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Munafa ebook

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Words: 20835 in 7 pages

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DIE BR?DER WRIGHT

Eine Studie ?ber die Entwicklung der Flugmaschine von Lilienthal bis Wright

Von Hauptmann a.D. A. Hildebrandt

Vormals Lehrer im K?niglich Preussischen Luftschiffer-Bataillon

Mit 44 Abbildungen

BERLIN 1909

Vorrede.

Der Prophet gilt nichts im Vaterlande! Dieses alte Sprichwort will andeuten, dass infolge der Unvollkommenheit der menschlichen Natur das Verdienst hervorragender M?nner oft nicht so gew?rdigt wird, wie es seiner Bedeutung nach sein m?sste. Die meisten Menschen k?nnen sich eben nicht ?ber das Allt?gliche erheben und dem Gedankenfluge weitausschauender Zeitgenossen folgen. Neid und Missgunst stellen sich den Grossen dieser Erde entgegen, und die Rivalit?t der Konkurrenten, die alles verkleinern und herabziehen. Im Kampfe um die Eroberung der Luft haben wir zwei hervorragende F?lle daf?r gehabt, wie sich die Bahnbrecher nur m?hselig zu Anerkennung durchzuringen verm?gen. Wir haben aber hier gleichzeitig ein seltenes Beispiel, wie zwei M?nner noch bei Lebzeiten die gr?sste Anerkennung ihrer Zeitgenossen gefunden haben. Der Gedanke an die Eroberung der Luft ist so bestechend, dass er in den weitesten Schichten der V?lker ganz aussergew?hnlichen Anteil findet. Bislang beherrschte der Mensch nur zwei Dimensionen. Jetzt hat er auch begonnen, sich die dritte Dimension, die Luft, zu erobern. Zeppelin und Wright sind die K?nige der Luft. Ihnen beiden ist es zu danken, dass wir anfangen, die Luft sowohl mit Fahrzeugen, "leichter als die Luft", als auch mit solchen, die "schwerer als die Luft" sind, zu beherrschen. Beide haben lange arbeiten m?ssen, bis sie der Welt die Richtigkeit ihres Gedankenfluges beweisen konnten. Beide sind sie viel geschm?ht und mit Schmutz beworfen worden. Der Name Zeppelin ist heute nicht nur dem deutschen Volke bekannt, er hat ?berall ausgezeichneten Klang. Ueberall widmet man dem greisen Forscher eine Verehrung, wie man sie den gr?ssten Helden aller Zeiten kaum entgegengebracht hat. Auch an Wright haben wir Europ?er viel ges?ndigt. Man ging sogar soweit, die beiden Br?der, die bereits im Jahre 1905 die gr?ssten Erfolge erzielt hatten, in Umpr?gung des Wortes "die fliegenden Br?der"--"die l?genden Br?der" zu nennen. Erst im Jahre 1908 konnten sie, die auch bei ihren Landsleuten in Amerika wenig Glauben gefunden hatten, beweisen, welch gewaltigen Fortschritt sie in ernster Arbeit gemacht hatten. Verfasser folgt der Anregung, eine allgemein verst?ndliche Abhandlung ?ber die Gebr?der Wright zu schreiben, mit um so gr?sserer Freude, als er ziemlich der einzige war, der unentwegt die beiden genialen Erfinder in Wort und Schrift verteidigt und niemals an dem Wert ihrer Mitteilungen gezweifelt hat. Bei der Abfassung der kleinen Schrift kommt es dem Verfasser sehr zu statten, dass er bei einem Besuch in Amerika sowohl den Lehrer der Br?der Wright, den jetzt 77 Jahre alten hervorragenden Ingenieur Chanute, und dessen Assistenten Herring, wie die St?tten, an denen die Flugmaschine geboren wurde, kennen lernte. Besonders zu Dank verpflichtet ist er dem in Gross-Lichterfelde lebenden Baumeister Gustav Lilienthal, der ihm in fr?heren Jahren authentisches Material ?ber seinen Bruder Otto Lilienthal, den Altmeister der Fliegekunst ?bermittelt hat, ferner dem in New York lebenden Ingenieur Herring, sowie auch Ingenieur Chanute in Chicago, der umfangreiches Material der ersten Flugversuche in Amerika zur Verf?gung gestellt hat; endlich dem Bischof Milton Wright zu Dayton in Ohio, der sowohl beim Besuch des Verfassers eingehende m?ndliche Angaben gemacht hat, als auch jetzt in bereitwilligster Weise altes Material ?ber seine Familie und seine S?hne zur Verf?gung stellte. Orville Wright ist nun nach Berlin gekommen, wo er auf Veranlassung des "Lokal-Anzeigers" sein bis jetzt un?bertroffenes K?nnen vorf?hren will. Noch sind wir erst im Anfangsstadium des Kampfes um die Eroberung der Luft, und viel Arbeit ist n?tig, ehe wir einigermassen sicher die Luft beherrschen. M?gen die Vorf?hrungen von Wright f?r unsere deutschen Erfinder und namentlich f?r diejenigen, die sie finanziell unterst?tzen wollen und m?ssen, ein Ansporn zur weiteren F?rderung sein.

A. Hildebrandt.

Die Familie Wright.

Die Wrights f?hren ihren Stammbaum bis in das 14. Jahrhundert zur?ck. Viele hervorragende Leute, deren Namen auch in der Geschichte verewigt sind, haben der Familie angeh?rt. Von grossm?tterlicher Seite stammen sie aus Holland, wo die ersten Aufzeichnungen bei Lord Afferden Ende des 14. Jahrhunderts beginnen und bis in die heutige Zeit vollst?ndig fortgef?hrt sind. Die Nachkommen des Lords wanderten sp?ter nach Amerika aus und siedelten sich um das Jahr 1650 in Long Island an. Die Grossmutter Katherine Reeder war verwandt mit dem Gouverneur Andrew H. Reeder, der in Kansas im Jahre 1854 die Z?gel der Regierung inne hatte. V?terlicherseits k?nnen die Vorfahren zur?ckgef?hrt werden bis zu John Wright, der im Jahre 1538 das Gut Kelvedon Hall im Kreise Essex in England erwarb. Sein und seiner Frau Olive Nachkomme im vierten Grade, Samuel Wright, wanderte im Jahre 1630 nach Amerika aus und siedelte sich 6 Jahre sp?ter als Farmer in Springfield in Massachusetts an. Hier wurde er bald zum Diakon der ersten puritanischen Kirche und sp?ter zum Pfarrer der Gemeinde erw?hlt. Nach segensreichem Wirken entschlief er sanft im Jahre 1665 zu Northampton. Seine Nachkommen blieben in Neu-England und manche ber?hmten Leute sind aus ihnen hervorgegangen. Zu nennen sind Edmond Freeman, Reverend Joshua Moody, Reverend John Russell, John Otis und John Porter in Windsor. Durch den letzten sind die Wrights verwandt geworden mit dem ber?hmten amerikanischen General Ulysses S. Grant und mit dem Pr?sidenten Grover Cleveland; ferner mit dem bekannten General Joseph Warren in Bunkerhill. Der Grossvater Wrights, Silas Wright, war Senator der Stadt New York und sp?ter Gouverneur des Staates New York. Er besass umfangreiche G?ter, um deren Bewirtschaftung er sich selbst k?mmerte. Seine Kinder wurden gleichfalls zu Landleuten erzogen. Er starb in New York im Jahre 1847.

Wir Deutschen haben den Ruhm, den ersten fliegenden Menschen, der mit einer Flugmaschine ohne Motor die Luft durchsegelte, unsern Landsmann nennen zu d?rfen. Uns verbindet aber auch ferner Verwandtschaft mit den K?nigen der Fliegekunst, mit Wrights. Der Grossvater m?tterlicherseits, John G. Koerner, war geboren in einer kleinen Ortschaft in der N?he von Schleiz im F?rstentum Reuss j?ngerer Linie. Die Frau dieses im 86. Lebensjahre verstorbenen Koerner, eine geborene Fry, war Amerikanerin, aus Landen deutschen Sprachgebiets, wahrscheinlich der Schweiz, stammend; n?here Angaben fehlen. Ihre Tochter wurde am 30. April 1831 in Hillsborough in Virginia geboren. Im Jahre 1859 verm?hlte sie sich, die inzwischen mit ihrer Familie auf eine Farm zu Union County in Indiana verzogen war, als j?ngstes von 5 Kindern mit Milton Wright, dem Vater der beiden Luftschiffer. Dieser ist am 17. November 1828 in Rush County in Indiana geboren. Er folgte dem Berufe seiner ?ltesten Vorfahren und hielt mit 22 Jahren seine erste Predigt am 17. November 1850. Infolge einer ausgezeichneten Erziehung, die ihm sein Vater hatte zuteil werden lassen, brachte er es bald im geistlichen Stande zu hohen W?rden. Er wurde reisender Minister der lutherischen Br?dergemeinde, Pr?sident des Kirchenrats, und amtiert bereits seit 24 Jahren als Bischof. Die Erf?llung seines Berufes brachte es mit sich, dass er viele und grosse Reisen zur Inspektion der verschiedenen ihm unterstellten Kirchengemeinden ausf?hrte; hat er doch nicht weniger als 200 000 Meilen in amtlicher Eigenschaft auf der Eisenbahn durchmessen. Auf seinen Reisen erwarb er sich einen praktischen Blick und grosses Verst?ndnis f?r die verschiedensten Lebensstellungen; seinen Kindern liess er eine ausgezeichnete Erziehung und Schulbildung zuteil werden. Leider starb seine Frau bereits am 4. Juli 1889 zu Dayton in Ohio. Der Tod hatte sie von einem langen und schweren Leiden erl?st. Besonders Wilbur Wright hatte sich bem?ht, seiner Mutter die letzten Lebensjahre zu erleichtern, so dass ihm deswegen auch eine besondere Anerkennung seines Vaters zuteil geworden ist.


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