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Munafa ebook

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Read Ebook: Jedermanns Hundebuch: Plege Erziehung und Dressur des Haushundes by Otto Ernst Von

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Ebook has 19 lines and 28089 words, and 1 pages

Produced by: Dieter Doggendorf

Jedermanns Hundebuch.

Pflege, Erziehung und Dressur des Haushundes.

Bensheim.

Dem Hunde, wenn er gut gezogen, Wird selbst ein weiser Mann gewogen. Goethe.

Berlin Verlagsbuchhandlung Paul Perey Verlag f?r Landwirdschaft, Gartenbau und Forstwesen SW.11, Hedemannstrasse 10 u. 11 1924.

Die beste F?tterung und Pflege versagt, wenn Junghunde mit W?rmern behaftet sind; ja es gehen mehr Welpen an Spulw?rmern zugrunde als an Staupe . ?usserlich ist das Vorhandensein an Magerkeit, glanzlosem Fell, zeitweilig aufgetriebenem Leib, Aufstossen nach den Mahlzeiten, viel Durst, sogar Erbrechen, aufgebogenem R?cken bemerkbar. Spulw?rmer haben fast alle Junghunde, sind durch Masse gef?hrlich, durch Chenopodium?l ohne ?ble Nebenerscheinungen leicht zu entfernen. Weit schlimmer sind die k?rbiskernf?rmigen Bandw?rmer, da sie durch Fl?he sehr leicht ?berall verbreitet werden, sich sehr rasch vermehren, und dann zu Darmverstopfungen f?hren. Wo Fleischabf?lle nicht roh verf?ttert werden, ist der aus etwa 1/3 cm langen Gliedern bestehende Bandwurm seltener; seine Jugendform, die durch Maul oder After des Hundes abgeht, ist f?r Menschen lebensgef?hrlich, weshalb man das Ablecken von H?nden oder gar Gesicht nie dulden soll. Ist auch nur der leiseste Verdacht auf W?rmer vorhanden, so verabfolge man morgens in der Milch 1 bis 2 Santonintabletten, die, mit Kakao gepresst, in jeder Apotheke f?r Kinder vorr?tig zu haben sind, oder das billigere Chenopodium?l , noch besser das entgiftete Pr?parat Chenoposan und beobachte den n?chsten Kotabgang. Fast alle Wurmmittel reizen durch ihre Sch?rfe den Darm, weshalb man durch leichten Kotabgang die Kur unterst?tzt und starke Mittel bei noch zarten Tieren sich vom Tierarzt oder einem hundeliebenden Apotheker dosieren l?sst. Das beste neuere Mittel ist Megan gegen alle Arten W?rmer. Man gibt 0,65 g pro Kilogramm K?rpergewicht. Harmloser sind die sich im Mastdarm aufhaltenden, weissen fadenf?rmigen W?rmer , die nur ein lebhaftes Jucken im After Hervorrufen und den Hund qu?len, so dass er sich reibt, scheuert oder zu beissen sucht. Durch ein Klistier kann man ihn davon rasch erl?sen. Billiger als Santonin ist das Pr?parat Santoperonin und relativ ungiftig. Gegen Fl?he gibt es nichts besseres als den engen Kamm und t?gliches Nachsehen, wenn sich der Hund kratzt. Bei ?berf?lle vorheriges Einreiben mit Cuprex . Ebenso gegen L?use. Ungeziefer soll man gar nicht aufkommen lassen, weshalb die Decke ?ber Matratze, die Matte t?glich ausgesch?ttelt, das Heu oder kurze Stroh in der Kiste ?fter erneuert wird. Ein gutes Vertilgungsmittel f?r L?use ist Chloroform oder Benzin. Da letzteres feuergef?hrlich, nicht bei Licht einreiben. Radikal wirkt Cuprex , es vernichtet auch die z?h auf den Haaren klebenden Eier . Harmlos ist ein Betupfen mit einer L?sung von 9 Teilen Oliven?l und 1 Teil Anis?l. Das oft empfohlene Petroleum verwende man nur bei robusten Rassen. Wohnt man in N?he von Laubwald und kommen die Hunde nach Spaziergang mit Zecken behaftet heim, so reisst man sie nicht aus, sondern betupft sie mit Terpentin?l aus einem K?nnchen mit spitzem Auslauf, wie sie f?r N?hmaschine und Fahrr?der ben?tzt werden. B?der sind f?r Welpen nicht zu empfehlen, da sich die Tiere nach solchen, wenn nicht v?llig trocken, leicht erk?lten; auch m?sste jede L?sung, um Parasiten oder Milben zu t?ten, so scharf sein , dass die zarte Haut entz?ndet w?rde. Selbst wenn die Hundebesitzer aus R?cksicht auf das Wohlbefinden ihrer Tiere die W?rmer und deren ?bertr?ger und Verbreiter nicht vernichten wollten, so sollte das schon wegen der ?bertragungsgefahr erfolgen. Um sich ein Bild von deren Umfang zu machen, sei darauf hingewiesen, dass ein einziger Spulwurm, deren der Hundedarm oft dicke Kn?uel beherbergt, nach Prof. Dr. G?nther in einem Jahr 64 Millionen winzigster Eier, ein Bandwurm bis 100 Millionen zu produzieren vermag, die meist durch den After abgehen. Irgend ein wirksames Wurmmittel muss in der Hausapotheke jederzeit vorr?tig sein. ?ber das Eingeben von Medikamenten s. Kap. 25.

Die zielbewusste Erziehung hat dem Lernen vorauszugehen. Grundregel ist: dulde bei dem jungen Hund nie etwas, was du sp?ter verbieten wirst! Mag es noch so harmlos sein, wenn das saubere Tierchen auf einen Stuhl oder Divan gehoben wird, oder sich an den Kleidern aufrichtet; es versteht nicht, warum das, wenn es von der Strasse nass oder schmutzig ist, nicht geschehen soll. Verbotene R?ume, wie die K?che, sollen das immer bleiben. Lass ihn nicht seine schwachen Z?hnchen an einem alten Hausschuh probieren: er kennt nicht den Unterschied zwischen alt und neu. Am?siere dich nicht, wenn er in kindlichem Heldenmut Pferde anbellt, Gefl?gel hetzt; kleine Fehler geben sp?ter schwer auszurottende Laster. Je fr?her der Welpe mit der Grossstadt, dem L?rm der Wagen, Pferde, Autos vertraut gemacht wird, desto leichter geht es; ahnungslos trottelt er im Schutz des Herrn, w?hrend er reifer geworden, nerv?s davon l?uft und sich schwer an Grossstadtverkehr gew?hnt. Um ihn zimmerrein zu erziehen, muss er an der Leine gehen; ein weicher Lederriemen gen?gt als Halsband, eine solide l?ngere Schnur, in deren eines Ende ein Karabiner, in das andre eine Handschleife geknotet ist, gen?gt als Leine zum F?hren; die richtige Leinenf?hrigkeit kommt sp?ter, wenn er nicht mehr unreif und spielerisch ist. Zun?chst achtet man auf den Hund, wenn er vom Lager morgens aufsteht und sich nach einer Ecke des Zimmers begibt; man legt schnell den Zangenkarabiner an, ruft ,,Hinaus"! und f?hrt oder lockt ihn auf die Strasse. Nicht tragen, sondern f?hren. Liegt die Wohnung an belebter Strasse, so l?sst man ihn in den Hof oder zur n?chsten ruhigen Seitenstrasse bringen; denn ?ber Beachtung von Menschen, Tieren, Wagen, Ger?uschen kommt er nicht zu der Ruhe, die Entleerung ausl?st. Der Hund verdaut sehr gut, aber langsam; der Magen eines Sch?ferhundes hat das Fassungsverm?gen, das dem eines Pferdes gleichkommt. Die langsame Verdauung kommt von der oberfl?chlichen Zerkauung und Einspeichelung. Erh?lt er seine Hauptmahlzeit mittags, so sind die unverdauten Reste nach etwa 9 Stunden bis in den Mastdarm vorger?ckt, so dass er etwa gegen 10--11 Uhr abends entleeren und ein ihn weniger belastendes Futter bis zum Morgen im Darm behalten kann. Wasser erh?lt er nach Sp?tnachmittag ?berhaupt nicht mehr. Je behaglicher sein Lager ist, wom?glich in Korb oder flacher Kiste, mit etwas M?he zum Verlassen verbunden, desto weniger wird er nachts aufstehen, herumlaufen und sich im Haus l?sen. Hat er es trotzdem getan, so f?hrt man ihn jedesmal morgens zur Stelle mit den Worten ,,Pfui, Hinaus", beschleunigt seinen Gang zur T?r mit der Gerte. Sobald er schon durch Ungeduld bei vorgehaltenem Futter, Knochen, Leckerbissen gelernt hat, auf Kommando Laut zu geben, wird man bei jedem Ausgang, Hinausf?hren, ihn an der T?re kurz bellen lassen, wodurch er anzudeuten hat, dass er hinaus will. Viele Dressurlehrer wollen das durch Kratzen an der T?re markieren lassen; das ist indessen f?r den Welpen schwieriger zu verstehen. Viele Hunde hingegen begreifen sehr rasch, dass sie eine nur angelehnte T?re mit der Nase aufstossen k?nnen und markieren das auch bei den verschlossenen. Da man das aber nachts nicht h?rt, ist die Stimme des Hundes das nat?rlichste. Es wird oft im Leben vorkommen, dass der Hund auf diese Weise den Herrn alarmiert. Das nat?rliche Verbellen der Jagdhunde ist nichts andres als ein Rufen des J?gers. Ein kluger Jagdspaniel verbellt jedes St?ck Wild, das ihm zum Apportieren zu gross ist. Ein lockerer Hals ist immer Zeichen von Intelligenz und des Triebs, sich durch seine Sprache verst?ndlich zu machen. Das Kratzen an der T?r verleitet den Junghund, wenn er allein gelassen wird, die T?r zu besch?digen; gr?sser, gelingt es ihm durch Zufall und Aufrichten selbst die T?r zu ?ffnen, was er nicht lernen soll. Den Hund mit der Nase in den Kot zu stossen, ist sehr unappetitlich, auch ?berfl?ssig; schon in die N?he der Missetat gebracht, weiss er ganz genau, dass er ges?ndigt hat; es gen?gt ihn zur Stelle zu bringen, ihn zu strafen und hinaus zu stecken. Ist ein Hund trotz Anweisung, Unterst?tzung durch Futter , trotz sp?teren Hinausf?hrens nachts fortgesetzt unreinlich, so bleibt nichts ?brig, als ihn abends an eine in den Boden gedrehte Ringschraube mit kurzer Kette dicht am ,,Platz" anzuh?ngen, da Hunde fast nie ihr Lager oder dessen N?he verunreinigen. Hilft das und auch f?hlbare Strafen nichts, so muss man ihn nachts in eine Schlafkiste sperren, die so hoch ist, dass er nur mit gesenktem Kopf darin stehen kann. Abends erh?lt er dann h?chstens einen Knochen als Futter, kein Wasser.

Wie es viele Kinder gibt, die man dadurch, dass man sie immer herumtr?gt und sich best?ndig mit ihnen besch?ftigt, verzogen und verw?hnt hat, so widmet sich auch h?ufig das ganze Haus mit dem neuen reizvollen Spielzeug. Die Folge ist, dass man den Welpen unruhig, anspruchsvoll, unleidlich macht. Grade in den ersten Tagen muss er zeitweilig abgestellt werden, sein Lager auf Stunden im Vorhaus, Treppenhaus angewiesen erhalten, um auch sich zu bescheiden und Ruhe zu lernen. Durch best?ndige Besch?ftigung mit ihm verlernt er ganz unter Tags zu ruhen und wird nerv?s. Nach Mahlzeiten heisst es ,,Platz", beim Verlassen sofort: Hinaus! Diese ?bungen d?rfen nicht erst vorgenommen werden, wenn er schon verw?hnt und unrastig geworden, dann kostet es M?he, und man muss sein Winseln und Herumlaufen wehrend bestrafen, das man selbst verschuldet hat. Windhunde, Airedaleterriers, Boxer, franz?sische Bulldoggen f?gen sich williger; Sch?ferhunde, Dobermannpinscher, Foxterriers nur ungern; w?nscht man ruhigere Tiere, so mag man das schon bei Anschaffung ber?cksichtigen. Jung gewohnt, alt getan. L?sst man den Hund ohne solche Vor?bungen allein im Haus, so wird er heulen oder seine Langeweile in Zerst?rungen, Anbeissen von Portieren, Stiefeln, Polstern auslassen, die T?re zerkratzen, wenn sehr temperamentvoll, sogar annagen. Nachts, oder allein im Haus gelassen, wird ihm sein ,,Platz" im Treppenhaus angewiesen. Die Ruhe?bungen sind anfangs kurz, wenn ?lter, l?nger auszudehnen. Junge Hunde sollen nicht best?ndig an der Kette liegen, da sie dadurch in der Geb?udeentwicklung, namentlich an Vorderl?ufen und Brustpartie Schaden leiden, sie m?ssen es aber lernen, sich darein zu f?gen, dass sie zeitweilig angekettet werden, um ihnen begreiflich zu machen, dass eine Gewalt ?ber ihnen existiert, auch wenn der Herr nicht drohend vor ihnen steht. Wenn sie am Lager kurz angekettet, sich auch anfangs etwas aufgeregt benehmen, so ist es besser, sie gew?hren und selbst zur Einsicht kommen zu lassen, als ihnen sofort zuzusprechen und zu drohen. Nur wenn sie es mit Heulen und Zerren allzu toll treiben, muss man kurz und energisch sie zur Ruhe verweisen, um sie bald zu erl?sen, wenn sie sich eine Zeitlang gef?gt haben. Zur weiteren ?bung wird die Dauer verl?ngert. Haben sie so eingesehen, dass der Zwang st?rker ist als sie, so wird man bei allen sp?teren Dressuren nicht erst den Kopf brechen m?ssen. Springen auf St?hle ist sofort energisch durch einen Schlag mit der Gerte zu verweisen, ebenso jeder Versuch auf Divan oder im Bett Platz zu suchen. Niemals darf der Junghund irgend welche Gegenst?nde, die zuf?llig auf dem Boden liegen oder fallen, mit den Z?hnen erfassen oder gar auf sein Lager schleppen, um damit zu spielen. Das w?rde zum Zerbeissen f?hren. Beim ersten Versuch muss das ein kr?ftiger Schlag ?ber die Schnauze r?gen oder ihm der Gegenstand sofort unter R?ge abgenommen werden. Um die Strafe eindringlicher zu machen, legt man den betreffenden Gegenstand noch eine Zeitlang vor ihm hin und zwingt ihn zum ruhigen Liegen davor. Sucht sich ein Junghund mit besonderer Hartn?ckigkeit ihn anreizende Gegenst?nde aus, so bestreue man diese mit Tabakstaub oder Pfeffer. Ein sehr n?tzliches und billiges Hilfsmittel zur Erziehung ist eine kleine Schlagmausefalle, die man zum Fang gespannt auf einen Hausschuh stellt. Ber?hrt der Hund trotz Verbots den Schuh, so klappt die Falle zu, und der B?gel gibt einen energischen Schlag auf die Nase. Mit derselben Falle gew?hnt man Junghunden und auch ?lteren das Naschen gr?ndlich ab. Auf die Falle wird ein St?ck Brot oder Zucker gelegt und diese kommt auf einen Stuhl oder Tisch. Beim Stehlen erfolgt dann der Schlag, der f?r den Hund um so heilsamer ist, da er niemand bemerkt, der die Lektion austeilte. Besucher und Freunde bittet man, den Hund nicht anzulocken oder anzusprechen, ja bei Ann?herung ihn mit leichtem Klaps oder Pfui abzuweisen; wir wollen keinen Allerweltsfreund, sondern einen zuverl?ssigen und treuen W?chter erziehen, der auf der Strasse sp?ter Fremde vollkommen ignorieren muss. Das alles sind zwar Selbstverst?ndlichkeiten, doch soll sich der Erzieher eines Hundes schon vorher bestimmt im Klaren sein, nicht erst nach Missgriffen und Unterlassungen zur Erkenntnis kommen. Vorbeugen ist leichter als korrigieren. Ehe man lange ?berlegt und dann beschliesst, muss schon das Kommando der Abwehr erfolgen. Manches h?ngt auch von Rasse und Gr?sse ab. Es gibt gewiss nichts sch?neres, als wenn der freudig erregte Hund seinen Herrn st?rmisch begr?sst, an ihm aufspringt und sich wie toll geb?rdet, und doch muss das bei gr?sseren Rassen gewehrt werden. Sollen wir da mit scharfem Verweis verbieten, was uns erfreuen m?sste? Wir beugen bei unserem pers?nlichen Liebling vor, befehlen rasch: ,,Setz dich, gib Pfote" und dr?cken ihm diese. Ein Kompromiss. Wo geht es ohne solche im Leben?

Unerl?sslich ist es f?r den n?tzlichen Haushund, dass er sowohl auf Kommando, sowie bei allen auff?lligen Erscheinungen Laut gibt. d. h. kurz anschl?gt und das wiederholt, bis sein Verhalten beachtet worden ist. Wie der Hund genau den Tonfall der Stimme seines Herrn kennt und sogar selbst verwirrt wird, wenn dieser in heftiger Erregung Befehle gibt, so wird der Herr mit der Zeit genau unterscheiden, ob der Hund aus Ungeduld kurz und halblaut wie fragend, ob scharf tief grollend oder zornig als Drohung beim Wachen anschl?gt, ob er nur mechanisch beim Bellen anderer Hunde mitmacht, was in langes Geheul oft in stiller Nacht ?bergeht, oder ob er einen zwar gegebenen Anlass aus ?bermut zu einer willkommenen Emotion f?r sich selbst steigert. Bei manchen Rassen, Dobermannpinscher, Pinscher und besonders Spitz, muss man zur?ckhalten und d?mpfen, um nicht durch Erschrecken von Kindern und alten Leuten in Konflikt zu kommen, so dass man sie sogar morgens nicht frei, sondern nur angeleint hinausf?hrt oder sie einen Gegenstand im Maul tragen l?sst. Bei anderen Rassen muss das Lautgeben erst geweckt werden, indem man den Junghund auf ein Stichwort z. B. das kurz herausgestossene, suggestive ,,Gib Laut" gew?hnt. Fast alle Hunde schlagen an, wenn sie ungeduldig die Futtersch?ssel erwarten, bemerkt man nur den Ansatz dazu, so ruft man unter Vorhalten der Sch?ssel ,,Gib Laut". Sobald das geschieht, wird das Futter gegeben und diese ?bung so oft wiederholt, bis er sofort auf Kommando reagiert. Dann das Kommando ohne Sch?ssel, doch die Befolgung belohnt, sp?ter nur belobt. Andere Hunde, bei welchen der Trieb zur Bewegung lebhafter ist als der Hunger, bellen vor Ungeduld, wenn man an der T?r beim Hinauslaufen z?gert; hier verf?hrt man ebenso. Andere lockt der abendliche Knochen mehr, den man beriechen l?sst, ohne ihn zu geben. Wieder andere geben Laut aus Wachsamkeit, wenn sie fremde Stimmen h?ren, wenn es klingelt, was das Kommen von Menschen andeutet, oder wenn es an der T?r klopft. Auch hier best?rkt man durch Zuruf, verhindert aber den ?bergang des Meldens in heftigen Zornesausbruch durch Kommando ,,Platz, leg dich"! Auf seinem Lager und in dieser Stellung hat absolute Ruhe zu herrschen, die man n?tigenfalls durch so kurzes Anh?ngen mechanisch erzielt, so dass der Hund den Kopf nicht erheben kann. Jeder solche k?rperliche Zwang ist besser als ein strafendes Wehren, das vom Hund leicht als Strafe f?r Bellen, nicht aber als Befehl zum Aufh?ren aufgefasst wird. Der Gelegenheiten und zuf?lligen Anl?sse zum Lautwerden gibt es noch mehr; oft schon Anziehen von Paletot oder Ergreifen des Hutes, Poltern durch Hilfspersonen an der T?r, scharfes Fixieren, leichte Schl?ge auf die Vorderpfoten, wozu der Hund angelegt wird; je leichter der Hund aus sich heraus bellt, desto schneller lernt er auch auf blossen Befehl und sp?ter bei den Anl?ssen, bei welchen der Befehl wiederholt gegeben wurde, auch ohne Befehl anzuschlagen. Solche sind: Eintritt oder Ank?ndigung fremder Personen, Warten vor geschlossener T?r auf Befehl ,,Hinaus", n?chtliches Stossen auf verd?chtige Ger?usche und Dinge, auf Schuss. Ist es z. B. nachts n?tig, dass er pl?tzlich verstummt und befolgt in Erregung den Befehl nicht, so dr?ckt man den Kopf nieder oder wickelt schnell die Leine um den Fang, ohne Schmerzen zu verursachen. F?r alle F?lle ist auch n?tzlich, sobald der Hund willig auf Befehl Laut gibt, mehrmals eine Zeitung im Keller oder Speicher anzubrennen und ihn direkt vor dieser fortgesetzt bellen zu lassen; dann wird er sicher jedes Feuer im Haus melden, dessen Geruch er wahrnimmt, wenn er es selbst nicht sieht.

Ein weiterer Schritt, etwas schwieriger, f?r jede h?here Dressur unerl?sslich, ist das Legen auf gedehntes Kommando. Gut erzogene Hunde wissen schon aus dem Befehl: ,,Platz, leg dich", was sie jetzt sollen. F?hren sie es aus dem Gehen beim Fuss angeleint, nicht auf gedehnten Befehl: ,,Leg dich" aus, so dr?ckt man mit linker Hand auf den R?cken, w?hrend die rechte unter die Vorderl?ufe greift, sie nach vorne schiebend. Die linke Hand bleibt, der rechte Arm erhebt sich wagrecht wie hypnotisierend ?ber den Augen. Allm?hlich hebt sich die linke weg, der rechte Arm bleibt mit wagrechter Hand erhoben; will der Hund aufstehen, so klappt die Hand auf den Oberkopf unter ,,Leg dich"! Nach einer Reihe von ?bungen muss der Hund lediglich auf Erheben des rechten Arms mit wagrechter Hand und allm?hlichem Senken auch ohne Wortbefehl sich legen. Dieses erfolgt immer mit leiser Stimme, die auf den Hund eindringlicher wirkt, als Schreien. Vollen Erfolg hat nur, wer ?fter wiederholt, aber unbedingte Befolgung fordert, falls n?tig mit Gerte nachhelfend. Jedes Nachgeben und Verzicht auf Ausf?hrung lockert auch die Disziplin auf andren Gebieten. Ist das Legen f?r Jagdhunde unerl?sslich, f?r manche die halbe Dressur, wenn damit das Niedersenken des Kopfes zwischen die Vorderf?sse verbunden ist, so ist es bei kleinen Rassen entbehrlich, wenn man sie im Hause zum p?nktlichen Gehorchen auf ,,Platz, leg dich"! erzogen hat. Auf ,,Setz dich", sollte niemand verzichten. Alle Polizeihundrassen m?ssen das ,,Leg dich" ausf?hren, sowohl auf Wort wie Wink. Nutzanwendung:

Zur korrekten Befolgung geh?ren viele ?bungen und Geduld, aber auch schon eine gewisse Reife des Hundes, sowie gutes Einvernehmen zwischen Herr und Hund. Ist man ?berhaupt zur An- schaffung des sogenannten Torquatushalsband geschritten, das f?r Jagd und Polizeihund fast unerl?sslich, so wird man durch Anlegen an solches sicher Resultate erzielen, ebenso den Hund rascher zum Gehen an Fuss bringen. Aber ein solches Instrument sollte nur f?r dickfellige Hunde benutzt werden, die auch durch ein paar kr?ftige Schl?ge nicht verdorben werden. Sehr n?tzliche Gehorsams?bungen sind ,,Setz dich" und ,,Leg dich" dicht vor der gef?llten Futtersch?ssel. Hunde, die so ge?bt sind, versagen nicht leicht in Freiheit.

Alle mittelgrossen und gr?sseren Rassen, ausgenommen die schweren Bernhardiner, m?ssen lernen, dem Fahrrad zu folgen, dessen Tempo f?r Junghunde zu m?ssigen ist, da sie sonst leicht dauernd in Hinterhand ruiniert werden. Andererseits gibt es kein besseres und bequemeres Mittel, den Junghund zu einem gesunden, kr?ftigen, bruststarken, wohlgestalteten zu trainieren als das Laufen hinter dem Rad. Die ersten Male muss man sich allerdings die M?he machen, das Rad zu schieben und zwar ganz scharf auf rechter Strassenseite; ausnahmsweise folgt der Hund nicht links, dicht am Fuss, sondern darf frei gehen. Vom Rad aus ihn an der l?ngeren Leine zu f?hren, empfiehlt sich nicht, das k?nnte nur ein sehr geschickter Fahrer mit einem ausserordentlich lenksamen, leinenfesten Hund riskieren und h?tte h?chstens den Erfolg, dass der Hund den Weg nur einmal macht. Hat der dem geschobenen Rad aufmerksam folgende Hund den ersten Lauftrieb hinter sich und seine Gesch?fte verrichtet, so steigt man auf einsamer Landstrasse, die noch wenig von Autos befahren ist auf, h?lt sich zur Erziehung dicht rechts, nimmt sofort flottes Tempo, das den Hund zu gestrecktem Trab veranlasst und nicht viel Zeit l?sst, nach links und rechts abzuschweifen. Die schrille Trillerpfeife h?ngt an Schnur am Handgelenk oder um den Hals; n?tzlich ist vorn an der Lenkstange an einer vernickelten Klemmvorrichtung die Peitsche zur Abwehr fremder Hunde. F?hrt man zu zweit, so sollen beide R?der mit etwas Abstand hintereinander folgen; vorn derjenige Teil an dem der Hund mehr gew?hnt ist, als der f?hrende, der zweite gelegentlich korrigierend und ?berwachend, folgt. Eine Stunde zum Rad begleiten ist soviel Bewegung wie 4 Stunden Spaziergang. In der Stadt selbst und auf belebten Strassen f?hrt man erst, wenn der Hund nach einigen Wochen des Mitlaufens achtsam geworden ist. Um den etwas reiferen Hund zum Laufen neben dem Wagen zu erziehen, w?re es falsch, sogleich ein flott fahrendes Fuhrwerk zu besteigen; der Hund w?rde leicht aus ?bermut oder Spielerei nach dem Pferd springen oder umkreisen. Auf dem R?ckweg nach l?ngerem Spaziergang ersuchen wir den Lenker eines langsam fahrenden Lastwagens uns zu Erziehungszwecken das Aufsitzen zu gestatten und nehmen rechts hinten Platz. Es kommt hierbei nur darauf an, dass der Hund den Herrn sieht und h?rt, sich an die f?r ihn verwunderliche Tatsache gew?hnt, dass er nicht dicht herangehen kann. Bellen und Anspringen, was bei langsamer Fahrt und vorausgegangener ausgiebiger Bewegung ohnehin selten, wird nicht geduldet, mit ,,Pfui" oder Drohung mit Gerte verwiesen. Hilft das nichts, so springt man ab, legt ihn an lange Leine und steigt r?ckw?rts auf. Erst nach mehrmaligem ?ben, nachdem rollende R?der und Pferd dem Hund nichts mehr unheimlich Fremdes, wird ein etwas flotterer Wagen bestiegen. Junge Hunde l?sst man zum Ausritt nicht begleiten, ausser man hat selbst Stall und Pferd, und der Hund ist durch ?fteres Mitnehmen und vorherigen Aufenthalt im Stall mit dem Pferd vertraut, meidet die N?he der Hufe, springt das sich bewegende Pferd nicht mehr an. Und auch dann ist es n?tzlich, vorher beim Ausf?hren des Pferdes den Hund einige Male mitgehen zu lassen. Der vorher an das Rad gew?hnte wird sich auch da sofort anpassen und dem Reiter folgen.

Unter teilweiser Ausn?tzung des schon vorher Gelernten und der bei spielender Dressur festgestellten Anlage lassen sich viele sogenannte Kunstst?cke beibringen, die man aus der Lust des Hundes am Springen, Apportieren, Verbindung von beiden, ableitet. Wer mit seinem Hund verbl?ffen will, dass dieser scheinbar rechnen oder lesen kann, der muss ihn nur mit leisesten Winken, kaum merklicher Bewegung der Lippen, Zucken der Schulter dirigieren. Dazu sind nur Hunde brauchbar, die mit Spannung dem Herrn ins Gesicht sehen, die Kommandos dort mehr ablesen als h?ren. Wer seinen Sch?ler an laute Befehle, von lebhaften K?rperbewegungen begleitet, gew?hnt hat, darf nicht erwarten, dass er auf ein leises, mit geschlossenen Lippen hervorgebrachtes ,,Ss" reagiert. Oder ein Zucken von Schulter, ein Bewegen der Zehen, die im Stiefel ein Knarren oder Biegung des Leders verursachen, beachtet. Auf solchen, von den Mitmenschen nicht bemerkten Zeichen beruht das Lesenk?nnen der Hunde oder ihre F?higkeit, schwierigste Rechenaufgaben zu l?sen. Noch nie hat ein denkender Hund oder Pferd in Abwesenheit des Herrn eine Frage beantwortet. Doch es ist sicherlich schon ein Beweis ausserordentlicher Arbeitsfreude, wenn ein Hund immer wieder Buchstaben oder Zahlen klopft, scharrt, Buchstabenbl?tter herbeibringt. Man m?ge sich also tr?sten, wenn der eigne Hund nur mechanisch Gelerntes von sich gibt; selbst die gelehrtesten Hunde arbeiten nicht anders. -- Hunde, die lebhaft sind und bewegungsfreudig, lernen sehr leicht springen, wenn man z. B. an langen Regentagen sie nicht hinausf?hren kann. Zwischen eine T?r stellt man ein Brett in L?nge der T?r?ffnung und in 3/4 H?he des Hundes), befiehlt ,,setz dich" etwa 1--2 m von dieser entfernt, ?bersteigt selber lebhaft das Brett mit dem Ruf ,,Komm hopp". Und ebenso zur?ck. Wiederholt es mehrmals, sp?ter auch ohne vorher setzen zu lassen. Sodann wirft man den Ball oder Apportierholz und befiehlt: ,,Hopp, apport", bis der Hund freudig auf Kommando das Brett ?berspringt. Das n?chste Mal wird das Brett durch vier zusammengestellte Leisten in folgender Form zwischen der T?r?ffnung ? ersetzt, die nicht h?her sein d?rfen als er, weil sonst der Hund darunter durchschl?pft. Springt er freudig, so wird die Lattenumrahmung einerseits frei an eine Wand gedr?ckt, die andre Seite begrenzt man selbst und kommandiert ,,Hopp". Endlich stellt man nur noch die obere Latte allein an verschiedenen Stellen gelegentlich auch allm?hlich erh?hend wieder zwischen die T?r?ffnung, bis der Hund freudig die wohlbekannte Sprungplatte ?bersetzt. Dann wird diese durch ausgestreckten Arm oder Spazierstock ersetzt. ?ber der eingeklemmten Latte zwischen der T?r wird ein Reifen, aus Spanischrohr gebogen und anfangs durch Umwicklung mit Packpapier vergr?ssert, gehalten, bis der Hund durch den d?nnen, etwas verengten Reif ?ber die Latte zugleich setzt und schliesslich durch den Reifen allerorten. Dann wird er gradso durch einen Bogen springen, den man mit beiden Armen, anfangs noch ?ber der T?rlatte, bildet. Alle Steigerungen erst, wenn das Kommando ,,hopp" ?ber das Brett sofort verstanden und willig ausgef?hrt wird. Mit Lob, freundlichem Abklopfen nicht zu sparen, als Abschluss eine kleine Belohnung. Alle kurzr?ckigen Rassen sind sprungwillig, weniger die l?ngeren, auf k?rzeren L?ufen, oder die Trabl?ufer , die es aber aus Galopplauf im Freien ?ber eine Wandung zwischen Gartent?r ebenso rasch begreifen. Auch hier kann man Apportierlust dazu benutzen, namentlich wenn der Sprung aus Garten oder Hof zum Spaziergang ins Freie f?hrt. -- Hat der kleine Hund durch ?fteres Zuwerfen kleiner Brocken, anfangs aus der N?he, das Auffangen unter ,,Nimm" begriffen, so muss er auch lernen, zu warten bis er die Erlaubnis erh?lt. Man h?ngt die Leine an das Halsband, was dem Hund immer das Bewusstsein gibt, doppelt an den Herrn zum Folgen gebunden zu sein, und l?sst ,,setzen", h?lt den Kopf unter Mahnung zur Ruhe, wagrecht, legt leise ein St?ck Zucker auf die Nase und l?sst langsam den Kopf los. Auch ohne Mahnung pflegt der ungewohnte Anblick die Augen zu bannen, unter ,,st" entfernt man sich und fixiert scharf. Tritt herzu, ein leichter Schlag von unten an den Unterkiefer wirft das Zuckerst?ck in die Luft ,,Nimm" gibt die Erlaubnis danach zu schnappen; f?llt es zur Erde, so wirft man es nochmals in die H?he mit ,,Nimm". Am n?chsten Tag wird die ?bung wiederholt, sp?ter ohne Leine aber immer mit vorherigem Kommando: ,,Setz dich." -- Das vorgehaltene St?ck Zucker dient auch als Lockmittel zum Durchschl?pfen zwischen die F?sse im Gehen. Man stellt sich mit vorgestelltem Fuss vor den Hund, lockt mit der linken Hand den rechts sitzenden Hund. Ist er durchgeschl?pft, so wird das andre Bein vorgestellt und der Zucker in die rechte Hand genommen, bis man 3 oder 4 Schritte gemacht hat. Hierauf erh?lt er das verdiente St?ck, das immer zum Schluss gegeben wird, auch wenn man nicht mehr n?tig hat, es zum Locken vorzuhalten und der Hund auf Befehl ,,hier durch" in Erwartung der sp?teren Belohnung von selbst kommt und bei jedem Schritt zwischen den Beinen durchl?uft. Manche Hunde niesen aus Verlegenheit, wenn man sie fixiert. Man fragt dazu: ,,Wie niest der Hund"? und belohnt. Andre Hunde reagieren auf Quietschball prompt durch kurzes Bellen. Man wiederholt dicht vor ihnen das Ger?usch 3--4 mal, belohnt jedesmal, namentlich wenn der Hund ?fter antwortet. Dann wird der Ball in der Hand verborgen, ganz leicht gedr?ckt, der sitzende Hund erwartungsvoll angesehen. Auf Antwort darf mit Belohnung nicht gespart werden. Ist man sicher, dass der Hund 5--6 mal unbedingt anschl?gt, so kann man ihn als Rechenk?nstler vorf?hren und fragen: ,,Setz dich", wieviel ist 4 mal 8 weniger 29. Darauf dreimaliges Dr?cken auf den verborgenen Ball, wobei die Zuschauer, ,,um den Hund nicht zu verwirren" etwa 10 Schritt weit entfernt gehalten werden, so dass sie unm?glich das leise Ger?usch des Balls in der Brusttasche durch den angepressten Arm oder in der Hosentasche vernehmen k?nnen.

Die meisten Hunde gehen gern von selbst bei Hitze ins Wasser, wenn sie nicht unvern?nftig behandelt, d. h. hineingeworfen oder an einer pl?tzlich absch?ssigen Stelle den Grund verlieren und erschrecken. Ehe man den mindestens 6--8 Monate alten Hund ans Wasser f?hren will, sucht man sich schon in Gedanken eine flache Uferstelle aus, an der man sich nach Spaziergang an heissen Sommertagen lagert. Dann l?sst man ihn gew?hren und selbst Bekanntschaft mit dem nassen Element suchen. Jeder Zwang ist von ?bel, Beispiel ?lterer Hund n?tzlich, aber nicht unerl?sslich. Hat er sich ins Wasser gestellt und macht darin Gehversuche, so wirft man ein rundes Holzst?ck das mit langer d?nner Schnur zum Herausholen zur Sicherheit versehen ist, wenige Meter von ihm noch ins flache Wasser: ,,Apport". Sobald er herauskommt, schnell das Kommando ,,Setz dich, gib aus"!, ehe er sich noch sch?tteln kann. Wasserabsch?tteln vor Ablieferung des Apportgegenstands ist ein Dressurfehler, weil dabei meist der Gegenstand fallen gelassen wird und liegen bleibt oder, falls Ente des J?gers, entweicht. Was auch der Sch?ler ausf?hrt, muss exakt sein. Hat man das Holz abgenommen, so mag er erst etwas herumspringen, ehe man aufs neue wirft. Nicht erm?den, und mit Lob abschliessen, sodann flotter Heimweg namentlich sp?ter bei k?hlerem Wetter. Einige Tage sp?ter versucht man es in tiefem Wasser; scheut er es, so geht man ohne Tadel nach Hause, versucht es nochmals. Das Versagen ist kein Ungl?ck an sich, aber es gibt ein nie versagendes Mittel jeden Hund zum Schwimmen zu bringen. Dazu brauchen wir einen lebenden Gehilfen oder einen kurzen Pfahl, 1 m lang, unten spitz zum Einschlagen; oben wird eine Ringschraube eingedreht. Ort ein Bach, der zum Durchwaten f?r den Hund zu tief aber nicht reissend ist, N?he einer Br?cke. Auf dem einen flachen Ufer schlagen wir mit kr?ftigem Stein den Pfahl in den Boden, so dass er etwa 1/2 m noch herausragt, ziehen durch die Ringschraube eine lange kr?ftige Leine, werfen die beiden Enden auf das andre Ufer, zum sicheren Wurf mit angebundenem starken Holzst?ck. Sodann begeben wir uns mit dem Sch?ler ?ber die Br?cke zu der dem Pfahl gegen?ber liegenden flachen Stelle. Das eine Ende wird an das gen?gend eng gestellte, aber nicht w?rgende Halsband befestigt, das andre nehmen wir in die rechte Hand. Mit der linken f?hren wir dicht an das Wasser und ziehen nun mit der rechten Hand langsam aber fest die durch die jenseitige Ringschraube laufende Schnur. ,,Voraus, so ist's brav." Der Hund f?hlt sich gef?hrt an der Hand des Herrn, wenn er auch im Wasser den Boden unter den F?ssen verliert, zieht ihn die Leine, dass er nicht versinkt, noch unsicher wird oder Zeit hat zum Paddeln oder Wasser treten. Kurz vor dem Ufer, noch ehe er herausspringen kann, erfolgt das Kommando ,,herein, hierher"! und das andre Ende der Leine, das bisher nur nachgab, zieht zur?ck. Man kann denselben Effekt mit einem Gehilfen erreichen, der den Hund am Halsband h?lt, w?hrend man die lange Leine ans andre Ufer wirft, ?ber die Br?cke geht und nun selbst den Hund an dieser zu sich unter Anruf hin?berzieht. Dort wird er gelobt. Besser ist es aber, das ganz allein in aller Stille ohne Zuschauer und Teilnehmer abzumachen. Man wird erstaunt sein, wie rasch jeder Hund begreift, dass das Wasser gar nichts gef?hrliches ist, und dass er an der f?hrenden Hand des Herrn immer in Sicherheit ist. Dieses Hilfsmittel muss in vollster Ruhe und Bed?chtigkeit ben?tzt werden, ?berzeugt, dass es hilft und dass der Hund ohne jede Aufregung sich leiten lassen wird, als ob man schon 10 Hunde auf diese Weise von der Harmlosigkeit des Wassers ?berzeugt h?tte. Am besten setzt man sich einige Minuten vor dem Anlegen an die hin?bergeworfene Leine ans Ufer und raucht eine Zigarette, was auch zum Vertreiben von M?cken n?tzlich ist. Jede Unruhe, Nervosit?t oder Unsicherheit des Herrn ?bertr?gt sich auf den Hund, den wir auch nie ?ber Trauer oder Niedergeschlagenheit t?uschen k?nnen, wie unsre Angeh?rigen, die wir aus R?cksicht leicht mit Worten zu beruhigen verm?gen.

Zu Schwimmk?nstlern und Tauchern kann man nur solche Rassen machen, die ererbte Wasserpassion infolge Lebensweise der Vorfahren oder Abstammung von Arbeitsschl?gen besitzen. ?fter f?hrt auch h?ufige Gelegenheit durch N?he von Teichen, Fl?ssen, Meeres- oder Seeufer, harte Schl?ge, wie rauhhaarige Terriers und Pincher dazu. Vorbedingung zum Tauchen ist sehr klares, ruhiges Wasser und freudiges Apportieren, wozu man Holzst?cke durch Beschweren zum Untersinken pr?pariert, aber nie Steine, ben?tzt. Will man den schwarzen Schn?renpudel in voller Sch?nheit und Farbe erhalten, so darf er nach dem Baden wie Schwimmen nicht lebhaften Sonnenstrahlen ausgesetzt werden; man w?hlt dazu die warmen Sommerabende. Auch lasse man sich nicht verleiten, an k?hlen windigen Abenden Hunde ins Wasser zu schicken, besonders nicht kurz behaarte. Zum mindesten nehme man ein altes Handtuch mit und frottiere kr?ftig dem Haarstrich entlang. ?ltere Jagdhunde, die viel zur Entenjagd ben?tzt werden, zeigen durch Nierenleiden und Rheumatismus, wohin solche Zumutungen f?hren. Hat der passionierte Hund gegen Willen des Herrn ein eisiges Bad genommen, so begibt man sich im Eilschritt zur n?chsten Behausung und scheue sich nicht, dort W?rmeschutz vor Ofen oder, nach Trockenreibung mit Heu oder Stroh, im Stall zu erbitten. Es wird selten gem?tlose Menschen geben, die einem Tier Mitgef?hl versagen, was zudem nichts kostet. Lieber eine halbe Stunde Aufenthalt, als ein krankes Tier, f?r das der Herr verantwortlich ist.

Ein altes Wort sagt: ,,Einmal Hundefreund, immer Hundefreund." Zu einem Dauerzustand f?r das Leben lohnt es auch ein Dauerheim zu schaffen, da aus dem Hundebesitzer, dem erfolgreichen Aussteller, sehr oft der Z?chter wird, der die h?ufigen Bitten aus Freundeskreis nach einem Abk?mmling seines Musterhundes erf?llen will. Bei einem Einfamilienhaus, sei es Stadtmiethaus oder Eigentum vor der Stadt, sollte der Zwinger nicht fehlen. Er erleichtert die Haltung, erm?glicht die Zucht, hilft Haus und Wohnung sauber halten, wenn der Hund nach Spaziergang bei Regen oder Schneeschlamm nass heimkommt und vor Einlass in das Haus eine Stunde auf reichlichem Strohlager trocken und sauber geworden. Die l?ufige H?ndin ist dort w?hrend der Zeit, in der jede zum Entweichen neigt, sicher bewahrt. Die Zuchth?ndin kann dort in Ruhe werfen und mit den Welpen bleiben, bis sie anfangen selbst zu fressen und weggegeben werden. Auch in einer Villa mit 2--3 Wohnungen erspart ein schlichter Zwinger viel Beschwerden wegen beschmutzter Treppenh?user, und die im Verh?ltnis zu dem Luxus eines Hauses ganz geringf?gigen Kosten f?r einen Hundezwinger werden reichlich ausgewogen. In manchen Grossst?dten verbieten die Besitzer die Haltung eines gr?sseren Hundes; ein Zwinger w?rde diese H?rte ?berfl?ssig machen. Die sehr hohe Zahl der Familienhunde in England, das Fehlen von Kreuzungen und wertlosen Strassenk?tern geht sicher auf Konto der Zwinger beim englischen Familienhaus als bequeme Unterbringung und Bewahrungsmittel der H?ndinnen vor Fehltritten. Der Zwinger lehnt sich am besten an eine gesch?tzte Mauer in Nordost, er habe m?glichst viel Sonne, der Boden muss unbedingt betoniert, undurchl?ssig, also waschbar sein, da er sonst nach kurzer Zeit verseucht und ?bel riecht. Auch w?rde auf durchl?ssigem, feuchtbleibendem Boden der Holzzwinger rasch unten verfaulen. Die Betonunterlage etwas h?her als der Hof und leicht schr?g geneigt von der Mauer weg, damit Regen schnell abl?uft. Eine rechtwinklige Ecke des Hofes oder an Hausr?ckwand angef?gt, macht nur zwei Gitterseiten n?tig und gew?hrt mehr Wetterschutz, ist auch leichter stabil anzulegen. Das Gitter vorn mit T?r, aus Eisenst?ben, die nur einmalige Ausgabe sind, die Enden nach Innen gebogen, was ?berspringen oder Klettern verhindert. Drahtgeflecht rostet zu rasch und l?sst sich dagegen nicht durch Anstreichen sch?tzen. F?r mittelkleine Rassen unter Stuhlsitzh?he ist der Zwinger entbehrlich, h?chstens f?r den Z?chter solcher n?tig. Also sei er gleich so gross angelegt, dass ein Mann mit geb?cktem Kopf darin stehen kann. Eine ger?umige H?tte aus Hartholz, mit heissem Lein?l getr?nkt und mit ?lfarbe gestrichen, gen?gt auch; das Holz innen und aussen glatt behobelte, sogenannte Nut- und Federbretter, von aussen mit Decklatten an den Fugen benagelt. Kein Satteldach, sondern ein glattes, schr?ges Dach mit Dachpappe benagelt zum Aufheben. Bei grosser K?lte l?sst sich leicht innen auf Leisten ein zweites Dach nur aus Brettst?cken auflegen und damit die H?he reduzieren. ?hnlich soll ein von unten w?rmender Doppelboden nicht fehlen, der Zwischenraum mit Torfmull gef?llt. Dieser h?lt warm; saugt Feuchtigkeit geruchlos auf. Als Windschutz wird bei K?lte ein Sack vor den Einschlupf geh?ngt, den der Hund beim Einkriechen verschiebt. Der Zwinger sei eine vergr?sserte H?tte mit T?r; in diese kommt das Einschlupfloch, durch ein herablassbares Fallbrett verschliessbar, wie an H?hnerh?usern ?blich. Innen dient eine erh?hte Pritsche mit reichlich Stroh als behagliches Lager. Das Verbringen in Zwinger oder zur H?tte soll nie eine Strafe sein, wird auch nach R?ckkehr von Spaziergang als solche nicht empfunden, zumal nach 1/2--1 Stunde die Erl?sung zur Futterstunde schl?gt. Gelegentlich wird auch das Futter in den Zwinger gebracht oder dient er als Nachtaufenthalt. Die tragende H?ndin wird schon 14 Tage vor dem Wurftage an den Zwinger allm?hlich gew?hnt, indem sie dort ihre Mahlzeiten erh?lt. Die Gittert?r ist nach Innen, die des Hauses nach Aussen zum ?ffnen. Gegen unbefugtes F?ttern, Zustecken von Knochen sch?tzt, wenn n?tig, ein von aussen an das Gitter mit Bindedraht befestigtes Geflecht. Da der Zwinger f?r den Familienhund niemals st?ndiger Aufenthaltsort sein soll, weil er dort verdummt und seinem Zweck als Gesellschafter und W?chter entzogen w?rde, ist kein kunstvoller Steinbau n?tig. Dient der Zwinger als Wurfraum, so ist in diesem mit etwa 12 cm breiten, 20 mm starken Brettern ein Wurfplatz abzugrenzen, benutzt man dazu die H?tte, so wird mit ebensolchem Brettst?ck nach vorn zum Einschlupf abgegrenzt, damit die Welpen nicht herausfallen k?nnen und auch nicht zu nahe vorn am Eingang liegen.

Bei zuf?lligen Verletzungen wasche man nicht mit n?chstem Wasser aus, damit bringt man nur Keime aus der Umgebung in die Wunde; man betupfe die Umgebung der Wunde mit Jodtinktur, sorge dass der Hund nicht kratzt und scharrt. Den Wundrand selbst bepinselt man mit Perubalsam, der in jede Hundehausapotheke geh?rt, um bei R?ude, Flechte, empfindliche Stellen wie die Augenumgebung zu behandeln. Ebenso soll eine Schachtel mit Bors?ure immer vorr?tig sein, am besten in kleinen Dosierungen , um z. B. mit 100 g Wasser sofort eine 3prozent. L?sung zum Waschen tr?nender Augen herstellen zu k?nnen. Eine weitere Schachtel stehe mit einem trocknenden Desinfektionsmittel bereit wie Tannoform , Euguform , letzteres ein Idealmittel gegen alle Hautentz?ndungen und Brandwunden, um kleine Wunden damit zu bestreuen. Da diese Pulver nasse Wunden rasch abtrocknen, entziehen sie den Mikroben ihre Lebensbedingungen. Hautabsch?rfungen ?berzieht man mit Jodoform-Kollodium. Tiefere Bisswunden sp?lt man mit 5prozent. Karboll?sung mit Wundirrigator und taucht die Fingerspitzen in diese vor Ber?hrung. Zerschneidet sich der Hund durch Tritt in Glasscherben einen Ballen, so stillt man die Blutung mit Eisenchloridwatte, desinfiziert die Wunde, ?berstreicht sie mit Jodoformkollodium. Hier?ber quer Heftpflaster, Mullbinde und Beobachtung des Hundes gegen Abreissen des Verbandes . Da man Tiere nicht ?berreden kann, muss man Medikamente ,,eingeben". L?sliche Arznei und Emulsionen giesst man aus der Flasche am Lefzenwinkel bei erhobnem Kopf ein, h?lt einen Augenblick die Nase zu, so dass der Hund durch das Maul atmen muss, wobei er schluckt. Gr?ssere Pillen taucht man in ?l und steckt sie tief in den Schlund, h?lt das Maul einige Zeit zu, streichelt die Kehle entlang. Pulver oder Tropfen kann man in Gelatinekapsel f?llen und ebenso in den Schlund schieben. Der Apparat ,,Pilleneingeber" erfordert sachkundige Handhabung. Bei kleinen jungen Hunden ist das schwierig; einige Tropfen bringt man durch List bei. Aus fetter Wurst, die sich streichen l?sst, bereite man eine flache Oblate in Gr?sse einer Kupferm?nze, tropft darauf 1--3 Tropfen Medizin in kleine H?hlung. Das Ganze wird vorsichtig zusammengerollt, so dass kein Geruch nach aussen dringt. Dann gibt man als Lockmittel von derselben Wurst einige Kugeln gleicher Gr?sse, zuletzt die mit der Arznei, die gierig morgens n?chtern hinabgeschlungen und gar nicht erst mit der Nase gepr?ft wird. Am Abend vorher f?llt das Futter, vor allem der Knochen, weg; der Magen muss m?glichst leer sein, besonders bei Wurmmitteln, die rasch mit den toten W?rmern abgehen sollen. Mancher scheinbare Misserfolg grade prompter Wurmmittel beruht darauf, dass die toten W?rmer verdaut worden sind, was leicht zu Darmkatarrh f?hrt. Hunden, die jedes Medikament sofort erbrechen, gibt man 1/2 Stunde vorher etwas dicke Schleimsuppe. Hilft auch das nicht, vorher ein An?sthesinpulver oder eine L?sung von Novocain. mit Suprarenin in Bittermandelwasser. Ausgenommen bei Wurmkuren verschont man die Hunde m?glichst mit Arzneimitteln, selbst wenn man gerne helfen m?chte. Einige Tage kein Wasser, daf?r Di?t sind besser als Verstopfungs-, Abf?hr-, Brech-, St?rkungsmittel. Von letzteren ist Rotwein mit Ei , geschabtes oder kleingewiegtes Fleisch das beste. Der ruhende Hund braucht sehr wenig. Ein Kalbsschwanz gen?gt f?r einen Tag. Und auch sonst lieber etwas knapp gehalten, so dass man die Rippen ganz leicht angedeutet durchsieht, ist ges?nder als gem?stet. Nat?rlich darf der Junghund nie wie ein Gerippe mit Fell ?berzogen sich anf?hlen, sondern eher prall. Der ?ltere Hund hingegen sei hart durch Muskulatur, so dass es die Hand schmerzt, wenn man fest auf ihn klopft. Ist das der Fall, so ist er nicht nur in vollster Gesundheit, sondern auch ein Muster rationeller Haltung, die dem Besitzer Ehre macht.

Nur eine sehr kleine Anzahl offensichtlicher Rechtschreibfehler wurden korrigiert. Grenzf?lle wurden belassen um eine m?glichst genaue Repr?sentation der Erstausgabe von 1924 zu erstellen.

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