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Munafa ebook

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Words: 9405 in 7 pages

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h --, ja, das war das Gespenst der H?tte! Jetzt kennt und weiss es die ganze Gemeinde; und hat seitdem um die Weihnachtszeit, w?hrend der wir stets in Sundborn sind, irgend einer der Dorfbewohner etwas bei uns zu suchen, so benutzt er sicherlich die kurze Zeit am Tage, wo es noch hell ist, um die H?tte nicht nach Eintritt der Dunkelheit betreten zu m?ssen.

Ja, auch ich habe das Gespenst wohl bestimmt ~geh?rt~. Aber ~gesehen~ hab' ich es nie.

Als ich meinen Kindern einmal erz?hlte, dass es aussehe wie eine alte magere Frau, in einer M?tze mit langen B?ndern unter dem Kinn -- uhh -- mit, man weiss nicht was -- uuhh -- in ihrer gestreiften Sch?rze, da schrieen sie mir alle, wie aus einem Munde entgegen: ,,Nein, so sieht es ganz und ~gar nicht~ aus. ~Es ist ein schwarzer Mann mit gl?henden Augen!~" Ich muss wirklich gestehen, dass ich mich furchtbar sch?mte dar?ber, dass ich so wenig ?ber das Aussehen meines eigenen Gespenstes orientiert war! Meinetwegen darf es ja freilich aussehen wie es will; ich sage nur, ,,Gott segne es, weil es so viel dazu beigetragen hat, die Poesie der H?tte zu erh?hen".

Aber, wir wollten uns ja im Atelier umsehen: Du siehst einen alten gest?tzten Tisch, der einige Jahrhunderte hindurch wohl noch ausreichen wird. Auf dem kolossalen, alten Lehnstuhl dort, der sicherlich wenigstens zwei Jahrhunderte hinter sich hat, habe ich gesessen und alle die Bilder gezeichnet f?r ,,Sehlstedts Lieder" und Victor Rydbergs ,,Singoalla". Er leistet einem ordentlich Gesellschaft, denn er spricht und r?sonniert w?hrend der ganzen Zeit, die man dasitzt, vor sich hin. Er hat die gleichen Eigenheiten und Manieren, wie die meisten Alten.

,,Du warst ein Windhund und Durchg?nger, Carl Larsson," sagt er, ,,glaube nur, ich weiss schon Bescheid ?ber Deine Vergangenheit. Du bist ein ganz verw?hnter Schlingel, der immer gelobt wurde, statt etwas auf die Finger zu bekommen. Und wie unversch?mt Du ?ltere Leute wie mich behandelst! Es geschieht Dir ganz recht, wenn Du jetzt getadelt wirst, gerade, wenn Du ~versuchst~, etwas Ehrbares aus Dir zu machen. Und jammerst Du auch etwas, so verringert das doch keineswegs Deine grosse Schuld. Sei dankbar f?r die Schl?ge, Tunichtgut!" ...

Ho, ho, ist das ein alter N?rgler. Mitunter wird er so unangenehm, dass ich fortgehen muss. Dann wird er ganz still und verlegen. Im Grunde genommen mag er mich wohl doch ganz gern leiden. Das habe ich gemerkt, wenn ich zuweilen in einem Augenblicke tiefsten Missmuts meinen Kopf an seine eine Seitenlehne legte, denn da f?hlte ich es so weich und sanft. Und deutlich h?rte ich ihn dann murmeln: ,,Weine Dich ruhig aus, mein Junge, aber nimm Dich in acht, dass es niemand merkt!"

Vielleicht ist es unfein von mir, das Verh?ltnis zwischen dem alten Lehnstuhl und mir der ?ffentlichkeit preiszugeben. Aber nein, wieso!

Am Paneel l?uft ein Wandfries entlang, der das Leben des Erl?sers darstellt. Es ist ein im vorigen Jahrhundert gemaltes Bauerngem?lde aus der Provinz Halland. Alle Personen ausser Christus selbst, in der damaligen Tracht jenes Landes. Es besitzt dieselbe urspr?ngliche Naivit?t und Grazie wie Giottos Fresken, aber f?r mich hat es ein weit h?heres Interesse.

Diese schwedischen Bauernmaler aus dem Ende des vorigen Jahrhunderts sind es, die mir, ich gestehe es offen ein, als Vorbild dienen. Denke zum Beispiel an die alten Gem?lde, die man in den Bauernh?fen hier in Dalarna oder in Norrland findet. So ein tiefes, ernstes Gef?hl, gepaart mit einem so drastischen, gesunden Humor. Und welch' nationales Stilgef?hl! Sie sind f?r mich ein weit kostbarerer Schatz, als es die Erzgrube von Gellivara jemals f?r jemanden werden kann.

So, jetzt machen wir kehrt. Du wunderst Dich ?ber die hohe S?ule an dem Sofa. Das ist mein Farbenschrank, richtig schlau eingerichtet, mit F?chern und Namen der Farben versehen; obendrauf sitzt ein Mann, nach meiner Zeichnung von Tischlermeister Bergstr?m ausges?gt. Auf die Schiebet?r habe ich mein Teuerstes gemalt.

Seit einiger Zeit bin ich damit besch?ftigt, mir einen richtigen, grossen Kasten von Atelier zu bauen, mit Nordlicht und viel Platz, damit man sich ordentlich darin bewegen kann. Seitdem nun dieses seiner urspr?nglichen Bestimmung entzogen ist, nennt man das neue nur noch ~das~ Atelier. Das, in dem wir uns jetzt befinden, hat nach und nach einen ganz anderen Charakter angenommen und ist der Arbeitssaal der Kinder geworden. Die Jungens hobeln und h?mmern, und Suzanne webt darin.

Hier pflegen wir den Weihnachtsheiligabend zu feiern. Und dann ist hier echte Weihnachtsstimmung, mit den beiden Alten und all den Kindern und den netten Dienerinnen und dem braven Johann. Und hier sitze ich wie ein Patriarch und verteile alle ,,Julklapps". Von allen f?r alle. Im Kamin knistert und knastert das lange Klafterholz, und mitten im Saal steht die sch?nste der Tannen, die wir am Morgen aus dem Walde geholt haben.


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