz ist unverbesserlich und ?ndert nur seine Neigungen. Aber ich w?re zufrieden, w?rde er dadurch von dem wilden Treiben in der Residenz abgehalten. Forschen Sie weiter, lieber Chevalier; ich m?chte diese Angelegenheit genau kennen, um ein richtiges Urtheil dar?ber zu gewinnen. Ihre Nachricht kommt mir sehr gelegen; denn nun darf ich nach Wunsch handeln. Es fragt sich nur, ob die Prinzessin mit angenehmen M?nnern umgeht. Wie ich vernommen, empf?ngt sie meist nur ?ltere M?nner der Wissenschaft und K?nste; von solchen, die unserm Plan entsprechen d?rften, weiss ich nichts.<<

>>Doch, mein F?rst, doch!<< fiel Boisi?re ein und f?gte mit einem vertraulichen L?cheln hinzu: >>Da ist der Baron M?hlfels, des Prinzen Adjutant, bei den Frauen sehr beliebt und durch seine pers?nlichen Vorz?ge zu der ihm bestimmten Rolle sehr geeignet.<<

>>Sie haben Recht, Chevalier. Der Baron ist ein h?bscher und gewandter Mann, wir k?nnen das Beste von ihm erwarten,<< bemerkte der F?rst.

>>Der ?berdies bereits Ihren W?nschen entgegen kommt, mein F?rst.<< --

>>Wie das?<<

>>Seitdem der Prinz nicht mehr so viel in der Residenz lebt, hat man ihn h?ufig bei der Prinzessin gesehen, ja man will bemerkt haben, dass er sich um deren Gunst bewirbt und ihm Durchlaucht mit nicht gew?hnlichem Wohlwollen entgegenkommt.<<

>>Das ist ja herrlich!<< rief der F?rst erfreut. >>So w?rde denn ohne unser Zuthun vielleicht unser Wunsch erf?llt werden.<<

>>Das w?re allerdings noch eine Frage, wenn ich Sie recht verstehe, mein F?rst --<<

>>Ah so!<< fiel dieser ein. >>Sie haben Recht. Nun, Sie k?nnten den Baron mit meinen W?nschen bekannt machen und ihm dann wol alles Uebrige ?berlassen.<<

>>Wenn Sie es befehlen, mein F?rst, soll es geschehen, und ich bin gewiss, den Baron dadurch auf das H?chste zu begl?cken.<<

>>Ich denke, der Prinz wird sich um so leichter ?ber etwaige Bedenken fortsetzen, wenn er erf?hrt, dass sein ihm so ergebener Freund von uns ausersehen ist,<< entgegnete der F?rst und fuhr alsdann fort: >>Ihre Mittheilungen haben mir in der That eine grosse Sorge genommen, mein lieber Chevalier, und ich danke Ihnen bestens daf?r. So w?re denn diese Angelegenheit in der besten Weise geordnet und ich gestatte Ihnen hinsichts derselben freies Handeln. Auch trifft es sich gut, dass des Barons Mutter die Oberhofmeisterin der Prinzessin ist; diese Dame steht in dem Ruf grosser Geschicklichkeit, dergleichen Angelegenheiten zu ordnen, und ihr Einfluss auf die Prinzessin m?sste nicht ohne Werth sein, falls wir desselben bed?rfen sollten und sich die Sache nicht auch ohne diesen nach Wunsch gestaltet.<<

>>Es d?rfte nicht schaden, der Baronin einige passende Andeutungen zu machen, um sie zu einem entsprechenden Handeln zu veranlassen.<< --

>>Das k?nnte geschehen, und Ihre Klugheit wird das Richtige zu w?hlen wissen. Beobachten Sie den Fortgang dieser Angelegenheit recht sorgsam, Chevalier, und bringen Sie mir, sobald irgend etwas von Bedeutung geschehen sollte, sogleich Nachricht. Sie wissen, wie viel mir an der Sache liegt. Mit dem Prinzen gedenke ich erst dann zu sprechen, wenn es die Umst?nde erfordern.<<

Mit diesen Worten entliess der F?rst den Chevalier, der, durch die Unterredung sehr befriedigt, bereits die ihm durch die zarte Angelegenheit in Aussicht gestellten namhaften Vortheile erwog, welche ihm seiner Ueberzeugung nach und bei den von ihm gehegten Ansichten von dem moralischen Gehalt der Menschen nicht entgehen konnten.

Wie er Sidoniens Charakter beurtheilte, haben wir erfahren; seine Klugheit sollte das Uebrige thun, dessen war er gewiss.

Gew?hnt, die Ausf?hrung seiner Absichten nie zu verz?gern, begab er sich sogleich zu M?hlfels, den er zu Hause fand und der weit entfernt war, die Veranlassung des Besuchs zu ahnen.

Der Chevalier liess sich bequem in einen Fauteuil nieder, und nachdem er mit dem Baron allerlei Hofneuigkeiten besprochen, bemerkte er, die Spitzenmanschette f?ltelnd, wie beil?ufig:

>>Entschuldigung, Chevalier, wer sagt dies?<< fragte M?hlfels l?chelnd.

>>Eine sonderbare Frage in der That! Was k?nnte ich Ihnen nicht Alles darauf antworten! Ich k?nnte Diesen und Jenen, oder besser, ~Diese~ und ~Jene~ nennen; aber um discret zu bleiben, nenne ich Ihnen nur die Luft, die Ihre Leidenschaft verrathen hat,<< scherzte Boisi?re.

>>Die Luft, die Luft!<< rief M?hlfels lachend. >>Sie haben Recht, lieber Chevalier, die Luft hier ist zum Verrath von Geheimnissen hinreichend, und so sehe ich nicht ein, warum ich mit dem Bekenntniss zur?ckhalten soll, dass mir die Prinzessin gef?llt.<< --

>>Gef?llt, und weiter nichts?<< fragte der Chevalier mit einem zweifelnden Blick.

>>Was soll ich Ihnen noch sagen?<< lachte M?hlfels.

>>Nun, was Sie mir verschweigen, dass auch Sie der Prinzessin gefallen.<<

>>M?glich!<< warf M?hlfels selbstgef?llig hin.

>>Man sagt, Sie w?ren oft bei ihr, sie zeichnete Sie durch Auftr?ge aus, die sie Ihnen giebt, kurz, man meint, Sie erfreuten sich ihrer Gunst --<<

>>Halt, halt, mein lieber Chevalier, Sie sprechen da vielerlei Dinge in einem Athem, ohne zu erw?gen, dass man dergleichen Subtilit?ten ein wenig discreter auffasst!<< rief M?hlfels lachend.

>>Dass ich diese nicht anders ber?hre, muss Ihnen ein Zeichen sein, nicht durch leidige Neugier, sondern durch eine wichtigere Veranlassung dazu bestimmt worden zu sein,<< bemerkte der Chevalier mit Nachdruck.

>>Wie das?<< -- fragte M?hlfels aufhorchend.

>>Sie fragen und scheinen nicht zu bedenken, dass eine intimere Liaison mit der Prinzessin unter den obwaltenden Umst?nden eine hohe Bedeutung gewinnen kann. -- Ich denke, Sie verstehen mich, Baron.<< --

>>Bei Gott, Chevalier, Sie belieben sich in sehr ausschweifenden Vermuthungen zu ergehen!<< fuhr M?hlfels auf.

>>Pah, pah, mein Freund! Eine Liaison mit einer sch?nen jungen Dame gestattet dergleichen. Doch ich denke, wir kennen uns gen?gend, um einander Vertrauen zu schenken.<< --

>>Gewiss, doch vergesse ich die Ehre nicht, in Ihnen den Vertrauten des F?rsten zu sehen!<< entgegnete M?hlfels lachend.

>>Und ich versichere Sie, dass Sie dies nicht zu beklagen haben. Nehmen Sie an, der F?rst interessirte sich f?r diese Liaison --<<

>>Ah!<< stiess der Baron voll Ueberraschung hervor und blickte den Chevalier forschend an.

Dieser hatte den Handschuh der rechten Hand abgezogen und seine feinen, weissen und mit Ringen verzierten Finger nestelten wie vorher an der Manschette, ohne dass er den Baron anschaute.

>>Das ?berrascht Sie?<< fragte er. >>Ich finde es nat?rlich, da Sie ja kaum ahnen konnten, dass Ihre Bem?hungen um die Prinzessin von dem F?rsten bemerkt werden w?rden.<<

>>In der That, in der That, so ist es, Chevalier!<< fiel M?hlfels erregt ein.

>>Regen Sie sich nicht auf, lieber Baron; denn ich wiederhole Ihnen, der F?rst interessirt sich f?r Sie.<<

>>Billigt er etwa meine Verehrung der Prinzessin?<<

>>Bevor ich Ihnen diese Frage beantworte, muss ich erst wissen, wie Sie mit dieser stehen.<<

>>Viel gefordert, ohne daf?r gen?gend gegeben zu haben,<< entgegnete M?hlfels lachend.

>>Nun denn, ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, dass Ihr Vertrauen in keiner Weise gemissbraucht werden, noch Ihnen zum Schaden gereichen soll,<< betheuerte der Chevalier ernst und voll Nachdruck.

>>Ah so! die Sache ist ernst. Nun denn, so vernehmen Sie, dass mein Verh?ltniss kein anderes ist, als Sie es vorher bezeichneten --<<

>>Sie haben jedoch Hoffnung, Ihre Bewerbungen angenommen zu sehen?<< --

>>Sie wissen, Chevalier, wenn man liebt, hofft man auch.<<

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